Pro Kita6. Kinder brauchen andere Kinder.
Die meisten Kinder fühlen sich wohl, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind. Sie können sich auf einem gemeinsamen Level austauschen, miteinander spielen und voneinander lernen, anders als das im Umgang mit Erwachsenen der Fall ist, wo immer ein Machtgefälle besteht.
7. Kitakinder lernen soziales Verhalten.
Natürlich lernen Kinder auch zu Hause soziales Verhalten, aber in der Kita müssen sie sich mit mehr Menschen (Erwachsenen und Kindern) auseinandersetzen und erleben auch andere Gruppensituationen, als es in der Familie der Fall ist. Beispielsweise müssen und können Kinder in der Kita lernen, Kompromisse auszuhandeln.
8. Kitakinder bekommen vielfältigere Anregungen.
Selbst wenn die Eltern sehr engagiert in der Erziehung sind, haben doch die wenigsten eine pädagogische Vorbildung und auch nicht jeder ist ein leidenschaftlicher Bastler oder Tierstimmenerklärer. In der Kita bekommen Kinder im Idealfall die unterschiedlichsten Anregungen, was Spiele, kreative Beschäftigung und Bewegung betrifft, und werden gezielt, das heißt ihrem Alter entsprechend, gefördert.
9. Kitakinder können neue Rollen ausprobieren.
In der Familie haben Kinder schnell ihre feste Rolle – je nachdem, ob sie Einzelkind, großer Bruder oder kleine Schwester sind. In der Kita bekommen sie die Möglichkeit, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und neue Eigenschaften an sich zu entdecken, für die zu Hause in der Erziehung kein Platz ist. Beispielsweise kann sich das Nesthäkchen in der Kita um kleinere Kinder kümmern und auch mal der „Anführer“ sein.
10. Mütter können wieder früher in den Beruf einsteigen.
Für viele Familien ist einfach die Notwendigkeit eines zweiten Einkommens oder der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit vom Partner ausschlaggebend für eine frühe Fremdbetreuung. Die Kita kann aber nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine emotionale Entlastung sein. Es gibt genug Mütter, denen nach einer Weile zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Wenn sie nicht mehr rund um die Uhr allein für das Kind zuständig sind und auf der Arbeit wieder Kontakt zu Menschen außerhalb der eigenen Familie haben, können sie daraus neue Kraft schöpfen, um zu Hause wieder voll für das Kind da zu sein.
Wie du anhand der 10 Pro- und Contra-Argumente in Bezug auf eine frühe Kitabetreuung sehen kannst, gibt es kein absolutes richtig oder falsch, wenn es um Kinderbetreuung geht. Kinder leiden nicht automatisch darunter, wenn sie fremdbetreut werden. Sie können zeitgleich zu Eltern und zu Erziehern eine gute Bindung haben. Voraussetzung ist, dass die Erwachsenen einfühlsam sind und sich mit dem Kind auseinandersetzen. Dabei kommt es nicht auf die Quantität der miteinander verbrachten Zeit an, sondern auf die Qualität.
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Quelle: focus.de, gewuenschtestes-wunschkind.de
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