Der Spruch „Blut ist dicker als Wasser“, soll aussagen, dass man als Familie zusammenhält. Doch dies ist eine eher veraltete Ansichtsweise. Schließlich können Familienmitglieder – genauso wie Freunde – Dinge tun, die uns verletzten. Wenn andere Menschen uns ein schlechtes Gefühl geben, dann ist es unser gutes Recht, den Kontakt zu ihnen zu meiden. Wir verraten dir 7 Dinge, die ein guter Grund sein könnten, eine Freundschaft oder die Beziehung zu einem Familienmitglied zu beenden.
Kontakt abbrechen
Den Kontakt zu den Eltern abzubrechen oder eine Freundschaft, die einem nicht guttun, zu kündigen, klingt erstmal drastisch. Doch es kann dein Leben zum Besseren wenden. Nicht nur Missbrauch, Gewalt oder andere Faktoren können zu einem Bruch mit der Familie führen, sondern auch subtiles, verletzendes oder respektloses Verhalten. Laut Psychologen spiele beim Kontaktabbruch zur Familie vor allem ein Punkt eine wichtige Rolle: Selbstschutz.
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1. „Ich habe keine Lust auf die immer gleichen Diskussionen.“
Man kennt es: Man sitzt bei Familienfeiern am Tisch und dreht sich während einer Diskussion nur im Kreis. Wenn zwei fundamental verschiedene Meinung aufeinanderprallen und keiner seine Position aufgeben will, bringt es nichts, weiter darüber zu reden. Wenn sich das Gespräch bei Treffen nur noch darum dreht und du das Gefühl hast, dass die andere Person deinen Standpunkt gar nicht verstehen will, ist es manchmal besser, den Kontakt zu dieser Person abzubrechen.
Tipp: Das bedeutet aber nicht, dass man jeden, der nicht der eigenen Meinung ist, die Freundschaft kündigen soll. Denn Diskussionen sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, da sie den eigenen Horizont erweitern können.
2. „Es gibt einen Unterschied zwischen unterschiedlicher Meinung und unterschiedlicher Moral.“
Noch schlimmer ist es, wenn dein Gegenüber eine ganz andere Moralvorstellung hat als du. Denn es ist ein Unterschied, ob jemand beispielsweise das Buch nicht mag, was du ihm empfohlen hast oder ob jemand z.B. eine Gruppe von Menschen diskriminiert.
Tipp: Bevor du den Kontakt zu einer Person mit unterschiedlichen Moralvorstellungen abbrichst, versuche ihr zu erklären, wieso du dich mit seiner Vorstellung nicht wohlfühlst. Manchmal handeln Menschen aus Unwissenheit oder übernehmen unreflektiert die Meinung anderer Personen.
3. „Ich fühle mich in ihrer Anwesenheit nicht wohl.“
Egal, ob Familie oder Freunde: Du solltest dich sicher und wohlfühlen. Hast du jedes Mal Bauchschmerzen oder Angst, bevor du dich mit einem Familienmitglied oder einer Freundin triffst? Dann ist es eine Überlegung wert, Abstand von dieser zu gewinnen.
Tipp: Je nachdem, was dir Unwohlsein bereitet, kannst du vorher auch versuchen, deine Ängste anzusprechen. Vielleicht ist der anderen Person gar nicht bewusst, wie sehr sie dich mit ihrem Verhalten beeinflusst und dass du dich unwohl fühlst.
4. „Ich habe keine Lust mehr, zu schweigen.“
Kennst du das? Jemand kommentiert dein Aussehen, Verhalten etc. und du wehrst dich nicht, um keinen Streit zu riskieren? Viele Menschen meiden Diskussionen und Streit – sie stecken in manchen Situationen lieber zurück, als ihre Meinung zu sagen. So muss das aber nicht sein: Du darfst sauer auf dein Gegenüber sein. „Streit ist nicht unbedingt schlecht. Denn wer nur zurücksteckt und vor lauter Kompromissen die eigenen Bedürfnisse aus den Augen verliert, kann auf Dauer unglücklich werden“, erklärt Psychologin Sonja Rohrmann.
Tipp: Nimm etwas Abstand von den Freunden oder Familienmitgliedern, die dich so fühlen lassen. Wenn du das möchtest, kannst du – wenn du mutiger bist – das Gespräch suchen und über deine Wünsche in der Beziehung sprechen.
5. „Der andere Mensch gibt mir und meinem Leben nichts mehr.“
Es gibt auch Beziehungen, die einem nichts mehr geben und die man zwanghaft aufrechterhält. Wenn du das Gefühl hast, dass ein Freund oder eine Person aus deiner Verwandtschaft dir nicht guttut oder einfach nicht in dein Leben passt, lass den Kontakt langsam abbrechen. Man muss sich ja nicht im Streit trennen.
Tipp: Nur weil du mit einer Person verwandt bist, bist du nicht dazu verpflichtet, mit ihr Zeit zu verbringen.
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Es ist gut zu wissen, dass die Vorstellung, dass man um jeden Willen an Personen festhalten muss, nur weil man sie schon ewig kennt oder sie zur Familie gehören, hinterfragt wird. Wie siehst du das? Sollte man an Familienmitgliedern oder Freundschaften festhalten, auch wenn sie einem nicht guttun?
Quellen: familie, thoughtcatalog, quarks
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