Zugegeben – die Wahrscheinlichkeit, einem Wolf zu begegnen, ist relativ gering. Es kann jedoch trotzdem nicht schaden, für den (unwahrscheinlichen) Ernstfall vorbereitet zu sein. Erfahre in diesem Artikel, wie du dich bei einer Begegnung mit einem Wolf am besten verhältst.

Märchen, Sagen und Überlieferungen haben in den letzten Generationen unermüdlich dazu beigetragen, dass sich der Mythos vom „bösen Wolf“ in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat. Direkten Kontakt mit Meister Isegrim möchte man deshalb tunlichst vermeiden. Sollte das graue Raubtier dennoch einmal deinen Weg kreuzen, musst du Folgendes beachten.

Begegnung mit einem Wolf: sehr selten, aber nicht ausgeschlossen

Begegnung Wolf: ein Wolf streift über eine Wiese — Einem Wolf möchte man lieber nicht begegnen. Foto: stock.adobe.com – hajdar

Laut kreischend wegrennen, mag dir bei einer Begegnung mit einem Wolf als Erstes in den Sinn kommen, aber dieses Verhalten solltest du besser nicht in die Tat umsetzen. Dein erster Instinkt schreit verständlicherweise „Flucht!“, doch du bist besser beraten, Ruhe zu bewahren. Auch wenn dies Auge in Auge mit Canis lupus wahrscheinlich schwerfällt.

Zum Glück sind Begegnungen zwischen Wolf und Mensch eher selten – jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen. Der Mensch verringert den Lebensraum wilder Tiere immer mehr durch das Bauen von neuen Siedlungen. Dem Wolf bleibt also manchmal gar nichts anderes übrig, als bei seinen Streifzügen auch menschliche „Reviere“ zu passieren. Da er zumeist in der Dämmerung und in der Nacht unterwegs ist, gibt es relativ wenig Berührungspunkte zwischen Mensch und Wolf. Es kann jedoch vorkommen, dass der Wolf, ähnlich wie Fuchs und Wildschwein, auch mal im Hellen durch eine Siedlung spaziert.

Welche Gefahr geht von Wölfen aus?

Dass Wölfe Nutztiere reißen, kommt immer wieder vor, dass jedoch ein gesunder Wolf einen Menschen angreift oder gar tötet, ist sehr selten. Das ergab eine umfangreiche Studie des Norwegischen Instituts für Naturforschung (NINA) hinsichtlich Wolfsangriffen auf Menschen und ihre Ursachen in Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika. Laut Bundesumweltministerium gibt es drei Gründe, warum ein Wolf einen Mensch angreifen kann:

Der Wolf hat Tollwut.
Der Wolf fühlt sich von dem Menschen provoziert.
Der Wolf hat sich an menschliche „Futterstellen“ gewöhnt.

Wenn du einem Wolf begegnest, solltest du dich wie folgt verhalten:

Wie bereits erwähnt, solltest du Ruhe bewahren und Abstand zum Tier halten.
Vermeide es, vor lauter Angst wegzulaufen – das Tier könnte dich sonst verfolgen.
Sollte der Wolf näher kommen, musst du dich so groß wie möglich machen.
Weicht er wider Erwarten nicht zurück, sondern kommt noch näher auf dich zu, solltest du auch auf den Wolf zugehen, laut schreien und alles tun, um das Tier einzuschüchtern.
Wenn du Wolfswelpen entdeckst, streichele sie nicht!

Grundsätzlich sind Wölfe wenig bis gar nicht an uns Menschen interessiert. Sie zeigen uns gegenüber eine instinktive Vorsicht, die du durch Heranlocken, Annäherung und Füttern nicht zerstören solltest. Der Wolf ist ähnlich wie ein Wildschwein ein wehrhaftes Raubtier, das Raum für seinen Rückzug benötigt.

Begegnung zwischen Hund und Wolf –

Wölfe und Hunde haben gemeinsame Vorfahren. Daraus ergibt sich, dass sie untereinander kommunizieren können und Wölfe unsere vierbeinigen Haustiere als Artgenossen ansehen. Dass sich der durch den Mensch domestizierte Hund jedoch ganz anders als der wilde Wolf verhält, kann zu Missverständnissen führen. Leine deinen Hund in bekannten Wolfsgebieten also immer an. Der Wolf könnte sonst annehmen, dass sich dein Wuffi in seinem Revier breit machen möchte. Deine Gegenwart ist für deinen Hund der beste Schutz.

Eine Begegnung mit einem Wolf ist zwar sehr selten, jedoch schadet es nicht zu wissen, wie du dich verhalten solltest, wenn Meister Isegrim deinen Weg kreuzt.