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Hamster als Haustier: Darum ist er für Kinder völlig ungeeignet

Hamster sind wahrlich putzige Tierchen! Doch als Geschenk für ein Kind sind sie völlig ungeeignet. Wir verraten dir, warum das so ist.

weißer Hamster wird in der Hand gehalten
© IMAGO / Addictive Stock

Du glaubst nicht, was dieser Hamster in den Pfoten häl...

In vielen Kinderzimmern dreht er nachts seine Runden. Die Rede ist vom Hamster. Der nachtaktive kleine Nager ist bei Kindern vor allem wegen seines niedlichen Aussehens beliebt. Warum ein Hamster als Geschenk für ein Kind jedoch keine gute Idee ist, erfährst du hier.

Weihnachten steht vor der Tür und mit dem Fest aller Feste überlegen viele Eltern, ob sie ihrem Kind in diesem Jahr nicht ein tierisches Geschenk machen sollten. Abgesehen davon, dass Tiere generell keine Geschenke sein sollten, ist der bei Kindern begehrte Hamster als Haustier für die Kleinen völlig ungeeignet. Wir verraten dir, warum das so ist.

Der Hamster: kein Haustier für Kinder

Mädchen kuschelt mit einem Hamster
Niedlich, als Haustier aber völlig ungeeignet: der Hamster. Foto: stock.adobe.com – nedomacki

Wenn Kinder sich ein Haustier wünschen, schwebt ihnen meist ein kleiner, tierischer Freund vor, mit dem sie kuscheln und spielen können und der sie tröstet, wenn sie traurig sind. Wenn der Platz in der Wohnung nicht für einen Hund oder eine Katze reicht, greifen Eltern schnell zum Hamster, der mit seinen gerade einmal 150 Gramm vermeintlich platzsparend im Kinderzimmer untergebracht werden kann. Dabei hat der kleine Hamster große Bedürfnisse, die gestillt werden sollten.

1. Er braucht ausreichend Platz.

Vielleicht erinnerst du dich noch an deine eigene Kindheit, die wahrscheinlich schon ein paar Jahre zurückliegt. Damals wurden Hamster in winzigen Käfigen auf Kommoden im Kinderzimmer gehalten, was den Tierchen nicht gerecht wurde.

Hamster benötigen viel Platz. Ihr Käfig sollte mindestens 100 x 50 cm groß sein – nach oben hin gibt es keine Grenzen. Je größer und abwechslungsreicher das Gehege gestaltet ist, desto wohler fühlt sich der kleine Einzelgänger. Statt der klassischen Gitterkäfige von früher sollten Hamsterbesitzer zu einem Glas- oder Holzterrarium oder zu einem Aquarium mit einem Deckel mit Volierendraht greifen. Die Einstreu sollte mindestens 30 cm hoch eingefüllt werden, damit der kleine Kerl ausgiebig buddeln und Gänge bauen kann.

kleines Mädchen sitzt vor einem leeren Hamsterkäfig
Solch ein Käfig mit Gitterstäben ist für einen Hamster nicht geeignet. Foto: IMAGO / Panthermedia

Das typische Hamsterrad darf natürlich auch nicht fehlen. Jedoch sind Metallräder mit Standfüßen und vielen Sprossen zu gefährlich – der Hamster könnte sich leicht verletzen. Besser sind Hamsterräder mit einer geschlossenen, glatten Lauffläche. Für einen Goldhamster sollte das Rad einen Durchmesser von etwa 30 cm haben, Zwerghamstern genügt ein Rad mit 25 cm Durchmesser. Generell sollte das Rad so groß sein, dass der Hamster darin laufen kann, ohne dass sich die Wirbelsäule durchbiegt.

Zusätzlich sollte das Gehege mit verschiedenen Ebenen aus Holz, Holzbauten, Korkröhren, Ästen, einem Sandbad und Keramikverstecken ausgestattet sein.

2. Er ist nachtaktiv.

Für Kinder, die sich an ihrem Haustier erfreuen möchten, wird ein Hamster, der tagsüber schläft, schnell langweilig. Durch den Lärm, der tagsüber im Kinderzimmer gemacht wird, fehlt dem Nager zudem der erholsame Schlaf. Wenn der Hamster zu oft geweckt wird, sind Verhaltensstörungen die Folge und er kann aggressiv werden. Und auch Kinder werden durch die Geräusche, die das Tier nachts beispielsweise beim Buddeln oder Rennen im Hamsterrad macht, in ihrem Schlaf gestört.

Hamster schläft
Da Hamster nachtaktiv sind, benötigen sie tagsüber Ruhe. Foto: stock.adobe.com – travelers.high

3. Er braucht spezielles Futter.

Einfach in den Supermarkt gehen und Hamsterfutter kaufen, ist für eine artgerechte Haltung nicht zu empfehlen. Der kleine Nager benötigt gesunde Mischungen aus Mehl- und Ölsaaten, Kräutern, Nüssen und getrockneten Insekten. Gute Mischungen, die aus mindestens 30 Zutaten bestehen, sind vor allem im Internet erhältlich. Zudem benötigt der Hamster regelmäßig Frischfutter wie Zucchini, Gurke, Sellerie oder Fenchel.

4. Er braucht nicht zwingend den Kontakt zu Menschen.

Es gibt (wenige) Tiere, die abends bereits an der Scheibe auf ihren Menschen warten. Mit diesen könnte man sogar Clickertraining oder Intelligenzspiele machen. Der Großteil der Hamster ist jedoch wenig bis gar nicht am Menschen interessiert. Die Nager werden eher selten so zutraulich, dass man sie beispielsweise aus der Hand füttern könnte. Von seinem Wesen her braucht der Hamster den Kontakt zum Menschen schlichtweg nicht.

Hamster sind keine kleinen Spielfreunde für Kinder, sie sind reine Beobachtungstiere ähnlich wie Fische. Vor allem kleinen Kindern fehlt hier jedoch das Verständnis für die empfindsamen, zurückgezogenen Tiere. Die Grobmotorik kleinerer Kinder könnte für den winzigen Hamster schlimmstenfalls sogar lebensgefährlich werden.

ein Mädchen hält seinen Hamster in der Hand
Hamster brauchen den Kontakt zum Menschen nicht. Foto: IMAGO / Pond5 Images

5. Er lebt nicht lange.

Auch wenn du dich um eine artgerechte Haltung bemühst, wirst du nicht lange Freude an deinem Hamster haben, denn alt wird der Nager nicht. Nach etwa zwei Jahren ist die Lebenszeit des putzigen Tierchens erreicht. Dies kann einerseits von Vorteil sein für Personen, die sich nicht gerne lange an Tiere binden. Doch vor allem für Kinder ist es schwer, sich nach so kurzer Zeit vom geliebten Haustier zu verabschieden.

Wie du an den hier genannten Gründen erkennst, ist ein Hamster für ein Kind völlig ungeeignet. Wie bereits erwähnt, sollten Tiere niemals als Geschenk unterm Weihnachtsbaum landen. Sich für ein Tier zu entscheiden, sollte gut überlegt sein, schließlich muss man ein Tierleben lang Verantwortung für das kleine Wesen übernehmen.

Quelle: utopia.de
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