Schmerzhafte Bläschen im Mund, ein roter Ausschlag an Händen und Füßen und hohes Fieber: Dies sind die typischen Anzeichen für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die ihren Namen den Begleitsymptomen verdankt. Was du tun kannst, wenn dein Kind daran erkrankt, erfährst du hier.
Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Menschen an dieser Krankheit, vorwiegend Kinder. Da die Infektion auch ohne Symptome auftreten kann, fehlen jedoch konkrete Zahlen.
Hand-Fuß-Mund: Das solltest du wissen
Wer keine kleinen Kinder hat, dem ist diese Krankheit wahrscheinlich unbekannt. Vor allem Kinder unter 10 Jahren erkranken recht häufig an dieser zum Teil schmerzhaften, wenn auch harmlosen Virusinfektion, aber auch Erwachsene können sich anstecken. Verantwortlich für die Erkrankung sind Viren aus der Gruppe der Enteroviren. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kann das ganze Jahr über auftreten, besonders häufig tritt sie allerdings im Spätsommer und Herbst auf.
Das sind die Symptome
Zu Beginn der Erkrankung klagen die betroffenen Kinder häufig über Fieber, Schwindel, Gliederschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Halsschmerzen. Nach ein bis zwei Tagen bildet sich ein Ausschlag im Mund, vor allem im hinteren Bereich der Mundhöhle, an der Zunge und am Zahnfleisch. Die zunächst kleinen, roten Flecken entwickeln sich zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen und dann zu schmerzhaften Geschwüren (Aphten). Dies erschwert vor allem die Nahrungsaufnahme und es führt zu Schluckbeschwerden. Betroffene Kinder können einen vermehrten Speichelfluss bekommen.
Weitere zwei Tage später sind dann an den Handinnenflächen und Fußsohlen rote Flecken auf der Haut zu sehen. Diese können teilweise leicht erhaben sein. Neben Hand und Fuß kann der Ausschlag auch an anderen Körperstellen, wie zum Beispiel im Genitalbereich, am Po, an den Knien oder an den Ellenbogen auftreten. Normalerweise juckt der Ausschlag nicht, es gibt jedoch auch eine untypische Form der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, die von einem starken Juckreiz begleitet wird.
Nach etwa einer Woche ist der Ausschlag abgeheilt und verschwindet wieder, ohne Narben zu hinterlassen. Die Krankheit kann jedoch auch völlig ohne Symptome verlaufen.
Wie kann man sich anstecken?
Eine Übertagung des Erregers erfolgt von Mensch zu Mensch. Dies geschieht über den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Nasen- und Rachenschleim oder Speichel – etwa beim Anniesen oder Anhusten. Auch beim engen Körperkontakt kann es zu einer Übertragung kommen, oder wenn man beim Windelwechseln mit dem Stuhl des erkrankten Kindes in Berührung kommt. Eine Übertragung kann auch stattfinden, wenn man Gegenstände berührt, an denen sich ansteckende Körperflüssigkeiten befinden, und man sich anschließend an Auge, Nase oder Mund fasst.
Die Erreger dringen über die Schleimhäute oder den Dünndarm in den Körper ein und gelangen über die Lymphknoten nach drei Tagen in die Blutbahn. Die durchschnittliche Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion mit dem Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt drei bis sieben Tage, maximal sind es zwei Wochen.
In der ersten Woche der Krankheit ist die infizierte Person hoch ansteckend. Und auch nach dem Abklingen der Symptome können noch über mehrere Wochen hinweg die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Auch Personen, die keine Symptome zeigten – dies ist zumeist bei infizierten Erwachsenen der Fall – können unbemerkt andere Menschen anstecken.
Sind Komplikationen möglich?
Im Normalfall verläuft eine Hand-Fuß-Mund-Krankheit ohne Komplikationen. Doch in sehr seltenen Fällen können den Betroffenen einzelne Nägel ausfallen. Zudem ist es möglich, dass es zu einer Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut, zu Lähmungen oder sogar zu lebensbedrohlichen Lungen- und Kreislaufproblemen kommt.
Wie kann man einem erkrankten Kind helfen?
Wirksame Medikamente gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es bisher nicht. Da die Krankheit relativ rasch und von alleine abheilt, beschränkt sich die Therapie lediglich auf das Lindern der Symptome. Wenn erkrankte Kinder über die schmerzhaften Bläschen im Mund klagen, gibt es schmerzlindernde und entzündungshemmende Tinkturen zum Auftupfen oder zum Spülen.
Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind trotz der Beschwerden im Mund ausreichend trinkt, sonst besteht die Gefahr einer Austrocknung. Wenn die Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit besonders heftig auftreten oder es zu großflächigen Entzündungen in der Mundhöhle kommt, können Antibiotika gegen die Entzündung sinnvoll sein.
So schützt du dich und andere vor der Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Eine Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht. Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten beugt auch hier eine gute Händehygiene Ansteckungen vor. Hilfreich ist es, den direkten Kontakt mit erkrankten Personen zu vermeiden.
In Deutschland zählt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gemäß dem Infektionsschutzgesetz nicht zu den meldepflichtigen Krankheiten. Laut RKI erscheint eine generelle Empfehlung zum Ausschluss von erkrankten Kindern aus Kinderbetreuungseinrichtungen oder Schulen wegen der hohen Zahl asymptomatischer Verläufe als wenig zielführend.
Die Ansteckungsgefahr kann jedoch reduziert werden, wenn erkrankte Personen dennoch fernbleiben und erst nach Abheilung (Eintrocknung) der Bläschen wieder eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen. Dies ist in der Regel ohne schriftliches ärztliches Attest möglich.
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Quelle: rki.de, gesundheitsinformation.de, de.wikipedia.org
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