Im Jahre 1925 wurde in Seattle, im US-Bundesstaat Washington, ein exzentrisches Haus errichtet. Dies stand in völligem Gegensatz zur seinerzeit (und auch heute) üblichen Bauweise. Das gelbe Gebäude im Kolonialstil sieht von der Straßenseite her ganz normal aus, die überraschende Besonderheit liegt vielmehr in der Tiefe. Es hat nämlich die Form eines riesigen Kuchenstücks, wird also nach hinten hin immer schmaler, bis seine Breite auf 1,40 m geschrumpft ist.
Das Haus ist zwar sehr lang, aber am hinteren Ende nur ein bisschen breiter als eine Haustür. An der vorderen Seite, also an der Straße, beträgt seine Breite immerhin 4,80 m. Es ist zweistöckig und unterkellert.
Die Geschichte des Gebäudes ist in all den langen Jahren seit 1925 verschüttgegangen. Bis heute kursieren noch zwei Überlieferungen: Die erste Geschichte behauptet, dass noch vor der Errichtung des „dünnen Hauses“ einer der Nachbarn mit dem Grundstück geliebäugelt, dem Besitzer jedoch ein unverschämt schlechtes Angebot gemacht hat.
Dieser hat sich so sehr darüber geärgert, dass er aus Trotz das kleine Haus auf das winzige Grundstück gebaut hat.
Die beliebtere der beiden Geschichten ist die folgende: Ein Ehepaar ließ sich scheiden, und die Ehefrau bekam nur ein kleines Stückchen Grund und Boden. Sie hat dieses Haus darauf „gequetscht“, um ihrem Ex-Ehemann eins auszuwischen.
Der gegenwärtige Besitzer wusste nichts von der Geschichte des Hauses, hat aber den alten Stil mithilfe von mehreren Renovierungen bewahrt.
Von oben kann man die ungewöhnliche Kuchenstück-Form des Hauses viel besser erkennen:
Hier kannst du dir das Haus auch in einem Video anschauen:
Jetzt steht das Haus zum Verkauf. Viele Menschen in Seattle sind einfach neugierig, wie es von innen aussieht. Denn durch seine besondere Form hat es schon fast den Charakter einer Sehenswürdigkeit. Denn wer wohnt schon in einem Haus, das die Form eines Kuchenstücks hat?