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Erdkunde mit Pep: 14 unerwartete geographische Fakten über die Erde.

Erdkunde kann so spannend sein

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Wer „Erdkunde“ hört, denkt womöglich automatisch an zerfledderte Diercke-Atlasse und trockenes Büffeln von Hauptstädten und Ländern. Das ist schade, denn unser Planet hält unzählige Geheimnisse und Kuriositäten parat, von denen man in der Schule leider nicht viel mitbekommt.

Dass die Erdoberfläche zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt ist, dürfte jeder wissen. Aber wer weiß, wo über 75 % der Süßwasservorräte gespeichert sind? Oder dass die Sahara nur die drittgrößte Wüste der Welt ist und der Mount Everest nur der zweithöchste Berg? Diese Fakten sind perfekt dazu geeignet, Erdkundelehrer zu verunsichern und auf Partys mit Wissen zu glänzen:

1.) Vom Menschen verursachte Löcher.

Foto: Imgur/MatthewSabia
Imgur/MatthewSabia

Schwarze Löcher sind dank Physiklegende Stephen Hawking in aller Munde. Aber neben diesen „kosmischen Staubsaugern“ gibt es auch auf der Erde Löcher, die einen das Gruseln lehren oder wenigstens Respekt einflößen. Da wäre zum Beispiel der Überlauftrichter des Monticello-Damms in Kalifornien (USA). Das der Hochwasserentlastung dienende Loch hat einen Durchmesser von ca. 22 Metern und scheint alles in seiner Umgebung sogartig in eine finstere Unterwelt mitzureißen.

Foto: Imgur/GatesofAphelion
Imgur/GatesofAphelion

Auch diese gewaltige Sinkhöhle in Guatemala-Stadt ist höchstwahrscheinlich von Menschen verursacht worden – wenn auch unbeabsichtigt. Geologen vermuten, dass eine geplatzte Abwasserleitung oder ein defekter Straßenablauf das gewaltige Sinkloch verursacht hat. Es hat einen Durchmesser von ca. 18 Metern und eine schwindelerregende Tiefe von 100 Metern. Da wünscht man sich doch lieber ein schlichtes Schlagloch.

2.) Der Mount Everest ist nicht der höchste Berg der Welt.

Foto: Wikipedia/Luca Galuzzi/Everest North Face/CC BY-SA 2.5
Wikipedia/Luca Galuzzi/Everest North Face/CC BY-SA 2.5

Du hast richtig gelesen: Der majestätische Mount Everest, an dem bereits unzählige Bergsteiger gescheitert sind, hat nicht den höchsten Gipfel der Welt – jedenfalls nicht, wenn man vom Erdmittelpunkt aus misst. Dann ist nämlich der Chimborazo (Ecuador) der höchste Punkt der Erdoberfläche. Nur wenn man vom Meeresspiegel aus misst, ist der Mount Everest mit seinen 8.848 Metern unübertroffen.

3.) Das Tote Meer liegt unterhalb des Meeresspiegels.

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Wo wir gerade vom Meeresspiegel sprechen: Das Tote Meer – abgesehen davon, dass es eigentlich ein See ist – macht seinem Namen wirklich alle Ehre, denn es schrumpft. Jedes Jahr liegt sein  Pegelstand 70 Zentimeter tiefer als im Vorjahr. Inzwischen liegt der sterbende Salzsee 420 Meter unter dem Meeresspiegel. Der genaue Grund dafür ist noch unklar.

4.) Der am schwersten zu erreichende Punkt der Erde.

Foto: Wikipedia/Timwi/Pazifischer Pol der Unzugnglichkeit/PD
Wikipedia/Timwi/Pazifischer Pol der Unzugänglichkeit/PD

Es gibt kaum einen Punkt auf der Erde, der noch nicht bereist und vermessen wurde. Aber es gibt einen, der nur sehr schwer zu erreichen ist: „Point Nemo“. Damit wird ein Ort im Pazifik bezeichnet, der am weitesten von jedem Festland entfernt ist und darum auch „Pol der Unzugänglichkeit“ genannt wird. Das nächstgelegene Land ist 2.688 km entfernt. Point Nemo ist so abgelegen, dass die Menschen, die ihm derzeit regelmäßig am nächsten kommen, die Astronauten der Internationalen Raumstation sind, welche die Erde im Abstand von 415 Kilometern umkreist.

Benannt wurde der Punkt übrigens nach Kapitän Nemo, der Hauptfigur aus dem Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ von Jules Verne. 

5.) Auf Mauritius gibt es eine siebenfarbige Dünenlandschaft.

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Der Inselstaat im Indischen Ozean dürfte den meisten Menschen durch die seltene gleichnamige Briefmarke bekannt sein. Was Briefmarkensammler jedoch eher nicht wissen: Auf Mauritius gibt es eine Dünenlandschaft, die in sieben verschiedenen Farben schillert. Die Farbenpracht des Sandes geht auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurück. Einheimische behaupten, dass sich die verschiedenfarbigen Sedimente nicht vermischten, sich also wie Wasser und Öl verhielten, wenn man sie mischen wollte. Aber das ist wohl eher ein Gerücht, um Touristen anzulocken.

6.) Die Sahara ist nur die drittgrößte Wüste der Welt.

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„Das habe ich in der Schule aber anders gelernt“, werden jetzt viele sagen. Tatsächlich ist die Sahara lediglich die größte Sand-Wüste. Da Wüsten aber auch aus Kies, Stein, Salz und, zu guter Letzt, Eis bestehen können, wird die Sahara mit ihren 9,2 Mio. km² von der Arktischen (13,4 Mio. km²) und der Antarktischen Wüste (14 Mio. km²) locker abgehängt.

7.) Riesige Höhlen haben ihr eigenes Klima.

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Große Himmelskörper haben ihre eigene Gravitation – das ist für die meisten nichts Neues. Dass es aber Höhlen gibt, deren Ausmaße so gewaltig sind, dass sie ihr eigenes Klima haben, dürfte hingegen weniger bekannt sein.

Der Durchgang zur Er-Wang-Dong-Höhle beispielsweise ist 42,139 Meter weit. Die Höhle hat eine eigene Vegetation und die Einwohner sagen mithilfe des Wetters in der Höhle das Wetter außerhalb der Höhle voraus: Wenn es in der Höhle nebelig wird, wird es draußen höchstwahrscheinlich regnen.

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Die Hang-Son-Doong-Höhle in Vietnam wiederum hat eine Höhe von 200 Metern und ist damit die größte Höhle der Welt. Sie hat einen eigenen Wald und einen Fluss, der durch sie hindurchläuft.

8.) Die Fasaneninsel wechselt alle 6 Monate das Land.

Foto: Wikipedia/Zarateman/CC0 1.0
Wikipedia/Zarateman/CC0 1.0

Nein, diese Insel hat keine Identitätskrise. Der Grund, warum das im spanisch-französischen Grenzfluss Bidasoa gelegene Eiland halbjährlich abwechselnd von Spanien und Frankreich regiert wird, liegt in der Geschichte: 1660 unterzeichneten die beiden Länder dort den sogenannten „Pyrenäenfrieden“ und beendeten damit den Französisch-Spanischen-Krieg. An dieses Ereignis erinnert die aufgeteilte Verwaltung, die übrigens rein symbolischen Charakter hat – denn die Insel ist unbewohnt und darf nicht betreten werden.

9.) Der australische Dingozaun ist länger als die Grenze zwischen Russland und China.

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„Zäune sind nur so gut wie ihre Tore“, heißt es. Um den Dingozaun im südlichen Australien zu warten, ist ein immenser Aufwand erforderlich. Im 19. Jahrhundert errichtet, sollte der Zaun die Schafherden vor Dingos (australischen Wildhunden, Anm. d. Red.) schützen. Er ist 5.412 km lang und damit 1.203 km länger als die russisch-chinesische Grenze. Damit ist er nicht nur der längste Zaun, sondern sogar das längste Bauwerk der Welt.

10.) Der Himalaya wächst, die Appalachen schrumpfen.

Foto: Wikipedia
WikipediaImgur/itsmytuesdaymorningandilldrinkifiwantto

An allem nagt der Zahn der Zeit, doch einige Dinge scheinen so gewaltig zu sein, dass sie von dieser Regel ausgenommen sind. So ist das Himalaya-Gebirge noch im Wachsen begriffen, weil die Indische Erdplatte weiter auf die Eurasische Platte drückt. Diese Plattenbewegung hat vor ca. 50 Millionen Jahren begonnen und ist noch lange nicht abgeschlossen. Während sich der Himalaya also weiter auftürmt, haben die Appalachen in Nordamerika ihren Zenit überschritten. Sie schrumpfen – und das, obwohl sie vor langer Zeit einmal größer waren als der Himalaya.

11.) In Brasilien können Fußballer auf verschiedenen Hemisphären gegeneinander spielen.

Foto: Pixabay
Pixabay

Keine Magie, sondern Geografie: Das Estadio Milton Correa in Macapá wird nicht ohne Grund „Zerão“ (dt. „die große Null“) genannt. Es liegt nämlich genau auf dem Äquator, sodass jedes Team auf einer anderen Hemisphäre spielt.

12.) Der Pazifik hat seinen eigenen Antipoden.

Foto: reddit
reddit

Um einen Eindruck von der unermesslichen Größe des Pazifischen Ozeans zu bekommen, muss man ihn nicht unbedingt bereisen. Es reicht ein einfaches Gedankenexperiment: Wenn man am äußersten Rand in den Pazifik eintauchen und durch den Erdmittelpunkt schwimmen würde, käme man wieder im Pazifik raus. 

13.) Es gibt eine Rinderzucht in Australien, die so groß ist wie Mecklenburg-Vorpommern.

Foto: Wikipedia/Kerry Raymond/Anna-Creek-homestead/CC BY-SA 3.0
Wikipedia/Kerry Raymond/Anna-Creek-homestead/CC BY-SA 3.0Wikipedia/Ulamm/Mecklenburg-Vorpommern/CC BY-SA 3.0

Gemeint ist die Anna Creek Station, die weltgrößte Rinder-Ranch. Sie umfasst eine Fläche von 23.677 km². Das entspricht in etwa der Fläche Mecklenburg-Vorpommerns (23.174 km²).

14.) Der Großteil der weltweiten Süßwasservorräte wird in Gletschern gespeichert.

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US-Präsident Donald Trump bezeichnete die globale Erwärmung unlängst als „chinesische Verschwörung“. Doch keine Verschwörungstheorie kann verheimlichen, dass die Gletscher immer schneller schmelzen und dadurch der Meeresspiegel steigt. Einige dürfte jedoch die Tatsache überraschen, dass das „ewige Eis“ aus Süßwasser besteht: 75 % der Süßwasservorräte werden in Gletschern gespeichert. Wissenschaftler befürchten, dass der durch das Gletscherschmelzen veränderte Salzgehalt der Meere fatale Auswirkungen auf den Golfstrom haben könnte.

Wieder etwas dazugelernt! Unser Planet ist eben doch mehr als eine „schimmelüberzogene Kugel“ (Schopenhauer), die durchs Weltall trudelt. Die ein oder andere staubtrockene Erdkundestunde ließe sich jedenfalls gut mit diesen faszinierenden Fakten beleben.

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