Das Frühstück ist erst zwei Stunden her und schon ist man wieder hungrig wie ein Wolf. Manchmal kann der nächste Snack das Hungergefühl gerade mal eine halbe Stunde in Schach halten. Und so geht es den ganzen Tag weiter. Kommt dir das bekannt vor? Hier erfährst du nicht nur die Gründe für Dauerhunger und den mit ihm verwandten Heißhunger, sondern bekommst auch Tipps, was du gegen die beiden „Nervensägen“ tun kannst.
Ständig Hunger? 8 Gründe für Dauerhunger oder Heißhunger
Für ständigen Hunger gibt es verschiedene Gründe, die auf den ersten Blick ganz banal wirken können. Da bei vielen Menschen Essen und Emotionen eng miteinander verknüpft sind, können sich schon minimale Stimmungsänderungen auf das Hungergefühl auswirken. Auch das, was wir essen, hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss darauf, ob und wie lange wir satt sind. Hier erfährst du häufige Gründe für ständigen Hunger.
1. Einseitig essen
Permanenter Hunger kann ein Anzeichen dafür sein, dass jemandem bestimmte Nährstoffe fehlen. Dazu kommt es nicht nur, wenn man sich offensichtlich ungesund ernährt, sondern auch, wenn man z.B. im Zuge einer Diät zu wenig isst oder bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen ganz von seinem Speiseplan verbannt.
2. Schlafmangel
Wer zu wenig schläft, hat einerseits mehr Hunger, weil er sein Energiedefizit ausgleichen muss. Andererseits hat ein übermüdeter Mensch weniger Selbstkontrolle. Forscher machen für Letzteres sogenannte Endocannabinoide verantwortlich – körpereigene Stoffe, die wie der Wirkstoff in Cannabis funktionieren, die Selbstbeherrschung vermindern und Lustessen verstärken.
3. Social Media
Was früher „Das perfekte Dinner“ oder Kochshows im Fernsehen waren, sind heutzutage die auf Social Media perfekt in Szene gesetzten Gerichte selbsternannter „Foodies“, auch bekannt als „Foodporn“. Leider ist das Angucken von Bildern mit leckerem Essen gar nicht harmlos. Denn es hat den Effekt, dass der Ghrelinspiegel im Blut ansteigt und ein Hungergefühl entsteht.
4. Stress
Es muss gar nicht mal extremer Stress wie finanzielle Probleme oder Streit in der Familie sein – auch ganz gewöhnlicher Alltags- bzw. Arbeitsstress kann den Körper in einen Zustand permanenten Hungers versetzen. Wenn man dann noch die berüchtigte Süßigkeitenschublade in der Nähe hat, wird der Teufelskreis aus Essen und Nicht-satt-Werden verstärkt.
5. Menstruation
Wenn man als Frau regelmäßig unter Heißhunger leidet, kann das mit dem Zyklus zusammenhängen. Gerade während der Menstruation giert der Körper häufig nach Süßem und Fettigem. Welche Lebensmittel in den verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus am besten sind und welche man meiden sollte, erfährst du im Artikel No-go-Lebensmittel in den 4 Phasen des Menstruationszyklus.
6. Die Jahreszeit
Irgendwie tröstlich: Es ist ganz normal, dass man hungriger wird, wenn es auf den Winter zugeht. Denn der Körper braucht bei Kälte mehr Energie, die in Wärme umgewandelt werden kann. Außerdem führt die Dunkelheit dazu, dass der Körper mehr vom Schlafhormon Melatonin produziert. Wer das größere Schlafbedürfnis übergeht, muss das mit Essen kompensieren.
7. Langeweile
Gar nicht so selten verwandelt sich Langeweile (ob nun auf der Arbeit oder am Wochenende) in Hunger. Das Glücksgefühl beim Essen kann das negative Grundgefühl dummerweise immer nur für kurze Zeit beseitigen.
8. Krankheiten
Statt der genannten Gründe kann sich hinter Heißhunger auch eine der folgenden Erkrankungen verbergen.
- Schilddrüsenüberfunktion
- Diabetes
- Lebererkrankung
- Adipositas
- Migräne
- Bandwurm
Weitere mögliche Auslöser für Heißhunger sind Essstörungen wie Magersucht, Bulimie und Binge-Eating.
Tipps, wenn du ständig Hunger hast
(Dauer-)Hunger ist nicht per se schlecht oder schlimm, wenn er nicht krankheitsbedingt ist. Er gehört zu den natürlichen Schwankungen innerhalb unseres (Ess-)Verhaltens. Wenn der permanente Hunger allerdings zur Last wird, dann sollte man handeln oder besser noch vorbeugen.
Tipps zur Vermeidung von Essanfällen
- regelmäßige Mahlzeiten
- in Ruhe essen, ohne Ablenkung
- sich an gesunden Lebensmitteln satt essen
- sich auf drei Mahlzeiten am Tag beschränken
- wenn Zwischenmahlzeiten, dann nur Gemüse, Obst oder Nüsse
- keine Süßigkeiten griffbereit haben
- wenn der Hunger kommt, bewegen (baut Stress ab)
- reflektieren, woher der Hunger kommt, und die Ursache angehen
Dauerhunger geht oft Hand in Hand mit einer Gewichtszunahme. In den folgenden Artikeln erfährst du, welche Strategien beim Abnehmen helfen und was dabei stört:
- 7 Entscheidungen am Morgen, die dir beim Abnehmen helfen
- Shiatsu: Akupunktur mit Zahnstocher stimuliert Bauchspeicheldrüse und hilft beim Abnehmen
- 10 Angewohnheiten, die für den Körper ungesund sind
- 7 Fehler in deiner Abendroutine, die dich daran hindern, abzunehmen
- 5 häufige Bauchtypen und wie du die Fettpolster loswirst
Quellen: runtastic, netdoktor, n-tv
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