Weiße Wäsche soll strahlen. Um Grauschleier zu entfernen und vergilbte Wäsche wieder weiß zu bekommen, gab es schon zu Omas Zeiten clevere Tricks und Hausmittel. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht nur effektiv sind, sondern auch Wäsche und Umwelt schonen.
Grauschleier entfernen: 4 Hausmittel
Grauschleier entsteht meist, wenn das Waschmittel zu niedrig dosiert wurde oder zu alt war (ja, auch Waschmittelenzyme verlieren mit der Zeit an Kraft). Anstatt den Schmutz aus der weißen Wäsche zu ziehen und in der Waschlauge zu binden, durchdringt das Wasser das Textilgewebe mit kleinsten Schmutzpartikeln, die sich in den Fasern festsetzen.
Manchmal dringt der Grauschleier erst hervor, wenn die Wäsche länger im Schrank lag und sich die optischen Aufheller des Waschmittels zersetzt haben. Das Gute: In beiden Fällen lässt sich der Grauschleier entfernen und die Wäsche strahlt wieder weiß.
Fleckensalz, Wäscheweiß-Tücher und chemische Entfärber müssen nicht sein. In den meisten Fällen reichen auch alte Hausmittel aus Großmutters Zeiten aus. Hausmittel wie Soda, Backpulver, Essig oder Sonnenlicht entfernen den Grauschleier, sind nachhaltig und schonen den Stoff.
1. Grauschleier mit Sonnenlicht entfernen
Früher wurde die weiße Wäsche zum Trocknen auf dem Rasen ausgebreitet. Das UV-Licht der Sonne zersetzt die Farbpigmente und bringt das ursprüngliche Weiß der Wäsche wieder zum Vorschein.
Mehr über die Methode, weiße Wäsche mit Sonnenlicht zu bleichen, erfährst du in diesem Artikel.
Tipp: In seltenen Fällen kommt es vor, dass weiße Wäsche beim Trocknen in der Sonne vergilbt. Um das zu vermeiden, solltest du beim Waschen genau auf die Dosierungsangaben des Waschpulvers achten sowie auf Flüssigwaschmittel oder Weichspüler verzichten.
©Wikipedia/gemeinfrei (Max Liebermann: Die Rasenbleiche)
2. Grauschleier mit Essig entfernen
Als Kalklöser ist Essig wohlbekannt. Dass Essig eine organische Säure ist und damit auch sehr gut Schmutzpartikel aus organischen Verbindungen löst, ist dagegen zu Unrecht in Vergessenheit geraten.
Lege die vergilbte Wäsche ein paar Stunden in eine Mischung aus weißem Essig und Wasser und wasche sie danach ganz normal mit Vollwaschmittel.
Tipp: Essig entfaltet seine Wirkung in heißem Wasser am besten. Du solltest jedoch darauf achtgeben, dass die Kleidung hohe Temperaturen verträgt. Dies ist bei Textilien mit Synthetikanteil oft nicht der Fall.
3. Grauschleier mit Backpulver entfernen
Ein Tütchen Backpulver zum Vollwaschmittel geben und der festsitzende Grauschleier gehört der Geschichte an. Grund dafür ist die Mischung aus Natriumhydrogencarbonat (besser bekannt als Natron) und fester Säure im Backpulver. In heißem Wasser reagiert diese Mischung zu einer basischen Lösung und CO₂ – ein hervorragender Mix gegen Schmutz.
Tipp: Hartnäckige Flecken kannst du auch mit Backpulver vorbehandeln: Das Backpulver leicht anfeuchten und in den Fleck einarbeiten. Anschließend mit kochendem Wasser übergießen.
4. Grauschleier mit Soda entfernen
Soda (genauer: reines Soda oder Waschsoda) war früher in fast jedem Haushalt zu finden. Soda bildet in wässriger Lösung alkalische Hydroxid-Ionen – eine sogenannte Kalilauge. Die ist hochwirksam gegen Flecken, Schweißrückstände, festsitzende Gerüche und Grauschleier.
Tipp: Leider ist die Anwendung von Soda nicht ganz ungefährlich. Du solltest daher Haushaltshandschuhe tragen und den Raum gut lüften.
Extra: Hilft Salz gegen Grauschleier?
Oft hört man den Tipp, ein wenig Salz mit ins Waschmittelfach zu geben. Welche Funktion das Salz beim Waschvorgang übernehmen soll, bleibt allerdings weitgehend unklar: Kochsalzlösungen sind pH-neutral und gehen kaum chemische Reaktionen ein; sollte sich das Kochsalz nicht lösen, wären wiederum Rückstände in der Wäsche zu befürchten. Nichtsdestotrotz schwören viele Menschen auf den Trick – vielleicht muss man es einfach selbst ausprobieren?
Weiße Wäsche richtig waschen
Das einfachste Mittel gegen Grauschleier ist, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Damit weiße Wäsche nicht vergilbt, solltest du deshalb einige Tipps beherzigen:
- Sortieren: Wasche Weiß- und Buntwäsche stets strikt voneinander getrennt. Hat die weiße Wäsche ein farbiges Muster, dann gehört sie zur Buntwäsche. Stark verschmutzte Teile werden ebenfalls separat behandelt.
- Kalt einweichen: Weiche schmutzige Wäsche am besten ein, solange der Fleck frisch ist. Verwende dabei zuerst kaltes Wasser, da einige Fleckenarten bei hohen Temperaturen gerinnen und sich festsetzen. Ist dir die Herkunft der Flecken bekannt, kannst du natürlich auch heißes Wasser zum Einweichen verwenden.
- Vollwaschmittelpulver verwenden: Gutes Vollwaschmittelpulver wäscht weiße Wäsche mit seiner Mischung aus Tensiden, Enzymen, Bleiche und optischen Aufhellern besonders sauber. In keinem Test konnten Flüssigwaschmittel und Gelkissen diese Wirkung auch nur annähernd erreichen. Laut Stiftung Warentest liegt der Schlüssel zu sauberer Weißwäsche – auch bei der Behandlung von Grauschleier – vor allem im verwendeten Vollwaschmittelpulver.
- Dosieren: Neben dem Waschmittel kommt es auch auf die richtige Dosierung an. Zu wenig Waschmittel begünstigt Grauschleier; zu viel Waschmittel hinterlässt Rückstände und schadet der Umwelt.
- Ggf. Temperatur erhöhen: Auch wenn viele Waschmittel bereits ab 30 °C gute Ergebnisse erzielen – Bleichmittel wirken bei 60 °C besser gegen Grauschleier und Flecken. Empfindliche Stoffe solltest du natürlich nicht so heiß waschen.
Moderne Waschmittel und Fleckenentferner haben das Wäschewaschen in vieler Hinsicht erleichtert. Besonders bei leichten Flecken oder bei Grauschleier zeitigen die alten Hausmittel aber ebenfalls gute Ergebnisse. Weiße Wäsche wird so nicht nur optisch aufgehellt, sondern wirklich porentief rein.
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Quellen: test, oekotest
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