An vielen Badestränden weltweit drohen ab und an Quallenplagen. In den meisten europäischen Meeren sind die Quallen zwar ungefährlich, aber es gibt einige Ausnahmen. Schon die kleinste Berührung mit den Tentakeln einer Qualle zu einem schmerzhaften Quallenstich führen. Wie muss man in so einem Fall handeln und wie kann man die Schmerzen lindern?
Die Tentakel der Quallen sind im Wasser fast unsichtbar und so ist es denkbar schwer, einen Quallenstich beim Baden zu vermeiden. Wenn du im Meer eine Qualle entdeckst, solltest du das Wasser möglichst schnell und unauffällig wieder verlassen, um einen engen Kontakt mit dem Tier zu vermeiden. Einige Quallen können Badeurlaubern nämlich starke Schmerzen und Verletzungen zufügen. Dazu zählen:
- Blaue Nesselquallen
- Gelbe Haarquallen
- Leuchtquallen („Malle-Qualle“)
All diese Quallenarten werden unter dem Begriff „Feuerquallen“ zusammengefasst. Die Blaue Nesselqualle und die Gelbe Haarqualle findet man vor allem in der Nord- und Ostsee. Leuchtquallen leben hingegen eher im Mittelmeer. Die giftigsten Quallen, die sogenannten Würfelquallen, sind übrigens an der australischen Küste zu finden. Doch auch die „Portugiesische Galeere“ kann schwere Hautverletzungen verursachen. Ihr Lebensraum erstreckt sich von den Kanarischen Inseln bis an die Küste von Portugal.
Es ist allgemein bekannt, dass der Kontakt mit Quallen zu Hautverletzungen führen kann. Diese sind zwar nicht lebensgefährlich, auf den brennenden Schmerz kann man im Urlaub aber getrost verzichten. Betroffene vergleichen die Symptome oft mit dem Gefühl, dass man hat, wenn die Haut mit Brennnesseln in Kontakt gekommen ist.
Symptome bei einem Quallenstich
Quallen bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. In ihren Tentakeln befinden sich jedoch Millionen Nesselzellen, die mit Gift gefüllt sind. Bei einem Quallenstich – der manchmal fälschlicherweise als Quallenbiss bezeichnet wird – gelangt das Gift aus den Tentakeln der Qualle wie ein Pfeil in die Haut des Opfers. Mögliche Symptome sind Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung. Außerdem bleiben bei einem Stich meistens kaum sichtbare Reste der Tentakel auf der Haut zurück.
Übrigens: Auch abgerissene Tentakel, die noch im Meerwasser schwimmen, können die Symptome eines Quallenstichs auslösen.
Was muss man tun, wenn man von einer Qualle gestochen wurde?
Wenn du beim Schwimmen im Meer merkst, dass du von einer Qualle gestochen wurdest, solltest du schnell handeln. Sobald deine Haut brennt oder schmerzt, bewegst du dich schnellstmöglich an Land, ohne dabei in Panik zu geraten. Vermeide unbedingt, im Wasser wild um dich zu schlagen. So würdest du nur noch mehr Nesseln aktivieren und den Stich verschlimmern.
Den Quallenstich spülst du am besten mit Essigwasser aus. Da man in einem solchen Fall nicht immer Essigwasser parat hat, kann alternativ auch Meereswasser verwendet werden. Spüle den Stich auf keinen Fall mit Süßwasser oder Alkohol. Diese beiden Flüssigkeiten lassen die Nesselkapseln, welche die Qualle hinterlassen hat, aufplatzen. Ein weiteres Hausmittel kann jedoch dabei helfen, den Quallenstich zu lindern. Streue einfach etwas Backpulver über den Stich und die giftigen Bestandteile werden sofort blockiert. Anschließend gilt es, die Tentakelreste und den Nesselschleim von der Haut zu entfernen.
Wische beides keinesfalls mit einem Handtuch ab – das würde die Schmerzen nur noch schlimmer machen. Entferne die Tentakel entweder mit einer Pinzette oder sprühe sie mit Rasierschaum ein. Sobald der Schaum getrocknet ist, kannst du die Masse mit einem stumpfen Gegenstand, wie z.B. mit einer Chipkarte, von der Haut abschaben. Danach kühlst du die betroffene Stelle am besten mit etwas Eis. Bei besonders schweren Stichen kannst du noch eine Brandsalbe oder eine antiallergische Salbe auftragen.
Ist ein Arztbesuch erforderlich?
In den meisten Fällen treten nach einem Quallenstich lediglich Juckreiz, Rötungen und manchmal auch Quaddeln auf. Mit den oben genannten Tipps bekommst du die Symptome schnell wieder in den Griff. Wenn jedoch eine größere Hautfläche betroffen ist oder du allergisch reagierst, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen. Im Mittelmeer oder auch in anderen tropischen Gewässern können die Stiche etwas heftiger ausfallen. Die Haut reagiert mitunter wie bei einer Brandverletzung – inklusive Narbenbildung.
In seltenen Fällen kann der Kontakt mit Quallen übrigens einen allergischen Schock auslösen. Bei Atemnot oder einem drohenden Kreislaufzusammenbruch muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn du Nesselgift ins Auge bekommen hast. Davor kannst du dich schützen, indem du beim Schwimmen im Meer stets eine Taucher- oder Schwimmbrille trägst.
Wenn du am Strand Quallen entdeckst, solltest du das unbedingt der Strandwache melden. So können ggf. Maßnahmen ergriffen werden, um auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen und andere Badegäste zu schützen. Die meisten Quallen sind jedoch völlig harmlos. Halte einfach etwas Abstand zu den Tieren und du kannst deinen Urlaub am Meer in vollen Zügen genießen!
Quelle: t-online
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