Hattest du auch als Kind diesen Traum, einmal ein eigenes Baumhaus zu besitzen und darin sorglos in den Tag hineinzuleben? Bei den meisten scheiterte dieses Vorhaben schon am fehlenden Baum oder vielleicht auch an den eher überschaubaren handwerklichen Fertigkeiten. Und so blieb es oft ein Traum. Doch dieser Mann machte endlich Nägel mit Köpfen. Als seine Cousine ihn auf einer Familienfeier fragte, ob er vielleicht Lust hätte, ihr beim Bau eines Baumhauses zu helfen, war er sofort Feuer und Flamme. Was dabei entstand, kann man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben: großartig!
Damit fing alles an: Noch in derselben Nacht brachten die beiden ihren Plan auf ein Stück Papier. Dabei entstand diese erste handgezeichnete Skizze. Der Startschuss war hiermit gefallen.
Nur wenige Wochen später wurde daraus ein richtiger Bauplan. Professionell und maßstabsgerecht. Immer gut, wenn man jemanden kennt, der fit am Computer ist.
Dann musste nur noch der passende Ort gefunden werden, an dem das Baumhaus entstehen sollte. Die Wahl fiel auf einen kleinen Abhang mit den passenden Bäumen. Aber noch war es zu kalt, um so richtig loszulegen.
Als dann das Wetter endlich besser wurde und die ersten Sonnenstrahlen lockten, ging es los. Ach ja, übrigens: Darf ich vorstellen? Das ist Pac. Er war die gute Seele des Bauprojekts und immer mit dabei. Sogar, wenn er sein Nickerchen hielt.
Als erstes wurde Beton für das Fundament gebraucht. Weil der Hang für die Schubkarre zu steil war, kamen die Bauherren auf eine geniale Idee: Zwei Holzbretter wurden zusammengenagelt, und den Rest übernahm die Schwerkraft.
Insgesamt wurden über 2 Tonnen Beton in diese stabilen Schalungsrohre gefüllt. Zur Stabilisierung kamen Natursteine drumherum. Das müsste also eine ganze Weile halten.
Diese Grundpfeiler mussten natürlich erst einmal gut trocknen und fest werden. Am Wochenende drauf ging es dann weiter: Auf jeden Betonsockel kam dann ein vollverzinkter Pfostenträger und natürlich der passende Holzpfosten dazu. Alles passte wie angegossen.
Nachdem die vier Pfosten jeweils mit Querbalken verbunden worden waren, ging es an die Fußbodenkonstruktion. Bei der Wahl des Materials achteten die Bauherren darauf, dass sämtliche Hölzer kesseldruckimprägniert waren. Dies verhindert nämlich auf lange Sicht Fäulnisbefall.
Auch ganz wichtig: Ohne Geländer geht nichts! Das sorgt neben Sicherheit auch für zusätzliche Stabilität. Und der treue Pac natürlich mal wieder mittendrin. Ein kleiner Zwischen-Check muss einfach sein.
In die Mitte, wo später dann das eigentliche Haus entstehen wird, kamen OSB-Platten als Grundlage. Außen herum wurde ein schöner Rundgang mit rötlichen Terrassendielen geschaffen. Man achte auf die Aussparung für den Baum. Ziemlich genial, oder?
Für die Montage der Wandelemente sind die Bauherren dann in die Garage gezogen. Dort ließ sich alles viel besser vorbereiten.
Und als die Elemente dann vorgefertigt waren: ab damit an Ort und Stelle! Sofort alles schön fest mit Verbindungsplatten verschrauben, und weiter geht’s.
So langsam musste unbedingt ein Dach her, schließlich zeigte sich das Wetter nicht immer von der besten Seite. Auch die Giebel wurden im Trockenen vormontiert. Hast du ein Auge für Details? Die Äste an den Geländern waren die Idee der Cousine.
Bei aller Arbeit muss doch trotzdem zwischendurch mal Zeit für etwas Genuss und Entschleunigung sein: was für ein Ausblick!
Nächster Schritt: Die oberen Balken für das Dach wurden eingezogen. Der Kenner nennt so etwas Firstpfetten und weiß sofort, was gemeint ist.
Wichtig ist, dass sie extrem stabil sind, denn sie bilden die Grundlage für die Dachkonstruktion. Sie tragen nämlich die rechtwinklig darüber angeordneten Sparren und verteilen so die Last gleichmäßig. Alles reine Physik!
Davon versteht dieser pelzige Kollege bestimmt nur eher wenig. Aber dennoch ist sein Besuch immer gern gesehen.
So macht die Arbeit doch Spaß: Man sieht jeden Tag, was alles an Neuem geschaffen wurde und wie es vorangeht. Und große OSB-Platten sind da natürlich ein dankbares Material. Das schafft ordentlich Quadratmeter.
Auf den Blick aus dem Dachfenster freuten sich alle schon sehr. Was gibt es Schöneres, als morgens von der Sonne wachgekitzelt zu werden?
Pac sorgte dafür, dass auch die Pausen nicht zu kurz kamen. Wie gut, wenn man jemanden dabei hat, der solch eine innere Ruhe ausstrahlt.
Hier mal ein Blick von unten auf das Projekt. Sieht doch wirklich mehr als solide aus und dürfte wohl eine ganze Weile halten. Sehr gut gemacht!
Auf zum letzten Gefecht: Nun mussten noch die Holzschindeln auf das Dach. Sie sind aus Zedernholz; das hält besonders lange. Natürlich wurde auch an einen Schornstein gedacht. Der ist zwar nur Dekoration, aber dafür sehr gelungen.
Das absolute Highlight: Es gibt sogar eine Rutsche! Für den besonders rasanten Abstieg im Nullkommanix. Davon haben die beiden schon immer geträumt. Und jetzt wurde es wahr.
Auch im Inneren des Baumhauses nahmen die Dinge so langsam Formen an. Im unteren Geschoss entstand eine kleine Schlafkoje, die aber auch als Sitzgelegenheit genutzt werden kann.
Eine selbstgebaute Leiter führt dann ins Dachgeschoss. Vor allem für die Kleinen ist es immer ein Riesenspaß, dort hochzuklettern.
Hier ist es dank des kleinen Spitzbodens so richtig gemütlich. Wenn alles fertig ist, wird der Platz mit Matratzen ausgelegt. So finden locker 4 Kinder einen Schlafplatz.
So. Das Gröbste wäre also geschafft. Jetzt geht es nur noch um ein paar Feinheiten. Der Giebelschmuck, ein eiserner Hirschkopf mit Geweih, war ein Geschenk von Freunden. Passt doch geradezu perfekt über die Eingangstür. Die ist übrigens die Mini-Ausgabe eines Scheunentores. Zum Öffnen bitte schieben!
Als dann alles fertig war, wurde auch endlich die Rutsche feierlich eröffnet. Da werden selbst Erwachsene wieder zu kleinen Kindern.
Um auch im Dunklen auf Nummer sicher zu gehen, mussten dann noch ein paar Lampen rund um das Häuschen angebracht werden.
Ach ja: Und ohne eine Hängematte geht natürlich auch nichts. Die fand auch noch ihren perfekten Platz zwischen zwei Bäumen.
Hier also ein Blick auf das fertige Werk. Da hat sich doch die Mühe mehr als gelohnt. Glückwunsch und Respekt für dieses atemberaubende Baumhaus!
Wenn man schon selbst nicht die Gelegenheit hat, solch einen Kindheitstraum wahr werden zu lassen, so ist es doch schön, sich mit anderen über so etwas zu freuen. Und wer weiß, vielleicht sind diese Bilder ja auch der entscheidende Anstoß für jemanden, der bisher nur mit dem Gedanken gespielt hat, ein Baumhaus zu errichten. Denn wo ein Wille, da auch ein Weg!