Der Hang zu sinnlosen Anschaffungen rund ums Baby setzt für viele Frauen nicht erst ein, wenn sie sich in der „Nestbauphase“ ihrer Schwangerschaft befinden (also um die 30 . Schwangerschaftswoche herum), sondern beginnt oft schon in dem Moment, in dem sie einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten. Bevor auch nur der Ansatz eines Babybauches zu erahnen ist, haben sie das Bedürfnis, sämtliche Produkte zu kaufen, auf denen „Baby“ draufsteht. Damit der Kaufrausch nicht komplett ausartet, findest du hier 15 Baby-Anschaffungen, die du garantiert nicht brauchst, sowie Tipps für gute Alternativen.
1. Babyhandtuch
Babyhandtücher sind klein, haben niedliche Motive und eine Kapuze, die den empfindlichen Babykopf vor dem Auskühlen schützen soll. Letztlich kann man aber genauso gut ein normales Handtuch nehmen und eine Ecke über den Kopf des Babys legen, denn die Kapuze verrutscht sowieso früher oder später.
2. Babypflegeprodukte
Eines ist sicher: Es gibt viel mehr „speziell für Babys“ entwickelte Pflegeprodukte, als man tatsächlich benötigt. Gerade bei Neugeborenen kann man sich auf wenige Basics wie Wasser und Baby-Öl beschränken. Und selbst Baby-Öl ist nicht unbedingt notwendig: Mandelöl ist eine schonende Alternative.
3. Babybadewanne
Babywannen sind sehr praktisch – zum Beispiel um Wäsche von A nach B zu transportieren oder um Spielzeug aufzusammeln. Fürs Baby braucht man sie nicht, denn solange es noch klein ist, kann man es im Waschbecken waschen. Noch schöner ist das gemeinsame Baden in der Badewanne.
4. Kuscheltiere
Kuscheltiere fürs Baby sind in zweierlei Hinsicht eine überflüssige Anschaffung: Zum einen, weil sie im ersten Lebensjahr nicht mit im Babybett liegen sollten, um das Erstickungsrisiko zu minimieren. Zum anderen wird das Kleine sie später sowieso von Verwandten und Freunden geschenkt bekommen.
5. Wickelkommode
Statt extra eine ganze Wickelkommode zu kaufen, reicht auch schon ein günstiger Wickelaufsatz, den man – je nach Modell – auf eine Kommode oder die Waschmaschine montieren kann. Alle, die es noch minimalistischer mögen und Platz sparen wollen, können ihr Baby auch einfach auf einer Wickelunterlage auf dem Bett oder auf dem Teppich wickeln.
6. Windeleimer
Wer Einwegwindeln nutzen will, muss sich auch Gedanken über die Entsorgung machen. Gegen spezielle Windeleimer sprechen allerdings drei Gründe: 1. Sie sind teuer. 2. Man muss für sie spezielle Folienschläuche („Kassetten“) kaufen. 3. Sie stinken trotzdem. Da sind normale Mülleimer mit Deckel für einen Privathaushalt meist praktischer. Gegen Windelmief hilft ohnehin nur, den Mülleimer regelmäßig zu leeren.
7. Wickeltasche
Sobald sie die ersten Ausflüge mit dem Baby machen – sei es zum Kinderarzt oder zur Krabbelgruppe – mutieren Eltern zu Lasttieren, die immer den halben Hausrat mit sich herumschleppen, um auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Als standesgemäße Ausrüstung hierfür gelten Wickeltaschen. Diese enthalten nicht nur verschiedene Fächer für Feuchttücher, Windeln und schmutzige Wäsche, sondern meist noch Extras, wie eine Wickelunterlage. Auch wenn das toll klingt, braucht sie kein Mensch. Ein Rucksack oder eine gewöhnliche Umhängetasche erfüllen diesen Zweck nämlich ebenso gut.
8. Babyspielzeug
Babys sind sehr genügsam. Sie brauchen nichts, was blinkt und Geräusche macht. Die meisten Eltern machen vielmehr die Erfahrung, dass ihre Kinder sich mehr für alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Decken, Kochlöffel oder Schüsseln interessieren als für all die speziell für Babys konzipierten Fühlbücher, Motorikschleifen usw.
9. Babyschuhe
Auch wenn Babyschuhe zum Anbeißen aussehen, sind sie komplett unnötig. Dicke Socken sind die bessere (wenn auch unspektakuläre) Wahl.
10. Jeanshosen für Babys
Für Babys, die noch Lichtjahre davon entfernt sind, auf Bäume zu klettern, sind weiche Stoffhosen eine sinnvollere Anschaffung als Jeanshosen mit harten Nähten.
11. Türhopser
Selbst wenn ein Türhopser nicht unbedingt gefährlich ist, ist er doch eine unnötige Anschaffung. Er fördert nicht die motorische Entwicklung des Babys, sondern dient nur dazu, es zu „parken“.
12. Babywippe
Solange Babys von sich aus nicht sitzen können, sollte man sie nicht in eine sitzende Position zwingen. Deshalb sind auch Babywippen keine gute Investition.
13. Laufstall
Ein Laufstall nimmt vor allem Platz weg. Wenn man sein Baby ablegen und in Sicherheit wissen möchte, kann man es einfach in sein Gitterbett legen. Man muss bei dieser Lösung nur darauf achten, dass das Gitter hoch genug ist, damit das Kind nicht herausfällt oder -klettert.
14. Lauflernhilfen
Nicht nur unnötig, sondern wirklich gefährlich sind Lauflernhilfen. Kleinkinder erreichen damit hohe Geschwindigkeiten und können sich stoßen oder stürzen. In Kanada sind die Geräte deshalb seit 2004 verboten. In Deutschland warnen Kinderärzte bisher vergeblich davor, dass die Geräte die Laufentwicklung sogar behindern.
15. Nasensauger
Auch Nasensauger sind unnötig. Bei verstopfen Babynasen ist nämlich weniger der Schnodder das Problem als die geschwollenen Nasenschleimhäute. Damit diese abschwellen, kann man ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase träufeln. Wenn das nicht ausreichend hilft, kann man beim Kinderarzt abklären, ob Nasentropfen nötig sind.
Wenn ein Baby im Anmarsch ist, kann das eine gute Gelegenheit sein, darüber nachzudenken, was man wirklich braucht. Denn viele Baby-Produkte sind nur dazu da, verunsicherten Eltern das Portemonnaie zu erleichtern. Einen wirklichen Mehrwert bringen sie nicht.
Vielleicht stellt man im Zuge dessen sogar fest, dass nicht nur Laufstall und Windeleimer unnötig sind. Auch Stoffwindeln können eine sinnvolle Alternative für teure Einwegwindeln sein. Oder man verzichtet – wie in diesem Artikel beschrieben – ganz auf Windeln.
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Quellen: babelli, echtemamas
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