Hast du dich schon einmal gefragt, warum wir eigentlich nachts trotz all der Bewegung und selbst bei den wildesten Träumen nicht aus dem Bett fallen? Tatsächlich ist es ein faszinierendes Phänomen, das mit der Funktionsweise unseres Gehirns und Körpers zusammenhängt.
Denn obwohl wir uns im Schlaf teils stark bewegen, sorgt unser Körper dafür, dass wir in der Regel sicher in der Mitte des Bettes bleiben. Wieso das so ist – und wieso es dennoch drei Ausnahmen gibt, bei denen das nicht immer der Fall ist, erfährst du hier.
Der Gleichgewichtssinn ist „schuld“
Unser Gehirn bleibt im Schlaf aktiv und sorgt dafür, dass wir auch im Schlaf die Position unseres Körpers im Raum erkennen können. Durch den Gleichgewichtssinn und die vom Gehirn gesteuerte Körperwahrnehmung registrieren wir, wenn wir uns der Bettkante nähern. Unser Gehirn steuert uns dann unbewusst wieder in eine sichere Position zurück.
Und genau diese Steuerung funktioniert so gut, dass wir im Schlaf auf der Matratze bleiben, selbst wenn wir uns in einer schlechten Nacht zahllose Male drehen und wenden. Besonders interessant ist, dass dieser Mechanismus vollkommen automatisch abläuft, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken.
Ausnahme 1: Kinder
Kinder, vor allem Kleinkinder, fallen häufiger aus dem Bett, da ihr Gleichgewichtssinn noch nicht vollständig entwickelt ist. Sie bewegen sich oft sehr viel im Schlaf, was das Risiko erhöht, dass sie die Orientierung verlieren und an die Bettkante geraten. Daher sind Bettschutzgitter bei Kinderbetten so wichtig!
Ausnahme 2: Alkohol
Der Konsum von Alkohol kann ebenfalls dazu führen, dass du im Schlaf aus dem Bett fällst. Alkohol beeinflusst das Gehirn und beeinträchtigt den Gleichgewichtssinn sowie die Kontrolle über deinen Körper. Das bedeutet, dass die Schutzmechanismen, die dich normalerweise im Bett halten, weniger gut funktionieren. Besonders bei hohem Alkoholkonsum bewegt man sich oft unkontrollierter und verliert leichter die Orientierung, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, im Schlaf aus dem Bett zu rutschen.
Außerdem stört Alkohol die Tiefschlafphasen und die REM-Phase, was dazu führen kann, dass du dich unruhiger und heftiger im Schlaf bewegst. Unruhiger Schlaf und ein eingeschränkter Gleichgewichtssinn: Das Risiko, aus dem Bett zu fallen, steigt deutlich.
Ausnahme 3: Schlafstörungen und neurologische Erkrankungen
Menschen mit bestimmten Schlafstörungen oder neurologischen Erkrankungen wie dem Restless-Legs-Syndrom oder der sogenannten REM-Schlaf-Verhaltensstörung haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Bei diesen Störungen arbeitet das Gehirn nicht richtig mit dem Körper zusammen, um die Bewegungen im Schlaf zu kontrollieren. Normalerweise bleibt der Körper in der REM-Schlafphase, in der wir träumen, ruhig. Bei Menschen mit einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist dieser Mechanismus jedoch gestört, was zu heftigen Bewegungen und manchmal auch zum Herausfallen aus dem Bett führen kann.
In den meisten Fällen sorgt unser Gehirn also zuverlässig dafür, dass wir im Schlaf nicht aus dem Bett fallen. Kinder, Menschen mit Schlafstörungen und Menschen, die Alkohol konsumieren, gehören jedoch zu den Ausnahmen, bei denen dieser Schutzmechanismus nicht immer zuverlässig funktioniert.
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Quelle: chip
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