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10 beliebte Redewendungen und ihre Bedeutungen

Wir benutzen Redewendungen täglich, aber warum wir nur Bahnhof verstehen oder einen Zahn zulegen sollen, weiß fast niemand. Hier sind die Bedeutungen der 10 beliebtesten Redewendungen.

Redewendung: Tomaten auf den Augen haben.
© stock.adobe.com – Haramis Kalfar

Spannende Themen und Wissenswertes mit Aha-Effekt. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

6. Nur Bahnhof verstehen

Diese Situation kennt jeder aus der Schule, aus dem Büro oder dem Alltag: Jemand versucht dir etwas zu erklären, aber du verstehst nur Bahnhof. Aber es geht doch gar nicht um Züge.

Herkunft: Diese Redewendung kommt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Als der Krieg vorbei war, wollten die Soldaten endlich nach Hause fahren. Die lang ersehnte Heimreise traten sie meist an einem Bahnhof an. Wenn sie also jemand auf dem Weg dorthin aufhielt, wimmelten sie das Gespräch mit dem Satz „Ich verstehe nur Bahnhof“ ab.

Redewendung: Nur Bahnhof verstehen.
Foto: stock.adobe.com – MKS

7. Einen Zahn zulegen

Das Auto vor dir ist wirklich langsam, du musst aber in 10 Minuten auf der Arbeit sein? Da wünscht man sich doch, der andere Fahrer würde einen Zahn zulegen. Mit dem Gebiss hat das aber nichts zu tun.

Herkunft: Über die Herkunft dieser Redewendung ist man sich nicht ganz einig. Es gibt zwei mögliche Ursprünge: Zum einen kann der Spruch hier auf die Funktionsweise mechanischer Getriebe (mit Zahnrädern) in der Frühzeit des Automobils zurückgeführt werden. Auch denkbar ist der Bezug zum Kochen im Mittelalter. Hier wurde der große Kochkessel über offenen Feuerstellen in eine Zahnstange eingehängt. Um die Temperatur im Topf zu erhöhen, wurde dieser einen Zahn tiefer gehängt – es wurde also „ein Zahn zugelegt“.

8. Pferde kotzen sehen

Wenn du sagst: „Ich habe schon Pferde kotzen sehen“, meinst du damit das Eintreten höchst unwahrscheinlicher Ereignisse. Denn: Pferde können gar nicht kotzen!

Herkunft: Pferde besitzen im Magen-Darm-Trakt einen Muskel, der dafür verantwortlich ist, dass sich einmal aufgenommene Nahrung nur in eine Richtung (zum Darm) bewegen kann. Das ist nicht immer praktisch, denn so kann bei falscher Nahrungsaufnahme das Unwohlsein nicht durch Erbrechen gelindert werden.

Ein kotzendes Pferd.
Foto: Media Partisans/FUNKE Digital

9. Aller guten Dinge sind drei

Wenn du schon zweimal an einer Aufgabe gescheitert bist, wirst du dir sicher gedacht haben: Dieses Mal muss es klappen. Aller guten Dinge sind drei. Aber wieso soll etwas ausgerechnet beim dritten Mal funktionieren?

Herkunft: Auch dieser Spruch reicht zurück bis ins Mittelalter. Dreimal im Jahr gab es eine Ratsversammlung, bei der ein Angeklagter die Chance hatte, sich den Richtern zu stellen. Trat er auch beim dritten Mal nicht auf, wurde er in Abwesenheit verurteilt. Im Altgermanischen hieß diese Versammlung „Thing“. Ursprünglich heißt es also: Aller guten Thinge sind drei.

10. Blaumachen

Der Wecker klingelt, draußen ist es dunkel und kalt. Eigentlich müsstest du dich jetzt auf den Weg zur Arbeit machen, doch da erschleicht dich ein Gedanke: Wie wäre es, heute mal auf dem Sofa blauzumachen?

Herkunft: Die Redewendung war damals bei Färbern gebräuchlich. Diese legten die Stoffe, die sie färben wollten, am Sonntag in ein Färbebad. Montags wurde dann die gefärbte Wolle aus dem Bad genommen und an der Luft getrocknet. Während der Trocknung mussten die Färber mit der weiteren Arbeit warten. Der Stoff verfärbte sich durch die chemische Reaktion an der Luft blau, daher haben die Färber montags „blaugemacht“.

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Quelle: geo
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