Früher oder später ist fast jeder von geschwollenen Füßen und Beinen betroffen, besonders Frauen. Manchmal treten die Schwellungen nur im Sommer auf, manchmal schon nach einem langen Arbeitstag mit viel Stehen oder Sitzen. Und je älter man wird, desto schlimmer wird es meist mit dem „Wasser in den Beinen“. Das ist erstmal kein Grund zur Panik, allerdings sollte man schnell reagieren, wenn noch andere Beschwerden hinzukommen!
Geschwollene Beine und Füße können schlimmstenfalls auf einen medizinischen Notfall hindeuten. Hier erfährst du, an welchen zusätzlichen Symptomen du einen solchen erkennst. Außerdem zeigen wir dir, was du gegen weitere Formen von Wassereinlagerungen tun kannst.
Geschwollene Füße als Lungenembolie-Symptom
Wenn nur ein Bein anschwillt, sich rötlich verfärbt, sich warm anfühlt und man zusätzlich unter Herzrasen, Atemnot und Brustschmerzen leidet, liegt wahrscheinlich eine Lungenembolie durch eine Venenthrombose vor. Das heißt, Teile eines Blutgerinnsels aus den Venen (meist der Beine oder des Beckens) sind in die Lunge gelangt und verstopfen dort die Gefäße. In dem Fall muss man sofort den Notruf 112 wählen. Eine solche Lungenembolie wird im ersten Schritt mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt.
Geschwollene Füße als Symptom für eine Herzschwäche
Geschwollene Füße (vor allem Schwellungen am Fußrücken) und dicke Knöchel können auf eine Herzschwäche hindeuten. Diese geht mit Atemnot, Müdigkeit und einer verminderten Leistungsfähigkeit einher. Medikamentös wird eine Herzschwäche u. a. mit Medikamenten gegen Bluthochdruck und mit Diuretika (senken den Blutdruck und sind harntreibend) behandelt. Unter Umständen muss auf eine Herzschwäche auch operativ (z. B. mit einem Stent, Bypass oder Herzschrittmacher) reagiert werden.
Andere organische Ursachen
Neben den beiden genannten gibt es weitere krankhafte Ursachen für Wassereinlagerungen, z. B.:
- Nierenerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Schilddrüsenunterfunktion
Mitunter steckt hinter geschwollenen Beinen und Füßen auch eine Fettverteilungsstörung (Lipödem).
Weitere Gründe für geschwollene Füße
Eine der häufigsten Ursachen für geschwollene Beine und Füße ist eine Venenschwäche. Mit dem Alter können die Venen das Blut nicht mehr so gut transportieren. Es staut sich und als Folge tritt Flüssigkeit ins umliegende Gewebe aus. Begünstigt wird das durch mangelnde bzw. einseitige Bewegung (langes Stehen oder Sitzen). In diesem Fall kann man mit einfachen Hausmitteln – welche das sind, erfährst du weiter unten im Artikel – etwas gegen die geschwollenen Füße tun.
Das Phänomen der geschwollenen Beine und Füße im Sommer hängt damit zusammen, dass die Blutgefäße bei Wärme erweitert sind. Der Blutfluss wird verlangsamt und weil sich das Blut staut, wird ebenfalls Flüssigkeit ins Gewebe abgegeben. Besonders betroffen sind übrigens Menschen mit einem schwachen Bindegewebe.
Hausmittel für geschwollene Beine und Füße
Manchmal gehen Schwellungen an Beinen und Füßen von allein über Nacht weg. Wenn dem nicht so ist, gibt es glücklicherweise viele Hausmittel, die Abhilfe schaffen:
- Kompressionsstrümpfe
- Wechselbäder
- magnesiumhaltige Lebensmittel (Bananen, Nüsse etc.)
- Massagen (Lymphdrainagen)
Diese Übungen können helfen
Es muss nicht immer gleich in Sport ausarten, wenn man etwas gegen seine geschwollenen Füße unternehmen möchte. Beispielsweise bringt es schon Entlastung, wenn man die Beine hochlegt. Als hilfreich bei geschwollenen Beinen und Füßen haben sich aber auch folgende Übungen erwiesen:
- im Sitzen Füße wippen
- auf Stuhl sitzen, Beine im 90-Grad-Winkel, beide Fersen hochheben, Zehenspitzen bleiben am Boden, Fersen absetzen
- stehend an Stuhl festhalten, ein Bein in die Luft strecken, Knie durchdrücken, Bein wechseln
- im Liegen ein Bein zur Brust ziehen, das andere dabei liegen lassen oder anwinkeln
- „Radfahren“ im Liegen
- Tennisball oder noch besser Igelball mit dem Fuß rollen
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Quellen: geo, apotheken-umschau, liebenswert-magazin
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