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Kalk im Leitungswasser: Gefährlich oder unbedenklich?

Kalk im Leitungswasser: Ist er ungesund oder unbedenklich? Erfahre hier, was passiert, wenn du regelmäßig kalkhaltiges Wasser trinkst.

Jemand hält ein Glas unter einen Wasserhahn in der Küche und füllt es mit Wasser.
© IMAGO / CHROMORANGE

Spannende Themen und Wissenswertes mit Aha-Effekt. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Wasserkisten schleppen ist dir zu anstrengend, aber Kalk im Leitungswasser vermeintlich ungesund? Erfahre hier, ob du das Wasser bedenkenlos genießen kannst.

Deine Wasserhähne sind voller Kalkflecken und den Edelstahlboden deines Wasserkochers hast du schon längere Zeit nicht mehr gesehen? Dann wohnst du ganz sicher in einer Region mit kalkhaltigem – oder wie es hierzulande auch heißt – hartem Wasser.

Kalk: Was ist das überhaupt?

Doch wie kommt Kalk überhaupt in unser Leitungswasser und schadet er uns?
Kalk besteht im Wesentlichen aus Kalzium und Magnesium und ist im Wasser als Calciumhydrogencarbonat gelöst. Kurzum, je mehr Mineralien im Wasser enthalten sind, desto kalkhaltiger, also härter, das Leitungswasser.

Wasserhahn, der stark verkalkt und stellenweise vom Kalk zerfressen ist
Verkalkte Wasserhähne müssen nicht sein. Foto: IMAGO / Zoonar

Die Mineralien gelangen durch das versickernde Regenwasser über den Boden in unser Trinkwasser. Dabei durchfließt es, je nach Region, verschiedene Gesteinsschichten und löst dabei unterschiedlich viele Mineralien heraus. In Gegenden mit hartem Wasser sind die Gesteinsschichten oft aus Gips, Dolomit und Kalk. Während in Regionen mit weichem Wasser eher Granit, Basalt und Gneis im Boden vorkommen.

Härtegrade nach Regionen

Die Wasserhärten in Deutschland unterscheiden sich stark, je nach Region. Besonders im Süden und im Osten gibt es oft hartes bis sehr hartes Wasser. So wird für Berlin eine Wasserhärte von 19,5 °dH und für München eine von 14,9 °dH angegeben. Sehr weiches Trinkwasser findet man im Bonner Raum mit einem Wert von 5,8°dH. Auch im Norden ist das Leitungswasser eher kalkarm. Hamburg liegt mit einer Wasserhärte von 7°dH im unteren Bereich der Härteskala.

Jemand hält ein Glas unter einen Wasserhahn in der Küche und füllt es mit Wasser.
Hartes oder weiches Wasser? Es kommt auf die Region an. Foto: IMAGO / CHROMORANGE

Ist Kalk im Leitungswasser gefährlich?

Wir putzen uns damit die Zähne, benutzen es zum Kochen und trinken es sogar direkt aus der Leitung. Aber kann man das Wasser aus dem Hahn ganz unbeschwert verwenden oder ist Kalk im Leitungswasser ungesund? Seit Jahren hält sich hartnäckig der Mythos von der Gefäßverkalkung durch Kalk im Leitungswasser. Aber Herzspezialisten geben Entwarnung: Kalk im Leitungswasser führt nicht zum Verstopfen der Herzkranzgefäße. Vielmehr sind es fettes Essen und ein generell ungesunder Lebensstil, der Herzkrankheiten nach sich ziehen kann. Ganz im Gegenteil sind die im Wasser gelösten Mineralien, Kalzium und Magnesium, sogar lebensnotwendig. Was nicht gebraucht wird, scheiden die Nieren einfach wieder aus.

Außerdem gehört Wasser zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Du kannst es also bedenkenlos trinken und zum Kochen verwenden. Gleichzeitig schonst du die Umwelt und deinen Geldbeutel, wenn du Wasser nicht in PET-Flaschen kaufst, sondern es direkt aus der Leitung trinkst. Bei der Herstellung und dem Transport von Plastikflaschen wird nämlich viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Leitungswasser zu trinken ist also gleichzeitig gut fürs Klima.

Hand hält Glas mit trübem Wasser
Ist Kalk im Leitungswasser gefährlich? Foto: PavelRodimov via Getty Images

Während Wasser aus der Leitung gesundheitlich völlig unbedenklich ist, so kann es doch einen Nachteil haben: Kalk im Leitungswasser beeinflusst den Geschmack von Kaffee oder Tee. In weichem Wasser, das heißt Leitungswasser mit einem geringeren Härtegrad, kann sich der Eigengeschmack deines Heißgetränks besser entfalten. Nutze also einen Wasserfilter, wenn dir ein feines Aroma bei Kaffee und Tee wichtig ist.

Lesetipp: Weißt du eigentlich, warum man kein warmes Leitungswasser trinken soll? Wenn nicht, erfährst du es hier!

Quelle: Umweltbundesamt.de
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