An Geburtstagen werden Freundschaften und Familienbande auf eine harte Probe gestellt. Das Geschenk kann alle Facetten zwischen völligem Schrott und purem Gold abdecken. Ein junger Mann bekommt Jahr für Jahr die schönsten Geschenke von seinem Bruder. Gerne würde er ihm etwas Ebenbürtiges zurückgeben, doch als Schüler mangelt es ihm an Geld. Schon einige Jahre zuvor ist ihm aber eine ganz besondere Uhr aufgefallen. Für 1.500 Dollar (ca. 1.300 Euro) ist sie aber im Bereich des Unbezahlbaren. Daher fasst er nun den Entschluss, sie für einen Bruchteil der Summe selbst zu bauen und seinem Bruder zu schenken.
In ein Stück Sperrholz bohrt er in einem Raster Löcher. Diese werden mit winzigen LED-Dioden gefüllt, die auf der Rückseite miteinander verkabelt werden.
Die gesamte Elektronik mit Schaltplan und Verkabelungen entsteht in Eigenregie. An Fingerspitzengefühl und dem Lötkolben führt deswegen kein Weg vorbei.
Während es mit der Verkabelung über Wochen mühsam vorangeht, trifft das zahlenlose Ziffernblatt ein. Mit Hilfe eines Lasercutters werden alle nötigen Zahlen in Wortform aus dem Holz geschnitten.
Als Nächstes fertigt der Schüler einen eleganten Rahmen aus Walnussholz an.
Zusammengesetzt verfügt dieser an den Innenseiten über mehrere Schlitze. In diese werden später das Ziffernblatt, das Leuchtsegment und die Rückwand eingeschoben.
Dank Präzisionsarbeit passt das wortreiche Ziffernblatt in den Holzrahmen. Mithilfe von zwei kleinen Knöpfen kann die Uhrzeit eingestellt werden.
Nun muss mit ruhiger Hand der Kabelsalat versenkt werden. Ein Wunder, dass der Tüftler bei so viel Chaos noch den Durchblick hat!
Fast fertig. Nachdem er bereits Geschick in Sachen Elektronik und Handwerk bewiesen hat, muss er nun die gleiche Sorgfalt in der Disziplin des Programmierens an den Tag legen. Mit einem selbst geschriebenen Code wird der Uhr vorgegeben, wie und wann die LEDs leuchten müssen.
Nach vielen Hürden ist die meisterliche Uhr endlich fertig. Die korrekte Zeit zeigt sie statt in Zahlen mit Worten an.
Das eindrucksvolle und verwirrende Innere lässt sich durch die Rückseite betrachten.
Ihr besonderes Highlight ist aber der zweimal im Jahr bunt aufleuchtende Geburtstagsgruß für den großen Bruder samt Ehefrau.
Alles Sägen, Bohren, Löten und Grübeln war die Mühe wert. Die Uhr ist ein wahrhaftes Meisterwerk geworden, in dem viel Liebe und Köpfchen stecken. Dieses Geschenk wird noch lange und sehr oft beeindrucken. Wenn dich das Projekt ebenfalls begeistert hat und du die Herausforderung nicht scheust, gibt es unter diesem Link eine sehr ähnliche Anleitung auf Deutsch.