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Dark Patterns: Wie du im Netz manipuliert wirst

Webseiten arbeiten oft mit Dark Patterns, um dich zu beeinflussen. Hier erfährst du, worauf es beim Online-Shopping zu achten gilt.

Person tippt etwas am Laptop, diverse Icons sind zu sehen.
© Issarawat Tattong via Getty Images

Verrückte, spannende, ungewöhnliche und lustige Geschichten, die das Leben schreibt.

Hast du schon mal von Dark Patterns gehört? Nein? Die Chancen stehen dennoch recht gut, dass du online schon einmal damit konfrontiert wurdest. Hinter dem Begriff steckt nämlich eine neue, heimliche und auf den ersten Blick harmlose Betrugsmasche. Hier erfährst du alles, was du darüber wissen musst.

Was sind Dark Patterns?

Dark Patterns sind bewusste Taktiken, mit denen Websites und Apps versuchen, dich zu Klicks und Käufen zu verleiten, die du eigentlich gar nicht tätigen wolltest. Ein Produkt zu erwerben, das du gar nicht brauchst, ein unnötiges Abo abzuschließen oder eine überflüssige Versicherung hinzuzubuchen – all das sind Folgen von Dark Patterns.

Dark Patterns sind dabei konkret versteckte, manipulative Design-Tricks. Statt transparent und benutzerfreundlich zu sein, versuchen die Webseiten dich in die Irre zu führen – bzw. dem Unternehmen zu mehr Einkünften zu verhelfen. Ein einfaches Beispiel: Unternehmen machen es dir in der Regel durch den Aufbau ihrer Webseite sehr leicht, etwas zu kaufen, teilweise mit einem Klick. Einen Service zu kündigen ist dagegen oft ungleich komplizierter. Meist ist der entsprechende Button versteckt und in kleinstmöglicher Schrift gestaltet.

Was dich jetzt vielleicht überraschen mag: Es handelt sich dabei aber nicht nur um zwielichtige Seiten, die auf solche Design-Manipulation setzen, sondern oft um große Konzerne. Auch Webseiten wie Shein, Amazon & Co. arbeiten immer wieder mit Dark Patterns.

Person betreibt Online-Shopping auf dem Smartphone.
Gerade, wenn es schnell gehen muss – oder wenn man unterwegs schnell etwas kaufen muss – fällt man am ehesten auf Dark Patterns rein. Foto: mahiruysal via Getty Images

Die häufigsten Dark Patterns

Ein klassisches Beispiel ist das Anlocken mit kostenlosen Angeboten, die jedoch nach einer Testphase in ein kostenpflichtiges Abonnement übergehen – und das ohne deutliche Hinweise. Das versteckte Abo. Du meldest dich für eine vermeintlich kostenlose Dienstleistung oder ein Testangebot an, aber im Kleingedruckten steht, dass du nach einer gewissen Zeit in ein kostenpflichtiges Abo übergehst. Oft sind die Kosten gut versteckt und du wirst erst durch die Abbuchung auf deinem Konto darauf aufmerksam.

Ein anderes Beispiel ist der Zwang, deine Daten preiszugeben. Viele Webseiten erwecken den Eindruck, dass du nur dann Zugriff auf einen bestimmten Dienst erhältst, wenn du umfangreiche persönliche Informationen angibst. Dabei brauchst du diese Daten oft gar nicht und sie werden nur gesammelt, um dich später gezielt mit Werbung zu bombardieren.

Auch das Erschweren der Kündigung ist ein typisches Dark Pattern. Während das Abschließen eines Abos oft kinderleicht ist, wird dir die Kündigung so schwer wie möglich gemacht. Der Kündigungsbutton ist versteckt oder gar nicht vorhanden und du musst dich durch etliche Seiten klicken, um endlich dein Abo zu beenden.

Zu erwähnen ist auch noch die künstliche Verknappung. Hast du schon einmal gesehen, wie neben dem Produkt, welches du zu kaufen überlegst, so etwas steht wie: „Nur noch zwei auf Lager“. Diese Angaben sind nicht etwa dazu da, dir eine wichtige Information zu geben, sondern um den Kaufprozess zu beschleunigen. Einige Anbieter setzen diese Hinweise, obwohl eigentlich noch ausreichend Produkte vorrätig sind – wer sollte es auch überprüfen?

Manche Anbieter platzieren auch zusätzliche Produkte – meistens Zusatzleistungen wie Versicherungen oder Premium-Abonnements – im Warenkorb. Und zwar ohne dich vorher gefragt zu haben. Ein solches zusätzliches Produkt ist aber schnell übersehen – vor allem, wenn du deinen Einkauf nebenher oder in Eile abschließt.