Bestimmt hast du auch schon einmal Redewendungen benutzt. Schließlich sind sie ja so etwas wie das sprachliche Salz in der Suppe. Irgendwann kommt aber die Frage auf, warum man eigentlich „Tomaten auf den Augen“ hat oder „den Faden verliert“. Hier sind die Bedeutungen der 10 beliebtesten Redewendungen.
Viele Redewendungen begleiten unseren Alltag ganz unbemerkt. Sie machen unsere Sprache bunter und anschaulicher. Die ersten Redewendungen lernen wir bereits im Kindesalter. Aber woher die Redewendungen wirklich kommen, das wissen die wenigsten.
Da für die Neugierigen unter uns die Antwort „Das sagt man eben so“ sehr unbefriedigend ist, haben wir die 10 beliebtesten Redewendungen zusammengefasst und dir gleich deren Herkunft mitgeliefert.
1. Tomaten auf den Augen haben
Eigentlich liegt deine Brille genau vor dir, aber du kannst sie einfach nicht finden. Dann hast du wohl Tomaten auf den Augen. Aber wieso ausgerechnet Tomaten?
Herkunft: Diese Redewendung bezieht sich auf die rote Farbe der Tomaten. Wer nämlich schlecht schläft und dadurch etwas unaufmerksam durch den Tag geht, bemerkt die einfachsten Dinge nicht. Weil die Netzhaut der Augen bei Müdigkeit rot gefärbt ist, spricht man sinnbildlich von Tomaten.
2. Etwas durch die Blume sagen
Eine unangenehme Situation: Ein guter Freund möchte die ehrliche Meinung von dir, aber die Wahrheit würde ihn sehr verletzten. Hier hilft nur, sie durch die Blume zu sagen. Das bedeutet, du verpackst deine Worte so sanft wie möglich und lässt nur erahnen, was gemeint ist. Das kann nett gemeint, manchmal aber auch etwas umständlich sein. Vor allem beim Flirten!
Herkunft: Diese Redewendung kommt aber vom Flirten, und zwar aus der Zeit des Barocks. Hier war es unsittlich, die Dame des Herzens direkt anzusprechen. Zu diesem Zweck gab es spezielle Sofas mit zwei Sitzflächen, die Rücken an Rücken lagen. Auf diesen Rückenlehnen standen oft große Blumengestecke, daher konnten die beiden Verliebten durch die Blume miteinander sprechen.
3. Den Faden verlieren
Jeder weiß, wie es sich anfühlt, den Faden zu verlieren. Das hat aber nichts mit Nadel und Faden zu tun, sondern dass man einem Gespräch, einer Erzählung oder den eigenen Gedanken nicht mehr folgen kann.
Herkunft: Diese Redewendung entspringt vermutlich der griechischen Mythologie. Mithilfe eines Fadens fand der Held Theseus wieder aus dem Labyrinth des Daidalos zu seiner Geliebten. Viele vor ihm hatten im Labyrinth den „Faden verloren“ und nicht mehr herausgefunden.
4. Sich etwas aus dem Ärmel schütteln
Manche können es besonders gut: sich spontan etwas einfallen lassen. Nicht nur Lügen, auch Ideen kommen manchmal wie aus dem Ärmel geschüttelt.
Herkunft: Dieser Satz bezieht sich auf den Betrug beim Kartenspiel. Bei einem schlechten Blatt auf der Hand bedienten sich die Betrüger versteckter Karten aus ihrem Ärmel. Eine noch etwas ältere Deutung besagt sogar, dass kleine Gegenstände in den weiten Ärmeln verstaut wurden. Diese konnten dann bei Gelegenheit „aus dem Ärmel geschüttelt“ werden.
5. Ins Fettnäpfchen treten
Hast du dich schon mal so richtig blamiert? Dann bist du wohl auch ins Fettnäpfchen getreten. Aber warum ausgerechnet Fett?
Herkunft: In alten Bauernhäusern gab es früher zwischen Ofen und Tür einen Fettnapf, mit dem die nassen Stiefel wieder eingefettet wurden. Wenn dann ein tollpatschiger Gast in den Napf trat, verursachte er damit eine ganz schöne Sauerei. Die Gastgeber mussten dann die Fettflecken vom Boden entfernen.
Hast du schon mal Pferde kotzen sehen oder nur Bahnhof verstanden? Die Herkunft und Bedeutung von 5 weiteren Redewendungen findest du auf der nächsten Seite.