Mag ich nicht, probiere ich nicht, schmeckt mir nicht – Du kennst solche Ausrufe am Essenstisch vielleicht. Wenn du dem Nachwuchs etwas Gesundes, Nahrhaftes und bestenfalls noch Leckeres servierst, schlägt dir gerne grantige Nörgelei entgegen. Doch mit diesen 3 Tricks kannst auch du der Nörgelei am Esstisch entgegenwirken. Wir verraten dir, wie das funktioniert!
Es gibt Kinder, die sogenannten Picky Eater, die sehr wählerisch in Bezug auf ihr Essen sind und nur eine begrenzte Auswahl an Lebensmitteln zu sich nehmen. Seien es Nudeln (natürlich ohne Sauce!), Joghurt oder ausschließlich Bananen – Picky Eater haben das selektive Essen für sich entdeckt und Lebensmittel, die gestern noch hoch im Kurs standen, stehen heute auf der absoluten Bäh-Liste. Wie so oft handelt es sich hierbei lediglich um eine Phase, die Eltern bisweilen an den Rand der Verzweiflung bringt, Kindern jedoch zunächst nicht schadet. Die meisten Picky Eater bekommen trotz ihres eher zögerlichen Essverhaltens genügend Nährstoffe und Kalorien. Doch wie kann man wählerischen und nörgelnden Kindern dennoch die Lust am Essen vermitteln?
Nörgelei am Esstisch? Mit diesen 3 Tipps hat sie ein Ende!
Da stehst du stundenlang in der Küche, nachdem du das Internet nach gesunden, kindgerechten Speisen durchforstet hast, und präsentierst deinem Sprössling nun voller Stolz deine handgeschnitzten Gemüsesticks an Vollkorn-Dinkel-Waffeln mit selbstgemachtem Apfel-Pfirsich-Mus und Quinoa-Bratlingen. Der Nachwuchs verzieht nur kurz den Mund und sein Blick verrät: Deine Mühe war umsonst.
Doch keine Angst, mit den folgenden Tipps hat die Nörgelei am Esstisch schon bald ein Ende!
1. Kinder müssen nicht probieren
„Probiere doch einfach mal! Du wirst sehen, es wird dir schmecken!“ – Eltern können wirklich hartnäckig sein, wenn sie ihre Kinder zum Probieren überreden möchten. Doch darauf solltest du lieber verzichten. Auch wenn du als Erwachsener weißt, dass Brokkoli leckerer ist, als er aussieht, und dass Nudeln erst mit Sauce so richtig geschmackvoll sind, dränge dein Kind nicht dazu, den obligatorischen Probierhappen zu nehmen. Zwang erzeugt selten das gewünschte Verhalten und Kindern gegen ihren Willen etwas in den Mund zu stecken, ist zudem gegen die UN-Kinderrechtskonventionen.
Es kann sogar sein, dass Kinder eine lebenslange Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel entwickeln. Doch nur, weil Kinder nicht (gegen ihren Willen) Neues probieren müssen, heißt das nicht, dass du es ihnen nicht dennoch immer wieder anbieten kannst. Nimm den Druck beim Essen raus, lass den Nachwuchs die trockenen Nudeln essen und biete ihm die leckere Sauce aber gerne an. Kinder haben ihr eigenes Tempo, was das Entdecken neuer Dinge und Lebensmittel angeht.
2. Biete Brot als Alternative an
Vielleicht kennst du es ja auch noch aus deiner Kindheit: Wenn du nicht essen wolltest, was auf dem Tisch kam, haben deine Eltern dir keine Extrawurst gebraten, sondern du musstest im schlimmsten Fall hungrig ins Bett. Dabei ist die Lösung so einfach: In vielen Ländern ist es üblich, dass zu warmen Speisen Brot gereicht wird. So gibt es in Indien das Naan, in Griechenland das Fladenbrot und in Frankreich wird gerne ein Baguette serviert. Nur in Deutschland ist es unüblich, eine Scheibe Brot anzubieten, dabei sind wir doch weltweit bekannt für unsere Brotbackkunst!
Wenn es deinem Kind schwerfällt, sich auf das Familienessen einzulassen, dann stelle doch einfach von Anfang an etwas Brot mit Butter und Frischkäse dazu. Das bedeutet für dich nicht mehr Arbeit und dein Kind erhält auch keine aufwendige Extrawurst. Niemand sagt, dass man viele verschiedene Gerichte zubereiten muss, um alle Familienmitglieder satt zu bekommen. Aber hungrig ins Bett gehen, sollte auch niemand müssen.
3. Maßregle dein Kind nicht unnötig
Eltern sind generell bestrebt, dass es ihrem Kind gut geht. Hierzu gehört natürlich auch eine gesunde Ernährung. Versuche aber darauf zu verzichten, dein Kind beim Essen immer wieder zu maßregeln. Egal, ob es darum geht, was dein Kind isst, oder wie viel es isst – Sätze wie „Jetzt hast du aber wirklich genug gegessen!“ sind herablassend. Achte vielmehr darauf, dass du im Vorfeld schon die Portionsgrößen entsprechend planst und in der Küche mehr gesunde als ungesunde Sachen zu finden sind. So kann sich dein Kind satt essen, ohne dass du es ständig kontrollieren musst.
Nörgelei am Esstisch – Dieses Thema begegnet wahrscheinlich allen Eltern im Laufe der Erziehung. Doch wie bei so vielen anderen Erziehungsthemen hilft auch hier: Bleibe entspannt und nimm den Druck raus. Irgendwann wird dein Kind garantiert auch den Brokkoli probieren. Sei jedoch nicht traurig, wenn die Begeisterung für das grüne Gemüse ausbleibt. Auch bei vielen Erwachsenen steht es noch ganz oben auf der Bäh-Liste.
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Quelle: eltern.de
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