Kaffee gehört für viele Menschen zur morgendlichen Routine. Doch während das beliebte Getränk in Maßen gesundheitsfördernd sein kann, deuten neue Studien darauf hin, dass ein übermäßiger Konsum das Demenzrisiko erheblich steigern könnte oder bei Bestehen der Erkrankung ihr Fortschreiten befördert. Erfahre hier, wie viel Kaffee täglich tatsächlich unbedenklich ist und ab welcher Menge du Vorsicht walten lassen solltest.
Kaffee und das Gehirn: Warum das Getränk zum Problem werden kann
Kaffee enthält Koffein, das nicht nur wach hält, sondern auch antioxidativ wirkt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Studien zeigen, dass moderate Mengen von etwa zwei bis drei Tassen pro Tag sogar gesundheitsförderlich sein können und das Gehirn vor frühzeitigem Abbau schützen. Doch diese Vorteile verwandeln sich in Risiken, wenn der Konsum die empfohlene Menge überschreitet.
Was Studien sagen: Ab welcher Menge Kaffee ungesund wird
Eine umfassende australische Langzeitstudie hat nun bestätigt, dass Menschen, die mehr als sechs Tassen Kaffee pro Tag konsumieren, ein deutlich höheres Risiko für Demenz und Schlaganfälle haben. Das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, steigt bei hohem Kaffeekonsum laut den Forschern um bis zu 53 %. Der Grund liegt im übermäßigen Koffein und dessen Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
Zu viel Kaffee kann die Blutzufuhr zum Gehirn beeinträchtigen und den Körper dehydrieren, was das Gehirn anfälliger für neurologische Schäden macht. Die Forscher der Universität von Queensland und des South Australian Health and Medical Research Institute (SAHMRI) untersuchten dafür die Daten von über 17.000 Teilnehmern. Besonders bei älteren Menschen zeigte sich eine erhöhte Neigung zu kognitiven Störungen bei regelmäßig hohem Kaffeekonsum.
Welche Menge Kaffee ist unbedenklich?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tägliche Obergrenze von 400 Milligramm Koffein für Erwachsene, was etwa vier Tassen Kaffee entspricht. Diese Menge wird als sicher angesehen und ist für die meisten Menschen unproblematisch. Wer jedoch regelmäßig mehr als diese Menge konsumiert, sollte die Risiken nicht unterschätzen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Kaffee an sich schlecht ist. Im Gegenteil: Zwei bis drei Tassen pro Tag sind laut Experten unbedenklich und können sogar Vorteile für das Gehirn und den Stoffwechsel bringen. Problematisch wird es nur, wenn die Koffeinmenge über längere Zeiträume zu hoch ist.
Tipps für einen gesunden Kaffeekonsum
Um das Risiko für Demenz und andere Krankheiten zu reduzieren, ist es ratsam, den Kaffeekonsum moderat zu halten und auf eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung zu achten. Wer gerne viel Kaffee trinkt, kann einige Tassen durch entkoffeinierten Kaffee ersetzen. Zudem ist es hilfreich, die letzten Tassen Kaffee nicht zu spät am Tag zu trinken, da dies den Schlaf beeinträchtigen und so das Gehirn zusätzlich belasten kann.
Eine weitere gute Strategie ist, regelmäßig auf die Signale des Körpers zu achten. Fühlt man sich nervös, angespannt oder leidet unter Schlafproblemen, kann dies ein Anzeichen für zu viel Koffein sein.
Maßvoller Kaffeekonsum schützt die Gesundheit
Kaffee hat viele positive Eigenschaften und kann bei moderatem Konsum durchaus gesundheitsförderlich sein. Doch wie bei allem ist das richtige Maß entscheidend. Wer täglich sechs Tassen oder mehr trinkt, sollte sich der Risiken bewusst sein und gegebenenfalls seinen Konsum reduzieren, um das Risiko für Demenz und andere Gesundheitsprobleme zu minimieren.
Lesetipp: Studie: Was der Kaffee über die Persönlichkeit verrät.
Quellen: Morgenpost, Ärzteblatt, Deutschlandfunk
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