Im Frühjahr sind viele Hobbygärtner aktiv, um die eigene Grünanlage wieder auf Vordermann zu bringen. Wenn du noch dabei bist, Sträucher und Blumen zu ersetzen, die es nicht geschafft haben, dann sei gewarnt: Auf eine bestimmte Blume solltest du nämlich verzichten: „Papaver somniferum“ – auch bekannt als Schlafmohn. Wer Schlafmohn einfach so bei sich im Garten wachsen lässt, muss nämlich mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.
Der Anbau von Schlafmohn ist strafbar – ganz egal, wie viele Pflanzen du in deinem Garten stehen hast. Dies ist auf das im Milchsaft der schwarzen Mohnsamen enthaltene Morphin zurückzuführen. Der Milchsaft mancher Sorten ist stark morphinhaltig und dient zur Herstellung starker Schmerzmittel – und auch der Droge Heroin. Apropos: Legal und ohne Genehmigung hingegen dürfen Hobby-Gärtner seit dem 1. April nun bis zu drei Cannabispflanzen halten.
Anbau nur mit expliziter Erlaubnis
Die heilende Wirkung von Schlafmohn schätzten schon die Menschen in der Antike. Ob gegen Schmerzen, Schlafstörungen oder auch Durchfall – der Milchsaft, der durch Anritzen der unreifen Saatkapseln austritt, enthält Morphin. Sein Wirkstoff, das Morphium, gilt heute als eines der stärksten Schmerzmittel.
Dies erklärt die Beliebtheit, aber eben auch das Verbot der Pflanze. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist der Anbau nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt. Eine Erlaubnis für bestimmte Sorten kannst du bei der Behörde zwar einholen, allerdings nur für spezielle opiumarme Sorten. In diesem Fall müsstest du – unabhängig davon, wie viele Pflanzen du anzubauen gedenkst – bei der Bundesopiumstelle einen schriftlichen Antrag stellen. Privatpersonen dürfen außerdem nur maximal zehn Quadratmeter ihres Gartens mit Schlafmohn bepflanzen, die Erstgenehmigung ist auf drei Jahre befristet und kostet 95 Euro.
Alternativen zu Schlafmohn
Übrigens ist der Schlafmohn darüber hinaus auch noch giftig. Bis auf die Mohnsamen enthalten alle seine Pflanzenteile Gift. Schlafmohn zählt daher zu den sogenannten giftigen Nahrungspflanzen. 2021 wurde er sogar zur Giftpflanze des Jahres „gekürt“.
Wenn du nicht auf Mohnblumen im Garten verzichten möchtest, kannst du zum Beispiel den einjährigen Klatschmohn säen oder anpflanzen. Ihm fehlt nämlich das im Schlafmohn enthaltene Morphin. Aber Achtung: Auch die Pflanzenteile des Klatschmohns sind – die Samen mal ausgenommen – in geringem Maße giftig.
Quelle: t-online
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