Wenn es Sommer wird und die Temperaturen steigen, sind Wespen oft lästige Begleiter beim Grillen oder Kaffeetrinken im Freien. Doch bevor du zur Zeitung greifst und sie erschlägst – was übrigens verboten ist, solltest du wissen: Die Insekten sind mehr als nur nervige Plagegeister – Wespen sind eigentlich ganz nützlich. Doch wie genau profitieren wir von diesen ihnen?
Wespen als Schädlingsbekämpfer
Eine der wichtigsten Aufgaben, die Wespen erfüllen, ist die natürliche Schädlingsbekämpfung. Viele Wespenarten ernähren sich nämlich von nervigen Schädlingen wie Blattläusen, Raupen und Fliegen. Gerade für Gartenbesitzer ist das ein großer Vorteil, denn diese Schädlinge können erhebliche Schäden an deinen Pflanzen verursachen. Die Wespen jagen und fressen diese Insekten und tragen so dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in deinem Garten aufrechtzuerhalten.
Durch ihre Vorliebe für proteinreiche Nahrung, die sie auch an ihre Larven verfüttern, sorgen Wespen für eine deutliche Reduzierung der Schädlingspopulation. So können sie auf natürliche Weise dafür sorgen, dass deine Pflanzen gesund bleiben, ohne dass du etwa zu Pflanzenschutzmitteln greifen musst.
Förderung der Biodiversität
Wespen tragen dann auch noch, ganz ähnlich wie Bienen, zur Bestäubung von Pflanzen bei. Auch wenn ihr Beitrag hier natürlich nicht so groß wie der der Bienen ist, trifft man Wespen dennoch regelmäßig bei ihrer Suche nach Nektar auf Blüten an. Dabei transportieren sie Pollen von Blüte zu Blüte und fördern so die Vermehrung und das Wachstum vieler Pflanzenarten.
Außerdem fördern Wespen die Biodiversität in deinem Garten. Durch ihre Rolle im Nahrungskreislauf tragen sie dazu bei, dass auch andere Tiere wie Vögel oder Kleinsäuger ausreichend Nahrung finden. Dies schafft ein gesundes und vielfältiges Ökosystem, in dem viele verschiedene Arten nebeneinander existieren können.
Wespen sind Umweltindikatoren
Auch wenn du persönlich vielleicht anderer Meinung bist: Wenn im Sommer viele Wespen da sind, heißt das in der Regel, dass es dem Ökosystem gut geht. Denn im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Umgebung reich an Insekten ist, die den Wespen wiederum als Nahrung dienen. Ein Rückgang der Wespenpopulation hingegen kann auf ein gestörtes Gleichgewicht hindeuten.
Wenn du das nächste Mal eine Wespe im Garten entdeckst, solltest du also daran denken, dass dieser dort eine tragende Rolle zukommt. Wespen schützen deine Pflanzen vor Schädlingen, bestäuben Blumen und tragen zum Erhalt eines vielfältigen Ökosystems bei. Anstatt sie zu bekämpfen, könntest du auch überlegen, wie du ihnen einen Platz in deinem Garten einräumst.
Quelle: ndz
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