4. Kaffeesatz vertreibt Ameisen?
Diesen Rat findet man im Internet immer wieder, denn der Wunsch, Ameisen natürlich und ohne Gift zu bekämpfen, ist groß. Wer Ameisen loswerden will, soll angeblich Kaffeesatz auf den Ameisenhaufen streuen und schon verschwinden die Krabbeltiere einfach. Doch durchgeführte Tests zeigen, dass Ameisen Kaffeesatz zwar nicht sonderlich mögen und erst einmal umdrehen, wenn sie ihm zu nahe kommen. Nach einiger Zeit kann man aber häufig beobachten, dass sie ihn einfach umgehen, ignorieren oder sogar aus dem Weg räumen.
Des Weiteren ungeeignet sind unter anderem Backpulver, Natron und Hefe. Denn was vielen womöglich nicht bewusst ist: Fressen die Ameisen die genannten Produkte, sterben sie auf leidvolle Art und Weise. Und solch eine Tierquälerei sollte nicht sein.
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5. Kaffeesatz tötet Schnecken?
Schnecken sind im Garten ein großes Problem. Studien aus Hawaii haben gezeigt, dass Koffein Schnecken tötet. Allerdings gilt dies nur beim Besprühen von Pflanzen mit Koffein, nicht beim Ausbringen von Kaffeesatz auf den Boden. Das Besprühen mit einer Kaffeelösung verhindert, dass Schnecken die Pflanze fressen und dass sie bei hoher Konzentration sogar daran sterben. Die Forscher vermuteten, dass das Koffein auf die Schnecken wie ein Nervengift wirkt. Denn das Koffein, das auf Pflanzen gesprüht wurde, war konzentrierter als das Koffein, das in Böden gefunden wurde. Tatsächlich ist die Koffeinkonzentration im Boden so gering, dass keine Schnecken abgetötet werden.
Bei Versuchen wurde bewiesen, dass Kaffeesatz auf einige Schnecken zwar eine abschreckende Wirkung hat, diese jedoch zu schwach ist, um die Pflanze wirksam zu schützen. Den meisten der kriechenden Schädlinge macht es überhaupt nichts aus, über Kaffeesatz zu kriechen. Dabei war es auch unerheblich, ob getrockneter Kaffeesatz oder frisches Kaffeepulver verwendet wurde.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Koffein zuerst eine Mutation in Pflanzen war, die versehentlich kopiert und weitergegeben wurde. Es verschaffte Pflanzen wie Tee, Kakao und Kaffeebäumen einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Pflanzen, die um sie herum wuchsen. Das Koffein in den abgefallenen Blättern vergiftete den Boden, sodass in der Nähe nichts mehr wachsen konnte. Die Auswirkungen von Kaffeesatz auf Pflanzen variieren zwar je nach Art, aber es zeigen sich selten kolossale Veränderungen, weshalb er im Garten nicht viel nützt und sogar Schaden anrichten kann.
Es bedeutet aber dennoch nicht, dass du deinen Kaffeesatz wegwerfen musst. Verwende ihn doch stattdessen für eine Haarspülung, die deinen Haaren Kraft und Fülle gibt, oder als Cellulite-Killer.
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Quelle: Rural Sprout, Garden Myths
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