Aktuell sieht man in vielen Supermärkten – wieder einmal – leere Regale. Der Grund hierfür sind allerdings nicht die berühmt-berüchtigten Hamsterkäufer, die es zwischenzeitlich auf Mehl, Speiseöl und Toilettenpapier abgesehen hatten. Betroffen sind derzeit vielmehr Produkte der Marken Coca-Cola, Ritter Sport, Mars und Mondelez. Aber was ist der Grund für die aktuellen Engpässe?
Die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe machen auch einigen Lebensmittelherstellern zu schaffen. Diese wollen deshalb die Preise für ihre Produkte erhöhen. Supermarktketten, wie z.B. Rewe, Kaufland oder Edeka, möchten die Preiserhöhungen allerdings in einigen Fällen nicht akzeptieren. Es kommt deshalb immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Konzernen und Händlern. Die Folgen sind Lieferstopps und leere Regale im Supermarkt. Hier findest du eine Übersicht über die betroffenen Marken und Produkte.
Leere Regale im Supermarkt: Diese Produkte sind gerade nicht erhältlich
Ritter Sport: Streit mit Kaufland
Bei Kaufland werden momentan nur Restbestände von Ritter-Sport-Artikeln verkauft. Zwischen Ritter Sport und Kaufland bestehe laut Handelsblatt aktuell keine Zusammenarbeit, da man sich über einen neuen Vertrag nicht einig geworden sei. Der Grund hierfür sind Preisverhandlungen, die bereits seit Herbst 2021 laufen. Mit anderen Supermarktketten konnte sich Ritter Sport bereits auf einen neuen Preis einigen, sodass du die begehrte Schokolade notfalls auch in anderen Läden erwerben kannst.
Mars: Zahlreiche Supermärkte sind betroffen
Zum Unternehmen „Mars“ gehören neben dem bekannten Schokoriegel auch andere Süßigkeiten, wie z.B. Twix, Bounty, Snickers und M&M’s. Der Hersteller verkauft außerdem die Marken Mirácoli (Nudeln) und Whiskas (Katzenfutter). Um höhere Preise durchzusetzen, beliefert Mars zahlreiche Supermärkte und Discounter aktuell nicht. Dazu zählen Penny, Edeka, Marktkauf, Rewe und Netto.
Mars begründet die Preiserhöhung mit der Inflation, was die Händler aber nicht akzeptieren wollen. Rewe erklärt gegenüber der Tagesschau, dass ein Teil der Preisforderungen durchaus nachvollziehbar sei. Einige andere Forderungen würden sich aber in ihrer Höhe nicht begründen lassen. Ein Edeka-Sprecher sagt, dass es derzeit viele Konzerne gebe, die mit überzogenen Preisforderungen versuchten, auf der aktuellen Inflationswelle mitzureiten, um ihre Rendite zu steigern.
Keine Milka-Schokolade bei Edeka
Zum Konzern „Mondelez“ gehören unter anderem die Marken Milka, Miracel-Whip-Mayonnaise und Philadelphia-Käse. Momentan liefert der Konzern keine Milka-Schokolade an Edeka, was für leere Regale in den Supermärkten sorgt. Edeka hatte eine Preiserhöhung zuvor abgelehnt.
Milch, Weizen, Öl und Verpackungsmaterialien seien so teuer geworden, dass eine Preiserhöhung für den Konzern unumgänglich sei. Laut Handelsblatt könne der Konzern einen Teil der Kosten zwar abfangen, ein anderer Teil müsse leider weitergegeben werden.
Streitigkeiten zwischen Coca-Cola und Edeka
Coca-Cola wollte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Preise erhöhen. Edeka lehnte die Forderungen ab, weshalb Coca-Cola kurzerhand eine Lieferung mit Coke, Sprite und Fanta stoppte. Die Streitigkeiten zwischen Coca-Cola und Edeka endeten vor Gericht. Auch Pepsi möchte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Preise erhöhen. Edeka plant deshalb, die Getränke des Herstellers von Dezember bis Mai auszulisten. Auch bei Aldi-Nord sind Pepsi-Produkte derzeit kaum mehr erhältlich.
Kaffee von Jacobs aktuell nicht bei Rewe erhältlich
Wer bei Rewe nach Kaffee sucht, findet aktuell wahrscheinlich nur leere Regale vor. „Jacobs Douwe Egberts“ ist der zweitgrößte Kaffeekonzern der Welt. Zu ihm gehören die Marken Jacobs, Senseo, Maxwell House, Tassimo und Café Hag, die aktuell nicht an Rewe geliefert werden. Der Konzern sagt gegenüber dem Handelsblatt, dass die Lieferungen vorübergehend ausgesetzt worden seien und man sich in konstruktiven Gesprächen befinde.
Kellogg’s-Produkte sind knapp
Rewe hat Produkte von Kellogg’s, wie z.B. Cornflakes, Frosties und Fruit Loops, aus dem Sortiment genommen. Die Preise der Produkte sollen sich um 30 Prozent erhöhen, was Rewe nicht akzeptieren will. Aktuell laufen die Verhandlungen noch. Um leere Regale zu verhindern, ersetzt Rewe die Produkte von Kellogg’s vermehrt durch die Produkte von Ja!, der günstigeren Eigenmarke.
Derzeit fehlen so viele Marken und Produkte in den Regalen der Supermärkte wie noch nie. Ist dir das beim Einkaufen auch schon aufgefallen? Und konntest du bis jetzt immer auf eine Alternative ausweichen? Letztendlich bleibt es nur zu hoffen, dass die Streitigkeiten um die Preiserhöhungen ganz bald ein Ende haben.
Informationsstand des Artikels: 25.10.2022
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Quellen: utopia, handelsblatt
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