Er schmeckt sauer und vergoren und soll sich positiv auf unseren Körper auswirken. Brottrunk ist seit vielen Jahrzehnten in den Supermarktregalen zu finden. Doch was steckt eigentlich drin in diesem eigenwilligen Getränk und ist er wirklich so gesund?
In Osteuropa gibt es Getränke aus vergorenem Brot schon ziemlich lange. Dort werden sie „Kwas“ genannt und wurden erstmalig im Jahr 989 urkundlich erwähnt. Seit den 1980er Jahren gibt es den Brottrunk auch hier in Deutschland. Wusstest du, dass er als wahres Superfood gilt?
Woraus besteht Brottrunk?
Wie der Name es schon sagt, zählt Brot zu den Hauptzutaten. Wenn man sich den Herstellungsprozess ansieht, bekommt man erstmal wenig Appetit auf das trübe Getränk. Brottrunk wird aus speziell dafür gebackenem Brot aus Bio-Getreide (Weizen, Roggen, Hafer), Wasser, Salz und Natursauerteig hergestellt. Etwa sechs Monate lang wird das Gemisch zum Gären gebracht, bis anschließend die Flüssigkeit abgefiltert wird. Schon ist der Brottrunk fertig.
Für die gesamte Herstellung werden ausschließlich biozertifizierte Zutaten verwendet, es befinden sich keine chemischen Zusätze in dem Getränk.
Was steckt drin?
Nach dem Gärprozess enthält der Brottrunk Milchsäurebakterien, die für den säuerlichen Geschmack verantwortlich sind. Diese Laktobazillen sind auch in frischem Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi, Miso und Kombucha enthalten.
Zudem stecken im Brottrunk viele B-Vitamine – unter anderem Vitamin B12, das für den Energiestoffwechsel, die Nerven und gesundes Blut wichtig ist. Ebenfalls enthalten sind die Mineralstoffe Magnesium, Eisen und Zink.
Das passiert mit deinem Körper, wenn du Brottrunk zu dir nimmst
Brottrunk ist ein echtes Superfood! Die im Brottrunk enthaltenen Probiotika wirken vorbeugend gegen Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl und sind verdauungsfördernd. Dadurch soll das Traditionsgetränk zu einem gesunden Immunsystem beitragen, da ein gut funktionierender Darm schädliche Keime abwehren und Giftstoffe ausscheiden kann. Geht es deinem Darm gut, geht es auch dir gut!
Jetzt hilft Brottrunk alleine sicherlich nicht für ein starkes Immunsystem, doch in Kombination mit einer ballaststoffreichen Ernährung, frischem Obst und Gemüse und ausreichend Wasser kann er sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirken.
Wie viel solltest du davon trinken?
Ein kleines Glas zu den Mahlzeiten, dreimal täglich, genügt. Morgens regt der Brottrunk die Verdauung an und wenn du ihn abends vor dem Zubettgehen trinkst, können die Milchsäurebakterien nachts ihre Wirkung besonders gut entfalten.
Wenn du den Brottrunk im Kühlschrank lagerst, schmeckt er am besten. Wobei am besten noch lange nicht gut bedeutet. Der Geruch und Geschmack von Brottrunk sind etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn es dir schwerfällt, dich mit dem Geschmack anzufreunden, kannst du den Brottrunk auch mit Wasser, Apfel- oder einem anderen Fruchtsaft verdünnen. Du kannst den Trunk auch anderweitig in der Küche verwenden, zum Beispiel anstelle von Essig für die Herstellung eines Salatdressings.
Übrigens: Wenn du das Brot zum Trinken überhaupt nicht hinunterbekommst, kannst du auch äußerlich von der positiven Wirkung profitieren. Gib hierfür einfach ein Trinkglas voll Brottrunk mit ins Badewasser oder reibe deinen Körper nach dem Duschen mithilfe eines Waschlappens damit ein. Die Brotsäurebakterien stabilisieren das gesunde Hautmilieu.
Der Klassiker aus den 1980er Jahren ist ein wirkliches Allroundtalent! Hast du Brottrunk schon einmal probiert?
Quelle: utopia.de
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