Rost ist nicht nur unschön anzuschauen, sondern macht den befallenen Gegenstand letztlich unbrauchbar. Aber anstatt dich von deinen verrosteten Gegenständen wie deinem Werkzeug trennen zu müssen, kannst du die Spuren der Korrosion mit Hilfe von Elektrolyse vollständig beseitigen. Elektrolyse ist eigentlich ein Prozess, bei dem durch elektrischen Strom eine chemische Reaktion erzwungen wird, bei der Metalle und Stoffe wie Aluminium, Chlor oder Wasserstoff gewonnen werden können. Aber gewiefte Handwerker können einen Nebeneffekt der Elektrolyse für sich nutzen, um rostige Gerätschaften vom Rost zu befreien. zange Dafür brauchst du:
- Ladegerät für eine Autobatterie
- Plastikeimer
- Draht
- Waschsoda
- entbehrliches Metallstück
- Stange
Führe dieses Prozedere ausschließlich im Freien durch, da hierbei Wasserstoff entsteht.
So geht es:Fülle einen Plastikeimer, der groß genug für deinen rostigen Gegenstand ist, mit Wasser und gib auf vier Liter einen Esslöffel Waschsoda dazu. Alternativ kannst du anstatt Waschsoda auch Natron oder Backpulver verwenden. eimer Lege eine Stange quer über den Eimer. Befestige daran das rostige Werkzeug mit Draht, sodass es vollständig im Wasser hängt, aber nicht den Boden und die Wände des Eimers berührt.
Stelle ein weiteres Metallstück, für das du sonst keine Verwendung hast, in den Eimer. Es kann dabei ruhig aus dem Wasser ragen und den Eimer berühren, sollte aber mindestens fünf Zentimeter vom rostigen Gegenstand entfernt sein. Da dieses Metallstück als Anode fungieren wird, wird es im Laufe des elektrolytischen Bads den Rost auf sich ziehen.
Schließe nun das Ladegerät für die Autobatterie an. Befestige die rote Klemme (Pluspol) an die Anode und die schwarze Klemme (Minuspol) an das Werkzeug, das du entrosten möchtest. Sollte die Querstange ebenfalls metallisch sein, genügt es, die schwarze Klemme daran zu befestigen. Solltest du einen Stab aus einem nicht-leitenden Material wie zum Beispiel Holz verwenden, musst du die schwarze Klemme direkt am Gegenstand befestigen.
Schalte nun das Ladegerät an. Du wirst feststellen, dass sich Luftbläschen im Wasser bilden und Letzteres sich allmählich durch den sich lösenden Rost verfärbt. Je nach Leistung des Ladegeräts und Größe des rostigen Gegenstandes dauert die Rostentfernung im elektrolytischen Bad ungefähr 24 Stunden – bei schwächeren Ladegeräten unter 12 Volt sogar mehrere Tage.
Leg am besten etwas unter, wenn du das Werkzeug, das du vom Rost befreien wolltest, aus dem Eimer holst. Du wirst feststellen, dass es mit einer schwarzen Schicht bedeckt ist, die du mit Hilfe einer Drahtbürste und Sandpapier abschrubben kannst.
Einfach formuliert, stößt das negativ aufgeladene Werkzeug den Rost ab, der wiederum vom positiv geladenen Metallstück angezogen wird. Auf der Anode hat sich nach dem elektrolytischen Bad dementsprechend eine Rostschicht gebildet.
Das Werkzeug, das in diesem Aufbau als Kathode fungiert hat, ist nach dem elektrolytischen Bad wie gewünscht rostfrei. zange Die gesamte Prozedur kannst du dir auch in diesem Video (auf Englisch) anschauen:
Nach erfolgreicher Rostentfernung musst du das Wasser nicht sofort wegschütten, sondern kannst es tatsächlich mehrmals verwenden. Auf den ersten Blick mag es kompliziert wirken, ein elektrolytisches Bad aufzubauen. Aber gerade für eifrige Handwerker, egal, ob Profi oder Hobbybastler, eröffnet sich hiermit eine tolle Möglichkeit, um alte Werkzeuge und andere rostanfällige Gegenstände in Schuss zu halten.