In Deutschland leiden rund 18 Millionen Menschen regelmäßig unter Migräneattacken. Vor allem bei Frauen ist diese Art von Kopfschmerz sehr verbreitet: So kommen auf jeden männlichen Migränepatienten zwei Frauen, die darunter leiden. In vielen Fällen dauert es Jahre, bis die Menschen den Auslöser – auch „Trigger“ (Englisch für „Auslöser“) genannt – für die Attacken ergründen können. Denn die Gründe für eine Migräne können vielfältig sein.
Migräne: 4 mögliche Auslöser
Der folgende Artikel stellt vier mögliche Auslöser vor und kann somit bei der Suche nach deinen persönlichen Triggern helfen.
1. Lebensmittel
Der menschliche Körper wird in vielfacher Weise von den Lebensmitteln, die wir ihm zuführen, beeinflusst. Gesunde Lebensmittel können den Körper aber nicht nur mit Energie versorgen, sondern ihn in manchen Fällen auch schwächen und eine Migräneattacke triggern.
a) Zitrusfrüchte
In Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen steckt unter anderem der Stoff Tyramin, der bei der Zersetzung von Eiweißen im Körper eine Rolle spielt. Tyramin kann bei empfindlichen Personen eine Migräneattacke triggern.
b) Kaffee und Tee
Das in Kaffee und manchen Teesorten enthaltene Koffein ist ein „zweischneidiges Schwert“. Bei manchen Migränepatienten kann mit Koffein eine drohende Migräneattacke verhindert werden. Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern wiederum kann es jedoch gerade diese auslösen. Nämlich dann, wenn der Körper weniger als die gewohnte Menge Kaffee oder Tee zugeführt bekommt.
c) Käse
Käse enthält Histamin und Tyramin. Diese Stoffe können Entzündungen im Körper und folglich auch Migräne auslösen. Generell werden junge Käsesorten besser vertragen als lang gereifte Produkte.
d) Fleisch
Es ist bekannt, dass besonders der Verzehr von verarbeitetem Fleisch, etwa Aufschnitt, Migräne auslösen kann. Dies liegt an dem hohen Gehalt an Nitrat, welches diesen Produkten zwecks längerer Haltbarkeit zugefügt ist.
2. Veränderte Routine
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich eine geänderte Routine negativ auf den Körper auswirken kann.
a) Schlaf
Zu wenig Schlaf und/oder eine veränderte Schlafphase können zu Migräne führen. Das passiert vor allem am Wochenende, wenn viele Menschen weniger schlafen oder zu einer anderen Uhrzeit ins Bett gehen als unter der Woche.
b) Ausgefallene Mahlzeit
Menschen, die unter Migräne leiden, sollten ihren Blutzuckerspiegel konstant halten. Denn eine ausgefallene Mahlzeit kann einen Anfall triggern. Mediziner vermuten nämlich, dass ein zu niedriger Glukosespiegel für Migräneanfälle verantwortlich sein könnte.
c) Stress
Ein typisches Phänomen bei Migränepatienten ist die Attacke nach einer stressigen Phase im Leben – also dann, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Schuld daran ist die Reduzierung der Stoffe, welche bei einer Stressreaktion im Körper ausgeschüttet werden.
3. Äußere Einflüsse
Es gibt auch Reize, die von außen kommen und somit nur selten beeinflusst werden können. Auch wenn man diese Trigger nicht immer verhindern kann, so kann man sich wenigstens auf eine mögliche Attacke vorbereiten und wird dann nicht von ihr überrascht.
a) Wetter
Auch wenn nicht einwandfrei bewiesen ist, dass das Wetter eine Migräneattacke auslösen kann, berichten Patienten immer wieder davon. Einige kommen mit Hitzeperioden nicht klar, während andere bei Regen unter Migräne leiden.
b) Sensorische Reize
Laute Geräusche von der Baustelle, grelles Licht im Kino oder ein stark aufgetragenes Parfum des Kollegen. Diese Dinge zählen laut Medizinern unter anderem zu den sensorischen Reizen – also jenen Impulsen, die wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen – und können eine Migräneattacke triggern.
c) Körperliche Anstrengung
Es gibt einige Menschen, die nach dem Sporttreiben eine Migräneattacke erleiden. Dies soll laut Medizinern an den chemischen Stoffen im Gehirn liegen, die im Überfluss ausgeschüttet werden. Vor allem Sportanfänger leiden häufig unter diesem Phänomen.
4. Körperliche Einflüsse
Neben den äußerlichen Einflüssen können die Auslöser einer Migräneattacke auch im Körper selbst liegen.
a) Hormonschwankungen
Vor allem der weibliche Körper unterliegt im Laufe seines Lebens vielen Schwankungen. Sei es die Menstruation, eine Schwangerschaft oder die Einnahme von Verhütungsmitteln. Diese Schwankungen können Migräneanfälle auslösen oder die Migräneschwelle senken, sodass man empfindlicher auf andere Auslöser reagiert.
b) Verspannungen
Mediziner diskutieren darüber, ob Verspannungen im Nacken ein möglicher Trigger oder ein Symptom bzw. eine Folge einer Migräneattacke sind. Sicher ist nur, dass viele Migränepatienten auch vermehrt unter Nackenschmerzen leiden.
Die Gründe für eine Migräneattacke sind vielfältig und vor allem sehr individuell. Am besten führt man ein Tagebuch darüber, welche Anlässe die Migräne häufig triggern. Dann kann man sich eventuell besser auf eine drohende Migräneattacke vorbereiten oder sie sogar verhindern.
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Quellen: mejorconsalud, wunderweib, medmix, schmerzklinik, wikipedia, leben-und-migraene
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