Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die bei Frauen in den Eierstöcken, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet werden. Sie sind unter anderem für das Brustwachstum, die Gebärfähigkeit sowie die Steuerung des Menstruationszyklus wichtig. Bis zum Eisprung steigt der Östrogenspiegel im Körper in der Regel an, bevor er anschließend rasch wieder absinkt. Während einer Schwangerschaft hingegen ist der Östrogenspiegel dauerhaft hoch. Er steigt bis zur Geburt kontinuierlich an, da die Östrogene in dieser Zeit in der Plazenta gebildet werden. Befinden sich jedoch permanent, unabhängig von einer Schwangerschaft, zu viele Östrogene im Körper, kann das zu verschiedenen Beschwerden führen.
Häufig ist bei einer Östrogendominanz der Östrogenwert gar nicht über dem Normwert, sondern es wird in den Eierstöcken zu wenig Progesteron produziert. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron. Die Östrogene dominieren und wirken sich zu stark auf den Körper aus. Treffen mehrere der folgenden 11 Symptome auf dich zu, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du unter einer Östrogendominanz leidest. 1.) Nachlassende Libido Viele Frauen stellen fest, dass sie weniger Lust auf Geschlechtsverkehr haben. Libidoverlust ist daher auch eine häufige Nebenwirkung der Antibabypille, die für gewöhnlich künstliche Östrogene enthält. 2.) Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Viele Frauen kämpfen mit den Tagen vor den Tagen. Beim PMS kann es bereits 14 Tage vor der Periode zu einer Vielzahl körperlicher und seelischer Beschwerden kommen. Dazu gehören beispielsweise Heißhungerattacken, depressive Stimmungen, Unterleibsschmerzen, Verstopfung, unreine Haut, Schwindel oder Müdigkeit. 3.) Stimmungsschwankungen Frauen, die unter einer Östrogendominanz leiden, können ganz schön anstrengend für ihr nahes Umfeld, aber auch für sich selbst sein. Die Stimmung kippt manchmal von der einen auf die andere Sekunde. Gerade eben noch gut gelaunt, und im nächsten Moment bricht eine Welt zusammen. Das kennen viele Betroffene nur allzu gut. 4.) Gewichtszunahme
Ein weiteres Phänomen im Rahmen eines Östrogenüberschusses ist die Gewichtszunahme. Das liegt daran, dass zu viel Östrogen zu Wassereinlagerungen führen kann. 5.) Unregelmäßiger Zyklus Zu viel Östrogen im Körper oder ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron führt sehr oft zu Zyklusstörungen. Dies kann sich in zu kurzen oder zu langen Zyklen, aber auch in zu schwachen, zu starken, zu kurzen oder zu langen Blutungen äußern. 6.) Kopfschmerzen Viele Frauen leiden kurz vor den Tagen unter Kopfschmerzen. Sind diese jedoch über einen längeren Zeitraum vorhanden, kann eine Östrogendominanz dahinterstecken. Typisch für die dadurch bedingten Kopfschmerzen ist deren Auftreten vor, während oder nach der Zeit der Periode. 7.) Schlafstörungen
Wenn du ständig müde bist, kann das viele Gründe haben. Einer davon ist eine Östrogendominanz. Diese sorgt nämlich sehr oft für schlaflose Nächte. Die Betroffenen klagen über Ein-, Durch- oder Ausschlafstörungen. Wenn du partout nicht schlafen kannst, solltest du dich nicht im Bett herumwälzen, sondern aufstehen und dich beschäftigen. Geh erst wieder zu Bett, wenn du dich richtig müde fühlst, und vermeide es, tagsüber Nickerchen zu halten. 8.) Kalte Füße und Hände Östrogene beeinflussen den Stoffwechsel. Eine Östrogendominanz kann eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Unterzuckerung oder eine Nebennierenschwäche zur Folge haben. Ein häufiges Symptom solcher Erkrankungen sind kalte Hände und Füße. 9.) Bluthochdruck Aufgrund der Östrogendominanz werden die blutdrucksteuernden Hormone verstärkt aktiviert. Helfen kann hierbei die Einnahme von Progesteron, damit der Blutdruck wieder sinkt. 10.) Haarausfall dsf Nicht nur ein Östrogenmangel kann Haarausfall verursachen, sondern auch ein Östrogenüberschuss. Da dieser oft zu einem erhöhten Testosteronspiegel führt, der häufig für Haarausfall verantwortlich ist, kann der Haarverlust auf eine Östrogendominanz zurückzuführen sein. 11.) Trockene Haut Ein weiteres häufiges Problem im Rahmen einer Östrogendominanz ist trockene Haut. Besonders Frauen in den Wechseljahren leiden darunter, da die Haut im Alter weniger Feuchtigkeit speichern kann. Trockene Haut führt häufig zu einem unangenehmen Juckreiz, Spannungsgefühlen und Schuppen. Ureahaltige Cremes und Lotionen sind hierbei sehr hilfreich, da Urea (Harnstoff) die Haut dazu befähigt, wieder mehr Feuchtigkeit zu speichern. In jedem Fall solltest du einen Gynäkologen aufsuchen, wenn du den Verdacht hast, an einer Östrogendominanz zu leiden. Mit künstlichen oder natürlichen Hormonersatzpräparaten lässt sich das Hormongleichgewicht wieder herstellen. Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, sind ebenso von einer Östrogendominanz betroffen. Das Östrogen dominiert beim Eintritt in die Wechseljahre, da die Progesteronbildung nachlässt. Im Laufe der Zeit sinkt der Östrogenspiegel ab und die Wechseljahresbeschwerden verschwinden.