Bei der Zubereitung von Kaffee sind es oft die kleinen Dinge, denen man mehr Beachtung schenken sollte. Einige zunächst unscheinbare Faktoren können den Kaffeegenuss nämlich so sehr beeinflussen, dass der morgendliche Wachmacher ungenießbar wird. Erfahre hier, wie du dir diesen Frust ersparst und was du beim Kaffeekochen in Zukunft besser machen kannst.
Wenn dir dein Kaffee nicht schmeckt, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Oftmals reicht es schon, die Sorte zu wechseln und das Problem ist gelöst. Denn Kaffee ist nicht gleich Kaffee – es gibt über 100 bekannte Kaffeearten mit verschiedenen Aromen. Arabica-Bohnen sind etwas milder und weniger bitter im Geschmack als die kräftigeren Bohnen der Robusta-Pflanze. Durch simples Probieren findest du heraus, welcher Kaffee dir am besten schmeckt.
Die Kaffeesorte ist nicht das Problem? Dann kommen 10 mögliche Gründe für deinen misslungenen Kaffee in Frage:
1. Dosierung
Die richtige Dosierung ist beim Kaffeekochen ausschlaggebend für einen guten Geschmack. Richte dich dafür nach der folgenden Faustregel:
Für eine Tasse (125–150 ml) werden 7–10 g Kaffeepulver benötigt, wobei 10 g in etwa einem gehäuften Teelöffel entsprechen. Spezielle Kaffeelöffel helfen im Zweifelsfall bei der richtigen Dosierung, damit der Kaffee nicht zu dünn oder zu stark wird.
2. Dreckige Kaffeemaschine
Im Inneren der Kaffeemaschine ist es warm und feucht – der ideale Nährboden für Schimmel und Bakterien. Von daher ist es unverzichtbar, die Kaffeemaschine in regelmäßigen Abständen zu reinigen. Das ist nicht nur gesünder, es verhilft auch zu einem besseren Kaffeegenuss.
3. Aufbewahrung des Kaffees
Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff tun dem Kaffee nicht gut. Er sollte daher stets dunkel, kühl, trocken und nach Möglichkeit in seiner Originalverpackung aufbewahrt werden. Beim Umfüllen in dekorative Dosen kommt der Kaffee nämlich in Verbindung mit Sauerstoff, was zu einer chemischen Reaktion und somit zu einer Veränderung des Geschmacks führt. Verschließe die Originalverpackung nach dem Gebrauch gut und bewahre sie zusätzlich in einem luftdicht verschlossenen Behälter auf.
Da Kaffee sehr schnell Fremdaromen annimmt und sich sein Geschmack dadurch verändert, ist eine Lagerung im Kühlschrank ebenfalls nicht zu empfehlen. Auch unter guten Lagerbedingungen verliert der Kaffee mit der Zeit an Aroma. Kaufe daher nur so viel, wie du benötigst, und verbrauche den Kaffee nach Möglichkeit innerhalb von sechs bis acht Wochen.
4. Bohnenkaffee auf Vorrat mahlen
Kaffee ist sowohl fertig gemahlen als auch in ganzen Bohnen erhältlich. Echte Kaffee-Profis schwören allerdings darauf, sich den Kaffee zu Hause frisch zu mahlen, weil er so einen angenehmeren und frischeren Geschmack hat. Das trifft allerdings nur zu, wenn der Kaffee kurz vor dem Aufbrühen gemahlen wird. Verzichte darauf, eine ganze Packung auf Vorrat zu mahlen, sonst verliert der Kaffee sein Aroma.
5. Mahlgrad
Der Mahlgrad hat einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Zu fein gemahlenes Pulver gibt zu viele Bitterstoffe ab und sorgt somit für einen unangenehmen Geschmack. Sind die Bohnen zu grob oder sogar gar nicht gemahlen, werden zu wenig Aromen an das Wasser abgegeben. Das Endergebnis ist dann ein zu dünner Kaffee mit wenig Geschmack.
Für die verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten empfiehlt sich jeweils ein unterschiedlicher Mahlgrad:
- Filterkaffeemaschine: mittelfein gemahlene Bohnen
- Handfilterkaffee: fein gemahlene Bohnen
- Espressokocher/French Press: gröberer Mahlgrad
6. Röstung
Die Bohnensorte schmeckt nicht so wie in deinem Lieblingscafé? Die richtige Röstung der Kaffeebohnen ist ebenfalls entscheidend für einen guten Geschmack und variiert je nach Zubereitungsart. Für Filterkaffee sollten Bohnen mit mittlerem oder hellem Röstgrad verwendet werden. Für Espresso empfiehlt sich hingegen eine dunkle Röstung. Lass dich im Fachhandel dazu beraten oder wirf einen genauen Blick auf die Kaffeeverpackung.
7. Temperatur des Wasser
Vor allem bei der Verwendung einer French Press oder wenn du einen Türkischen Kaffee zubereitest, ist es von großer Bedeutung, auf die richtige Temperatur des Wassers zu achten. Wird der Kaffee mit kochend heißem Wasser aufgesetzt, werden mehr Bitterstoffe freigesetzt und der Kaffee verliert an Aroma.
Verwende für die Zubereitung Wasser, das eine Temperatur von unter 100 °C hat. Ideal sind Temperaturen zwischen 85 und 95 °C. Wenn du keine Möglichkeit hast, die Temperatur präzise zu bestimmen, dann lass das Wasser nach dem Aufkochen 30 bis 60 Sekunden abkühlen. Ist das Wasser hingegen nicht heiß genug, können sich die Aromen nicht entfalten und der Kaffee schmeckt wässrig und sauer.
8. Qualität des Wassers
Die Wasserqualität beeinflusst das Kaffeearoma ebenfalls. Wenn das Wasser zu hart, also stark kalkhaltig ist, verändert sich dadurch der Geschmack. Das liegt daran, dass der Kalk die im Kaffee enthaltenen Säuren bindet, die das Aroma prägen. Optimalerweise liegt der Härtegrad des Wassers zwischen 6 und 10. Bei deinem örtlichen Wasserversorger kannst du den Härtegrad erfragen und dann gegebenenfalls einen Wasserfilter verwenden oder das Wasser mit einer Prise Natron enthärten.
9. Verwendung von Sojamilch
Wenn für den Kaffee Sojamilch verwendet wird, führt das mitunter zu einem unappetitlichen Anblick. Denn Kaffee enthält Gerbsäure, welche mit dem Sojaprotein reagiert. Das Protein gerinnt dadurch zu kleinen Flocken. Um Abhilfe zu schaffen, kann eine mildere Kaffeesorte, die weniger Säure enthält, oder eine Sojamilch mit höherem Fettanteil verwendet werden.
10. Teure Maschine, billiger Kaffee
Du denkst, dass eine gute und teure Kaffeemaschine aus billigen Bohnen schon einen hervorragenden Kaffee zaubern wird? Fehlanzeige! Spare auf keinen Fall an den falschen Ecken und achte beim Kauf auf die Sortenreinheit des Kaffees, auf die Röstung sowie die Art der Bohne. Die gute Qualität der Bohnen ist die Grundvoraussetzung für einen gelungenen Kaffee.
Mit diesen Tricks vermeidest du nicht nur Katastrophen am Morgen, sondern wirst in kürzester Zeit zum echten Kaffee-Profi! Wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten?
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Quelle: utopia
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