Wann ist eine Ohnmacht gefährlich?
Wenn du ohnmächtig geworden bist, solltest du die Ursache immer von einem Arzt abklären lassen. Eine orthostatische oder reflexvermittelte Ohnmacht, die nur wenige Sekunden andauerte, ist für junge Menschen aber meistens harmlos. Für ältere oder vorerkrankte Menschen ist die Situation schon kritischer und sie brauchen mitunter länger, um sich davon zu erholen. Eine längere Bewusstlosigkeit kann zu Krampfanfällen führen. Außerdem kann man sich schwere Verletzungen zufügen, wenn man plötzlich zu Boden stürzt.
Die orthostatische oder reflexvermittelte Ohnmacht kündigen sich durch Schwindel, Übelkeit, eingeschränktes Hör- und Seevermögen oder ein plötzliches Hitzegefühl an – ein Sturz kann dadurch meist noch verhindert werden. Wirklich gefährlich ist die kardiale Ohnmacht. Betroffene kippen meistens ohne Vorankündigung um. Dennoch sollte jede Ohnmacht abgeklärt werden, um einen Herzklappenfehler auszuschließen oder diesen zu finden und entsprechend zu behandeln.
Was kann man tun, wenn man ohnmächtig wird?
Wenn du Anzeichen einer Ohnmacht spürst, solltest du dich nach Möglichkeit hinlegen. Damit sich das Blut wieder gleichmäßig im Körper verteilt, kann es helfen, die Beine etwas hochzulegen. So kannst du die Ohnmacht unter Umständen verhindern, verkürzen oder zumindest einen Sturz vermeiden.
Falls du dich nicht hinlegen kannst, versuchst du es mit dem sogenannten Gegendruck-Manöver: Verhake zunächst deine Hände und ziehe die Arme auseinander. Überkreuze dann deine Beine und spanne deine Bein-, Becken- und Bauchmuskeln an. Dadurch steigert sich die Durchblutung des Herzmuskels. Mache außerdem andere Menschen in deiner Umgebung auf deine Situation aufmerksam, damit sie dir helfen können. Um eine Ohnmacht zu vermeiden, solltest du – vor allem im Hochsommer – darauf achten, ausreichend zu trinken.
Wie kann man anderen Menschen helfen?
Wenn du mitbekommst, wie eine andere Person ohnmächtig wird, gilt es, schnell zu handeln. Sprich die Person an, schüttle sie leicht an den Schultern und überprüfe die Atmung. Wird die Person dadurch wach, sollte sie noch kurz liegen bleiben, die Beine hochlegen und etwas trinken. Ist die Person nicht ansprechbar, atmet aber normal, rufst du umgehend den Rettungsdienst und bringst die Person in die stabile Seitenlage. Wenn die Person nicht atmet, beginnst du – nach dem Notruf – mit einer Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung, bis die Person wieder selbstständig atmet oder der Rettungsdienst eintrifft.
Erste Hilfe will gelernt sein und dieses Wissen über die verschiedene Arten von Ohnmacht kann im Zweifelsfall Leben retten. Warst du schon mal ohnmächtig?
Quelle: quarks
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