Jeder kennt die kleinen schwarzen Ameisen, die bevorzugt den reich gedeckten Tisch bevölkern. Sie kommen meist in Scharen und lassen keine Köstlichkeit unbekrabbelt.
Anders sieht es bei den roten Waldameisen aus. Sie finden (zum Glück) nur selten den Weg ins Haus und auch im Garten sind sie nicht so häufig zu finden. Sie bevorzugen eher Waldränder und Lichtungen für ihren Nestbau. Doch ab und an lassen sie sich eben doch neben Buddelkasten und Blumenbeet nieder, was für viele Gartenbesitzer störend ist.
Nestbau der roten Waldameise
Die roten Waldameisen zählen zu den besten Architekten unter den Insekten. Ihre Nester können bis zu 2 Meter in die Höhe und in die Tiefe wachsen, einen Durchmesser von 5 Meter erreichen und bis zu 5 Millionen Ameisen beherbergen. Im Inneren des Nestes befindet sich mehrheitlich ein Baumstumpf. Entdeckst du ein Nest in deinem Garten, solltest du schleunigst handeln, ehe die fleißigen Baumeister mit dem imposanten Nestbau beginnen.
Welche Auswirkungen hat die rote Waldameise auf den Garten?
Rote Waldameisen ernähren sich bevorzugt von Aas, Schnittresten und Insekten, darunter viele Forstschädlinge. Sie halten deinen Rasen sauber und können einen Befall mit Engerlingen verhindern. Zudem tragen sie durch den Bau der vielen unterirdischen Gänge zur Lockerung des Bodens bei und ihr Kot dient zeitgleich als Dünger. Die rote Waldameise ist also ein toller Helfer im Garten! Doch bei allen positiven Eigenschaften können die kleinen Krabbler auch schnell lästig werden.
Möglichkeiten der Umsiedlung
Die rote Waldameise zählt zu den geschützten Arten, sie darf also nicht vernichtet, sondern muss umgesiedelt werden. So gehst du am besten vor:
- Wenn du das komplette Nest umsiedeln möchtest, warte auf den Sonnenuntergang. Dann sind die meisten Ameisen im Nest und dein Vorhaben wird effizienter.
- Nimm einen alten Tontopf mit einem Loch im Boden und fülle ihn mit Erde oder Holzwolle. Stelle ihn auf das Nest. Alternativ kannst du auch einen umgestülpten Eimer verwenden.
- Schon bald werden die Ameisen den Topf als neuen Wohnort auserwählen. Sobald keine Puppen mehr in den Topf getragen werden, ist der Umzug vollbracht.
- Nimm nun den Topf und trage ihn vorsichtig an eine andere Stelle – diese sollte mindestens 30 Meter vom alten Standort entfernt sein, um einen Rückzug zu verhindern.
- Entleere den Topf vorsichtig, die Ameisen werden jetzt mit dem Bau eines neuen Nestes beginnen.
- Die beste Zeit für eine Umsiedlung ist von März bis Juni. Wenn der Sommer zu Ende geht, fehlt den Ameisen die Zeit für einen neuen Nestbau und sie können nicht mehr ausreichend Nahrung für den Winter ins Nest tragen.
- Ameisen lassen sich auch mit bestimmten Düften vertreiben und fernhalten. Hierzu zählen zum Beispiel Zimt, Gewürznelken, Chili, Lavendelblüten und Zitronenschalen. Gib diese Mittel direkt auf das Nest oder auf die Ameisenstraßen. Die Ameisen werden zukünftig diese Orte meiden
- Du kannst auch spezielle Pflanzen in deinen Garten setzen, die durch ihren Duft die Ameisen vertreiben. Die Tierchen machen einen großen Bogen um Tomaten, Lavendel, Majoran, Wacholder, Kerbel und Tausendgüldenkraut.
Rote Waldameisen sind nützliche Helfer im Garten, an bestimmten Stellen sind sie allerdings lästig. Wenn du unsere Tipps für eine ameisenfreundliche Umsiedlung befolgst, sollten dich die fleißigen Krabbler schon bald nicht mehr stören.
Quelle: yippy.green.de, moowy.de
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