Der weltweit verbreitete Plastikmüll gilt mittlerweile als eines der größten Probleme der Gegenwart: Wissenschaftler und Umweltschützer warnen vor den Gefahren, die Politik versucht allmählich, dagegen vorzugehen, und vor allem immer mehr Verbraucher denken um. Doch durch die Macht der Gewohnheit fällt es manchmal schwer, das eigene Konsumverhalten zu ändern.
Dabei braucht es nicht viel, um Plastikmüll zu vermeiden, wie die folgenden 10 Tipps und Vorschläge beweisen. Sie werden keine große Umstellung von dir verlangen und du wirst bereits bei harmlosen Alltagssituation die Gewissheit haben, der Umwelt etwas Gutes zu tun.
1.) Plastiktüten
Eine Plastiktüte wird im Durchschnitt lediglich 25 Minuten lang benutzt, d.h., sie wird für kaum mehr gebraucht, als die Einkäufe von der Supermarktkasse bis nach Hause zu tragen. Immerhin werden die Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Aufpreis ausgehändigt.
Die Alternative liegt auf der Hand: Nimm zum Einkaufen regelmäßig deinen eigenen Stoffbeutel oder einen bequemen Rucksack mit.
2.) Plastikflaschen
Wenn du dir unterwegs etwas zum Trinken kaufen möchtest, wähle bewusst ein Getränk in einer Glasflasche oder hab auf längeren Trips eine eigene Glasflasche zum Abfüllen parat. Zum einen verringerst du damit Plastikmüll, zum anderen hat diese Methode auch gesundheitliche Vorteile: Vor allem bei älteren Flaschen, die bereits über das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus in Gebrauch sind, besteht das Risiko, dass sie gesundheitsgefährdende Substanzen an das Getränk abgeben. Darüber hinaus bemängeln Kritiker, dass PET-Flaschen oft mittels chemischer Sterilisation abgefüllt werden, wodurch krebserregende Stoffe zurückbleiben können.
3.) Kaffeebecher
Aber nicht nur auf längeren Trips kannst du mit eigenen Getränkebehältern Plastikmüll reduzieren, sondern schon beim tagtäglichen Weg zur Arbeit, indem du bei deinem „Coffee to go“ auf den Becher mit Plastikdeckel verzichtest. Bring stattdessen deinen eigenen Thermobecher mit und bitte das Verkaufspersonal, den Kaffee darin abzufüllen.
4.) Pappe statt Plastik
Wenn du aber doch nicht umhinkommst, dir unterwegs eine Tüte oder einen Becher kaufen zu müssen, versuche zumindest darauf zu achten, anstatt Plastik zur Alternative aus Pappe zu greifen. Viele Supermärkte bieten Papiertüten an, manche Erfrischungsgetränke sind auch im Tetrapack erhältlich und der Kaffee zum Mitnehmen lässt sich manchmal auch ohne den Plastikdeckel trinken.
5.) Windeln
Hier ist die erste von zwei Alternativen zu Plastik, die weit weniger selbstverständlich sind als zum Beispiel Stoffbeutel, aber dennoch der Vollständigkeit halber erwähnt werden sollen: Wer im Falle eines Falles daheim die Müllberge aus Windeln verhindern möchte, der könnte zu den guten alten Stoffwindeln zurückkehren und sie nach Gebrauch entsprechend auswaschen.
Allerdings wurden Einwegwindeln ja einst zu dem Zweck erfunden, sich diese unangenehme Aufgabe zu ersparen. Wen dies allerdings nicht abschreckt, der kann auch hier weiteren Müll vermeiden.
6.) Binden und Tampons
Die zweite Alternative zu Plastik, die vermutlich nicht jedem zusagt, sind Menstruationsbecher als Ersatz für Binden und Tampons. Doch wer bereit ist, sie auszuprobieren und sich an sie zu gewöhnen, kann natürlich auch hier all den Müll vermeiden, der monatlich anfällt und nicht nur aus den Hygieneartikeln selbst besteht, sondern auch aus ihren Verpackungen.
7.) Einwegrasierer
Einwegrasierer sind aufgrund ihrer Kurzlebigkeit alles andere als nachhaltig. Aber nicht nur im Sinne der Müllvermeidung, sondern auch zugunsten einer anständigen Rasur solltest du auf Einwegrasierer verzichten.
Denn wie ihr Name bereits andeutet, dienen Einwegrasierer der einmaligen Nutzung, beispielsweise auf Reisen. Für ein zufriedenstellendes Ergebnis solltest du für die alltägliche Morgenroutine auf einen entsprechend guten Rasierer mit vier oder fünf Klingen zurückgreifen.
8.) Single-Größen
Kleinere Verpackungsgrößen sparen leider nicht immer Geld (ganz im Gegenteil – meistens sind sie sogar teurer) und sorgen meistens nur für mehr Müll. Wenn man allein wohnt, kann man bei Produkten wie Toiletten- oder Haushaltspapier getrost zur Familienpackung greifen. So muss man nur einmal Folie entsorgen und der Inhalt wird mit der Zeit so oder so verbraucht.
Für andere Produkte gilt Ähnliches: Auch Lebensmittel kann man so lange im Kühlschrank oder Gefrierfach lagern, bis man ein paar Tage später die andere Hälfte verzehrt hat.
9.) Strohhalme
Derzeit denkt die EU über ein europaweites Verbot von Strohhalmen nach. Du könntest der Politik zuvorkommen, indem du in Restaurants und Bars das Servicepersonal bei der Bestellung darum bittest, dein Getränk ohne Strohhalm zu servieren.
Durch den Strohhalm schmeckt das Getränk auch nicht anders.
10.) Frischhaltefolie
Der Zweck von Frischhaltefolie beschränkt sich eigentlich nur darauf, Lebensmittel darin einzuwickeln. Anschließend wird sie weggeworfen. Als Alternative zu dieser kurzlebigen und damit nicht sehr nachhaltigen Folie bietet sich etwa Wachspapier aus Bienenwachs an.
Wachspapier wird nicht nur aus natürlichen Materialien hergestellt, sondern lässt sich sogar wiederverwenden. Eine weitere Möglichkeit ist selbstgemachte Mehrweg-Frischhaltefolie aus Stoff und Wachs.
Der Einzelne mag sich fragen, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob er dieses eine Mal einen Kaffee zum Mitnehmen mit oder ohne Deckel bestellt. Aber die Summe macht’s, und wenn jeder diese und ähnliche Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll so gut es geht beherzigt, werden sich mittelfristig positive Resultate zeigen. Denn dass ein Umdenken im Konsumverhalten zu Veränderungen führen kann, zeigt sich gerade bei den Plastiktüten: So ist ihr Verbrauch seit Einführung der Bezahlpflicht um ein Drittel gesunken.