Wenn man in ein Urlaubsland fährt, dessen Landessprache man nicht spricht, werden die eigenen Hände schnell zu den Werkzeugen der Verständigung. In vielen Fällen kann man auf diese Art und Weise mit den Einheimischen kommunizieren. Es gibt aber auch Gesten, die man in anderen Ländern lieber unterlassen sollte.
Denn einige Handbewegungen, die wir aus unserer Kultur kennen, bedeuten in anderen Ländern etwas ganz anderes und können im schlimmsten Fall beleidigend sein. Aus diesem Grund zeigt dir dieser Artikel, was die bekanntesten Gesten in ausgewählten anderen Ländern bedeuten.
1.) „Daumen hoch“
Deutschland: Hierzulande verwendet man den Daumen, um seine Zustimmung auszudrücken. Darüber hinaus machen Tramper mit dieser Geste Autofahrer auf sich aufmerksam.
Iran und Irak: Diese Geste solltest du im Irak oder Iran vermeiden, denn sie bedeutet in etwa: „Du kannst mich mal!“
2.) „Stopp!“
Deutschland: Wenn du jemandem die Handfläche entgegenstreckst, möchtest du je nach Situation drei verschiedene Dinge ausdrücken: 1.) Du willst nicht, dass jemand noch näher an dich herankommt. 2.) Dein Gegenüber soll aufhören zu sprechen. 3.) Du zeigst die Zahl fünf an.
Griechenland und Pakistan: In Griechenland und der pakistanischen Provinz Sindh gilt eine flache Hand als Drohung und Beleidigung. Je näher die Hand am Gesicht des Gegenübers ist, desto schlimmer die Kränkung.
Malaysia: Die Handbewegung ist ein einfaches „Hallo“, welches auch zum Einsatz kommt, wenn man als Fußgänger die Straße vor wartenden Autos überquert.
3.) Fingerreiben
Deutschland: In Deutschland bedeutet das Aneinanderreiben von Daumen und Zeigefinger, dass es um Geld geht.
Südkorea: Ohne das Reiben formt sich zwischen den beiden Fingern ein kleines Herz. Daher gilt diese Geste in Südkorea als Liebesbekenntnis.
4.) Die „Pommesgabel“
Deutschland: Die „Rocker“-Geste, scherzhaft auch Pommesgabel genannt, soll Zusammengehörigkeit und Ausgelassenheit unter Rockmusik-Fans symbolisieren. Eine andere Interpretation der „mano cornuta“, der „gehörnten Hand“, ist der Gruß zu Ehren des Teufels.
Italien, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Spanien, Kuba und Portugal: In unzähligen Ländern ist die „mano cornuta“ eine Geste, um dem Gegenüber zu signalisieren, dass sein Ehepartner ihn betrügt.
5.) „Komm her!“
Deutschland: Mit dem Zeigefinger winkt man beispielsweise Kinder zu sich heran oder versucht, den Liebsten zu verführen.
Philippinen: Diese Geste benutzen Filipinos nur, um Haustiere wie Hunde oder Katzen zu sich zu rufen. Einen anderen Menschen würde man mit der Handbewegung degradieren. Es kann nach solch einer Geste sogar zur Verhaftung kommen.
6.) Abgespreizter kleiner Finger
Deutschland: Ein abgespreizter Finger, beispielsweise beim Teetrinken, spiegelt eine gespielte Vornehmheit wider. Greift man mit seinem Finger den kleinen Finger eines anderen Menschen, besiegelt man symbolisch ein Versprechen oder einen Schwur.
China: In China drückt man mit dem Zeigen des kleinen Fingers Missfallen aus. Es ist mit der deutschen „Daumen-runter“-Geste zu vergleichen.
Japan: In Japan wiederum ist der kleine Finger ein Symbol der Liebe.
7.) Die „Loser“-Geste
Deutschland: Ein mit Fingern an die Stirn gelegtes L bedeutet, wie auch in den USA, dass jemand ein Loser, also Verlierer oder Versager ist.
China: In China bedeutet dieses Zeichen die Zahl acht. Diese wird als Glückszahl angesehen und ist daher positiv konnotiert.
8.) Das „Peace“-Zeichen
Deutschland: Mit dem V aus Zeige- und Mittelfinger möchte man entweder „Frieden“ ausdrücken oder für ein Foto posieren.
Vereinigtes Königreich, Südafrika, Australien, Neuseeland und Irland: In vielen angelsächsischen Ländern kann das friedliche Zeichen schnell in eine Beleidigung umschlagen. Denn wenn einem die V-Geste mit dem Handrücken nach vorne gerichtet gezeigt wird, ist dies ein Zeichen von Verachtung.
9.) Geklaute Nase
Deutschland: In Deutschland spielen viele Eltern mit ihren Kindern das „Nase-geklaut“-Spiel
Türkei: Auf dem Balkan ist diese Geste aber alles andere als spaßig. Sie drückt nämlich Missfallen aus und ist in manchen Situationen gleichbedeutend mit dem deutschen „Stinkefinger“.
Brasilien: Brasilianer gebrauchen diese Geste, um jemandem „viel Glück“ zu wünschen und den Neid anderer zu vertreiben.
10.) Gestank ausdrücken
Deutschland: Wenn etwas übel riecht, dann wedeln viele Menschen mit den Händen vor ihrer Nase herum, um andere auf den Gestank aufmerksam zu machen.
Japan: In Japan drückt man mit dieser Geste ein „Nein“ aus oder aber, dass eine Sache unmöglich zu erledigen ist.
11.) Tierohren oder -hörner
Deutschland: Spielerisch imitiert man mit dieser Geste einen Bullen oder möchte damit jemanden necken.
Japan: In Japan wird diese Geste „Teufelshörner“ genannt, da sie ausdrückt, dass der Zeigende sauer ist.
12.) Die italienische Geste
Deutschland: Mit dieser Handbewegung machen Deutsche die Art und Weise nach, wie Italiener kommunizieren.
Italien: In Italien bedeutet diese Geste, dass etwas unklar ist.
Der Artikel zeigt, dass man durchaus in einige Fettnäpfchen treten kann, wenn man sich auf seine vertrauten Gesten verlässt. In den seltensten Fällen nehmen es einem die Menschen jedoch übel, wenn man als Tourist etwas falsch macht. Mit einem Wörterbuch und diesen Beispielen ausgestattet, solltest du bei deiner nächsten Reise aber ohnehin auf der sicheren Seite sein.