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Was können Eltern tun, wenn kein Fiebersaft erhältlich ist?

Wenn Lieferengpässe bei Medikamenten bestehen, ist guter Rat teuer. Hier erfährst du, welche Hausmittel im Ernstfall für Linderung sorgen.

Lieferengpass bei Medikamenten: Das können Eltern tun
© FUNKE Digital

Inspirationen gesucht? Hier findest du bewährte Hausmittel und mehr. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Für jeden von uns ist es selbstverständlich, dass wir in eine Apotheke gehen, um uns Medikamente zu holen. Vielerorts ist dies nicht so einfach möglich und auch in Deutschland gab es vor einiger Zeit einen Lieferengpass bei Fiebersäften für Kinder. Was du in solch einem Fall tun kannst, erfährst du hier!

Wenn dein Kind Fieber hat und es sich zudem schlecht und unwohl fühlt, gibst du ihm höchstwahrscheinlich ein fiebersenkendes Medikament. Dies sind meist Säfte oder Zäpfchen mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Doch was kannst du tun, wenn diese Medikamente aus welchen Gründen auch immer nicht erhältlich sind?

Engpässe bei Medikamenten – Das können die Gründe sein

Vor gut zwei Jahren waren Eltern und Apotheken hierzulande in großer Sorge, denn in einigen Gegenden fehlten Fiebersäfte und Elektrolytlösungen für Kinder. Neben den Fiebersäften waren auch Nasenspray für Kinder von Ratiopharm sowie Medikamente gegen Durchfall kaum noch erhältlich.

ein Hand hält eine Flasche Fiebersaft fest
Foto: FUNKE Digital

Dass es bei Medikamenten zu Lieferengpässen kommt, ist keine Seltenheit, allerdings war der Mangel noch nie so groß wie vor zwei Jahren. Schuld daran war eine Erkältungswelle, die seit der Aufhebung der Maskenpflicht dafür sorgte, dass sich mehr Menschen mit Erkältungs- und Grippeviren ansteckten. Außerdem landeten viele Medikamente in den Reiseapotheken der Urlauber und waren daher in den Apotheken nur noch in geringerer Stückzahl verfügbar.

Ein weiterer Grund für die Engpässe bei Fiebersäften war der Ausstieg eines bisherigen Herstellers aus dem Markt. Bereits im Frühjahr 2022 gab der Hersteller 1 A Pharma bekannt, sich aus der Produktion von paracetamolhaltigen Säften für Kinder zurückzuziehen. Seit Mai 2022 war die Ratiopharm GmbH demnach der einzige Hersteller in Deutschland, der noch Säfte mit dem Wirkstoff Paracetamol für Kinder anbot. Zum Vergleich: Vor 12 Jahren gab es noch elf Anbieter für Fiebersäfte.

Alternativen zu Fiebersäften sind Zäpfchen oder Schmerztabletten, wobei auch Zäpfchen häufiger ausverkauft waren, weil vor allem Eltern kleinerer Kinder auf sie zurückgriffen.

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Achtung: Bei herkömmlichen Schmerztabletten ist bei einer Verabreichung an Kinder Vorsicht vor einer Überdosierung geboten! Denn sie enthalten insbesondere für diejenigen, die unter 30 Kilogramm wiegen, eine viel zu hohe Dosis Paracetamol. Die richtige Dosierung sollte unbedingt mit einem Kinderarzt abgeklärt werden. 

Hausmittel bei Fieber

Auch wenn zurzeit keine Lieferengpässe bei Medikamenten bestehen, sind Eltern gut beraten, auch Alternativen zu kennen, die im Ernstfall helfen können. Diese Hausmittel helfen, das Fieber zu senken:

  • Kinder sollten viel Wasser oder Tee trinken. Viele Apotheken bieten zudem fiebersenkende Kräutermischungen an.
  • Gib deinem Kind Hühner- oder Gemüsesuppe.
  • Wadenwickel: Mische zwei Esslöffel Essig und einen Liter handwarmes Wasser, tränke zwei kleine Handtücher darin und umwickle beide Waden deines Kindes mit ihnen. Wickle danach um jede Wade noch ein trockenes Handtuch. Nach etwa 20 Minuten kannst du die Wadenwickel wieder abnehmen. Wenn dein Kind friert, solltest du die Wadenwickel sofort entfernen!
    Achtung: Bei Babys unter sechs Monaten dürfen Wadenwickel nicht angewendet werden, da sie unter Umständen einen Kreislaufkollaps erleiden könnten. Bei kleinen Kindern empfiehlt es sich, die Wadenwickel nicht länger als zehn Minuten anzuwenden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Kinder zu sehr auskühlen. Auch bei Schüttelfrost sollten Wadenwickel nicht angewendet werden.
  • Essigsocken: Wenn dein Kind keine Wadenwickel mag, versuchst du es mit Essigsocken. Tränke Baumwollsocken in einem Liter Wasser und fünf Esslöffeln Essig. Wringe die Socken anschließend aus und ziehe sie deinem Kind an. Zum Schluss kommt noch ein trockenes Paar Socken darüber. Die Essigsocken sollten so lange angezogen bleiben, bis sie wieder trocken sind.
  • Erkältungsbad: Auch ein Erkältungsbad kann das Fieber lindern und für Wohlbefinden sorgen. Temperiere das Wasser dafür auf 38 bis 40 °C und gib drei bis vier Tropfen eines ätherischen Öls (Menthol, Eukalyptus, Thymian) oder einen speziell für Erkältungen geeigneten Badezusatz ins Wasser.
    Achtung: Um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten, sollte die Badezeit nicht mehr als 20 Minuten betragen.
  • Lege dein Kind nach dem Bad ins Bett, damit es das Fieber ausschwitzen kann. Wickle es in mehrere Decken ein und versorge es mit ausreichend Flüssigkeit. Achte aber darauf, einen Wärmestau zu vermeiden.

Wadenwickel sind eines der wirksamsten Hausmittel gegen Fieber und können die Körpertemperatur schnell um bis zu ein Grad senken.

Wichtig: Sollte das Fieber trotz der Hausmittel sehr hoch sein, mehrere Tage anhalten oder gar steigen, muss jedoch ein Arzt konsultiert und auf fiebersenkende Medikamente zurückgegriffen werden.

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Hausmittel bei Durchfall

Da es auch vorkommen kann, dass Elektrolytlösungen und Durchfallmittel gebietsweise knapp werden, können sich Eltern bei Durchfall ihres Kindes mit folgenden Maßnahmen behelfen:

  • Auch bei Durchfall heißt es: viel trinken! Am besten eignen sich kräftige Brühen sowie Fenchel- und Kamillentee, die du mit Zucker und einer Prise Salz versiehst.
  • Stelle eine eigene Elektrolytlösung her, indem du 8 gestrichene Teelöffel Zucker, 1 gestrichenen Teelöffel Salz und eine 1 Tasse Orangensaft in 1 Liter Wasser einrührst. Die Lösung kannst du deinem Kind löffelweise geben.
  • Lass dein Kind etwa 8 Stunden nichts essen und beginne danach mit leichter Kost. Geriebener Apfel (mit Schale) oder eine pürierte Banane eignen sich gut. Aber auch Zwieback, Hafer- oder Reisschleim (mit Wasser gekocht!) und selbstgekochte Möhrensuppe sind magen- und darmschonend.
  • Verzichte auf die Kombination aus Cola und Salzstangen. Der Zucker und das Koffein in der Cola verstärken den Flüssigkeitsverlust zusätzlich.

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Wenn Kinder krank sind, leiden auch die Eltern. Wenn dann noch Lieferengpässe bei Medikamenten hinzukommen, sind die Sorgen gleich noch größer. Du weißt jetzt aber, wie du auch ganz ohne Medikamente mit einfachen Hausmitteln deinem Kind Linderung verschaffen kannst.

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Quellen: mdr, aponet
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