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2 Gründe, warum du Rhabarber nicht roh essen solltest

Rhabarber ist aus dem Gemüsegarten nicht mehr wegzudenken. Die knackigen Stangen sehen aber auch lecker aus! Warum du Rhabarber jedoch nicht roh essen solltest, erfährst du hier.

Frau erntet Rhabarber
© stock.adobe.com - Dan Race

Tipps und Wissenswertes für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Von Frühling bis in den März ist Rhabarber in aller Munde. Das beliebte Gemüse, das meistens wie Obst eher süß verarbeitet wird, darf auf Kuchentischen und in der Marmeladenküche nicht fehlen. Ursprünglich stammen die rötlichen Stängel aus Ostasien, doch hierzulande hat sich der Rhabarber längst etabliert. Während man früher Rhabarber auch gerne mal roh gegessen hat, weiß man heute, dass eine gewisse Gefahr davon ausgeht.

Rhabarber ist an sich nicht giftig, jedoch kann die in den Stangen enthaltene Oxalsäure weitreichende Folgen für den Körper haben.

Frau erntet Rhabarber
Foto: stock.adobe.com – Dan Race

Was ist Oxalsäure?

Oxalsäure ist ein geschmacks- und farbloser Stoff, der sich in vielen Knöterichgewächsen nachweisen lässt. Sie wurde im Jahr 1769 erstmals von dem Apotheker und Naturforscher Johann Christian Wiegleb im Sauerklee (lateinischer Name „Oxalis“) entdeckt. Dieses Gewächs war auch Namensgeber für die Oxalsäure.

Oxalsäure kann als Bleichmittel oder zur Entfernung hartnäckiger Flecken wie Rost verwendet werden. Imker verwenden häufig ein Oxalsäuregemisch, um den Bienenstock im Winter vor Varroamilben zu schützen.

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Für den Menschen kann der Verzehr von Oxalsäure jedoch schädlich sein. Aus diesen zwei Gründen solltest du deshalb keinen rohen Rhabarber essen:

1. Nährstoffmangel durch Oxalsäure

Oxalsäure hat die Eigenschaft, sich mit Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Natrium zu verbinden. Ist der Gehalt an Oxalsäure im Essen groß, können diese wichtigen Mineralstoffe daher nicht aufgenommen werden und fehlen dem Körper. Gleichzeitig greift die Oxalsäure die vorhandenen Mineralstoff-Reserven im Körper an: Zusammen mit dem Kalzium in den Körperzellen entsteht das nicht lösliche Kalzium-Oxalat, was zu Nierensteinen führen kann.

Auch Menschen, die von Eisenmangel betroffen sind, reagieren empfindlich auf Oxalsäure. Denn die Aufnahme von Eisen wird durch den Verzehr von rohem Rhabarber ebenfalls gehemmt. So verstärkt sich der Eisenmangel oft unbemerkt.

Lesetipp: Erfahre hier, wie du Rhabarber ganz einfach einfrieren kannst.

2. Magen-Darm-Beschwerden durch Oxalsäure

„Oxalsäure kann in größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auslösen“, so Ernährungswissenschaftlerin Antje Gahl. Generell gilt die Regel, nicht mehr als zwei Stangen rohen Rhabarber zu essen. Für empfindliche Menschen kann dies jedoch schon zu viel sein. Dann kommt es bei Betroffenen zu Kreislaufproblemen, Erbrechen oder Durchfall.

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Tipps zum Rohverzehr

Möchtest du nicht auf den Rohverzehr verzichten, kannst du mit den folgenden Tipps die Wirkung der Oxalsäure abmildern:

  • Milchprodukte in Verbindung mit rohem Rhabarber sind eine gute Idee. Denn dabei verbindet sich die Oxalsäure eher mit dem Kalzium in der Milch, als auf die Kalzium-Reserven im Körper zurückzugreifen.
  • Außerdem solltest du darauf achten, nur wirklich rote Rhabarberstangen zu essen. Denn reifer Rhabarber enthält am wenigsten Oxalsäure. Auf den Verzehr der Blätter solltest du gänzlich verzichten – sie haben den höchsten Oxalsäuregehalt der gesamten Pflanze.
  • Geschälter Rhabarber enthält ebenfalls weniger Oxalsäure.
  • Bereits im Mund reagieren Kalzium und Oxalsäure miteinander und können den Zahnschmelz angreifen. Daher solltest du nach dem Verzehr 30 bis 60 Minuten warten, bis du dir die Zähne putzt.
Rhabarber in Stücke geschnitten
Foto: Pixabay/rachel1754

Willst du auf Nummer sicher gehen, solltest du den Rhabarber immer gut durchgaren. Und mal ganz ehrlich: Wer würde eine säuerliche Stange einem leckeren Streuselkuchen mit Rhabarber schon vorziehen?!

Quellen: desired, wikipedia, utopia, apotheken umschau, iss einfach besser, oxalsaeure
Vorschaubilder: ©stock.adobe.com – Dan Race ©Flickr/Erik Mattheis
©Flickr/ulterior epicure