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Das solltest du tun, wenn dein Kind Läuse hat

Kopfläuse zählen nach den Erkältungskrankheiten zu den häufigsten Beschwerden kleiner Kinder. Warum das so ist und wie man Läuse behandeln kann, erfährst du hier.

Kopfläuse: ein blonder Junge kratzt sich am Kopf
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Wenn von Läusen die Rede ist, beginnt es gleich auf dem Kopf zu jucken. Die kleinen flügellosen Insekten sind für den Menschen zwar nicht gefährlich, ein Kopflausbefall ist für Betroffene aber höchst unangenehm. Vor allem Kinder im Vorschul- und Grundschulalter werden bevorzugt von Kopfläusen befallen. Alles, was du über die ekligen Parasiten wissen musst, erfährst du hier.

Wissenswertes über die Kopflaus

Die Kopflaus ist ein etwa 2,1 bis 3,3 mm großes Insekt, dessen natürlicher Lebensraum Kopfhaut und Haare des Menschen sind. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen sie in die Kopfhaut und saugen Blut auf. Dies geschieht mehrmals täglich. Parallel zum Blutsaugen bringen Läuse Speichel­drüsensekrete in die Wunde ein, die Fremdkörperreaktionen und häufig Juckreiz hervorrufen.

Kopflaus
Ein Kopflausweibchen legt bis zu 140 Eier. Foto: IMAGO / Ardea

Mit ihren zu hakenförmigen Krallen geformten Beinen können sie sich mühelos an den Haaren festhalten und sich daran entlang bewegen. So gelangen die Parasiten auch auf einen anderen Kopf. Dies versucht die Laus jedoch erst beim Erreichen der Geschlechtsreife, diese tritt nach etwa neun bis zwölf Tagen ein.

Ausgewachsene Weibchen leben etwa vier Wochen. In dieser Zeit legen sie bis zu 140 Eier, die sie mittels eines klebrigen Sekrets etwa einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt an den Haaren befestigen. Aus den Eiern, die auch Nissen genannt werden, schlüpfen etwa zehn Tage später die Larven, die nach weiteren sieben bis zehn Tagen ausgewachsen ist. Etwa zwei Tage später beginnen die befruchteten Weibchen dann ihrerseits mit dem Eierlegen.

Wer ist besonders betroffen?

ein Mädchen mit braunen Haaren kratzt sich am Kopf
Ein Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Foto: IMAGO / McPHOTO

Lange Zeit hielt sich der Irrglaube, dass Kopfläuse etwas mit mangelnder Hygiene zu tun haben. Doch das stimmt nicht! Normales Shampoo kann den Kopfläusen nichts anhaben, sodass es irrelevant ist, ob die Haare täglich, zweimal die Woche oder nur einmal im Monat gewaschen werden. Auch die Beschaffenheit der Haare hat keinen Einfluss auf einen Kopflausbefall.

Kinder sind häufiger von Kopfläusen betroffen als Erwachsene und Mädchen häufiger als Jungen. Dies hängt nicht mit den biologischen Merkmalen des Wirtes zusammen, sondern vielmehr mit dem alters- und genderspezifischen Verhalten. So stecken kleine Mädchen häufiger mit ihren Freundinnen die Köpfe zum Tuscheln zusammen, als Fußball spielende Jungs mit ihren Kumpels das tun würden.

Besonders häufig tritt ein Kopflausbefall in Kindertagesstätten oder Schulen auf. Durch die Nähe unter den Kindern finden die Kopfläuse ideale Bedingungen, um sich zu verbreiten. Auf 10.000 Kinder fallen pro Jahr etwa 1.000 Neuerkrankungen mit Kopfläusen. Damit ist Kopflausbefall die häufigste parasitäre Infektion im Kindesalter und kommt nach den Erkältungskrankheiten am häufigsten bei Kindern vor.

Symptome eines Kopflausbefalls

Mutter untersucht ihren Sohn auf Läuse
Wenn du Kopfläuse bei deinem Kind entdeckst, solltest du sofort handeln. Foto: IMAGO / imagebroker

Das eingangs erwähnte Jucken zählt zu den bekanntesten Symptomen eines Befalls mit Kopfläusen. Wenn du beobachtest, dass sich dein Kind häufig am Kopf kratzt, solltest du dir die Kopfhaut unbedingt genauer angucken. Einige Kinder äußern auch, dass sie das Gefühl haben, es bewege sich etwas im Haar. Auch juckreizbedingte Schlafstörungen können auftreten, da Kopfläuse nachtaktiv sind.

Meist wird die Erkrankung zufällig entdeckt, wenn eine Laus beim Kämmen vom Kopf fällt. Einen Kopflausbefall nachzuweisen, ist jedoch gar nicht so einfach. In Europa haben etwa 80 Prozent der Betroffenen lediglich zehn Läuse oder weniger auf dem Kopf – diese zu entdecken, ist ziemlich schwierig. Zudem sind vor allem die Eier der Kopfläuse an den Haaren nahezu unsichtbar. Um einen Kopflausbefall mit Sicherheit nachzuweisen, ist deshalb eine genaue Untersuchung notwendig.

Hierfür werden die Haare mit einer Spülung geschmeidig gemacht und anschließend Strähne für Strähne mit einem feinen Läusekamm ausgekämmt. Nach dem Kämmen einer Strähne wird der Kamm an einem weißen Handtuch abgerieben, sodass eventuelle ausgekämmte Läuse sichtbar werden. Läuse treten bevorzugt an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nackenbereich auf. Bei sehr starkem Befall breiten sich die Läuse in seltenen Fällen auch auf andere behaarte Stellen des Körpers, z. B. die Augenbrauen, aus.

Läuseeier, die in den Haaren kleben
So sehen die Läuseeier auf dem Kopf aus. Foto: stock.adobe.com – khunkornStudio

Wenn du Läuseeier entdeckst, ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich hierbei um leere Eihüllen handelt oder um entwicklungsfähige Eier. Erstere sind weiß und gut zu erkennen, letztere sind gräulich-bräunlich und eher unscheinbar.

So behandelst du einen Kopflausbefall

Eine Therapie ist nur dann notwendig, wenn du bei der Untersuchung der Kopfhaut auch wirklich eine lebende Laus oder entwicklungsfähige Eier entdeckst. Es gibt drei Möglichkeiten, um einen Kopflausbefall zu behandeln:

  • Du entfernst die Kopfläuse mithilfe eines Läusekamms: Hierfür muss das Haar drei bis vier Wochen lang zweimal pro Woche ausgekämmt werden.
  • Du verwendest ein lokales Kopflausmittel auf der Kopfhaut: Je nach Produkt ist die Anwendung unterschiedlich. Du solltest dir vor dem Gebrauch gründlich die Gebrauchsanleitung durchlesen. Bei einigen Produkten muss die Anwendung nach einer gewissen Zeit wiederholt werden.
  • Du verabreichst deinem Kind Substanzen, die die Kopfläuse beim Blutsaugen aufnehmen und diese anschließend abtöten.
Suche nach Kopfläusen mit einem Kamm
Mit einem Läusekamm sollte man die Haare gründlich durchkämmen. Foto: IMAGO / Zoonar

Die meisten Mittel gegen Läuse müssen nicht selbst bezahlt werden, sondern sind für Kinder bis zum 12. Lebensjahr auf Rezept in Apotheken erhältlich. Für das Rezept genügt oftmals ein Anruf in der Kinderarztpraxis. Da sich in der Regel erst nach vier bis sechs Wochen die ersten Symptome eines Kopflausbefalls zeigen, sollten alle Personen, die in dieser Zeit engen Kontakt mit dem Patienten hatten, auf einen Kopflausbefall untersucht werden.

So kannst du dich „anstecken“

Da Läuse nicht springen oder fliegen können, müssen die Haare zweier Menschen wirklich miteinander in Berührung kommen, damit die Laus ihren Wirt wechseln kann. Der typische Übertragungsweg ist also enger Körperkontakt mit einer Person, die Kopfläuse hat.

zwei Mädchen liegen auf dem Boden und flüstern sich etwas ins Ohr
Um sich mit Läusen anzustecken, braucht es engen Körperkontakt Foto: IMAGO / imagebroker

Australische Forscher haben übrigens herausgefunden, dass eine Ansteckung mit Läusen theoretisch über gemeinsam benutzte Kopfkissen, Handtücher oder Kämme möglich ist, dies in der Praxis jedoch eher die Ausnahme ist. Und auch Mützen, Ohrenschützer oder Kuscheltiere sind für eine Übertragung von Kopfläusen nicht von Belang, ebenso wenig wie textile Oberflächen wie Sitzgarnituren, Kopfstützen, Teppichböden etc., oder auch glatte Oberflächen wie Tische, Schulbänke und Fußböden.

Wenn dein Kind Läuse hat, solltest du umgehend die Schule oder den Kindergarten informieren. Und auch Familienangehörige und Freunde, mit denen dein Kind in der letzten Zeit Kontakt hatte, müssen über den Kopflausbefall unterrichtet werden. Kinder mit Läusen dürfen so lange keine öffentliche Einrichtung besuchen, bis sie von den Läusen befreit sind. Wenn du hierfür ein nachweislich wirksames Mittel nutzt, kann es bereits am nächsten Tag wieder in die Kita und in die Schule gehen. Lass dich hierzu am besten vom Kinderarzt oder in der Apotheke beraten.

Quelle: kinderaerzte-im-netz.de, gesundheitsinformation.de
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>> Anmerkung der Redaktion <<

Die Inhalte dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer deinen behandelnden Arzt.