Gemüse im Schatten anbauen – geht das überhaupt? Na klar! Es gibt sogar Sorten, die im Halbschatten und sogar auf dem schattigen Nordbalkon besser gedeihen als in der Sonne. Von Salat über Kräuter bis hin zu leckeren B: Dieser Artikel zeigt dir, welche Sorten es sind und wie du das Beste aus deinem schattigen Gemüsebeet herausholst.
Welches Obst und Gemüse wächst im Schatten?
Nutzpflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. So gibt es neben Obstsorten wie Melonen, die viel Sonne benötigen, auch Gemüse, das schattige Plätze im Garten oder auf dem Balkon bevorzugt. Vor allem Sorten, die normalerweise im Wald wachsen, haben gelernt, mit dem wenigen Licht zurechtzukommen, das durch die Baumkronen auf den Waldboden scheint.
1. Salat
Salat ist ein „Anfängergemüse“. Denn beim Anbau ist nicht viel zu beachten, da Salatköpfe robust gegenüber Umwelteinflüssen sind und schnell wachsen. Besonders schattige Plätze sind gut geeignet, um Salat auszusäen. Bekommt die Pflanze zu viel Sonne ab, besteht zudem die Gefahr, dass er zu schießen beginnt – das bedeutet: durch eine vorschnelle Blütenbildung ungenießbar wird.
2. Erbsen
Erbsenpflanzen sind beliebt bei Hobbygärtnern, da man sie sowohl in der Sonne als auch im Schatten anbauen kann. Während sie wachsen, versorgen sie die Erde um sich herum mit Stickstoff. Ein hoher Stickstoffgehalt hilft den Pflanzen, die Nährstoffe besser aus dem Boden zu ziehen. Es bietet sich daher an, neben den Erbsenpflanzen weiteres Gemüse anzubauen, um von den Vorteilen zu profitieren.
Tipp: Beim Erbsen-Anbau im Schatten sollte man Staunässe vermeiden, schließlich verdunstet im Schatten das Wasser wesentlich langsamer als in der Sonne.
3. Beeren
Beim Obst sind es vor allem Beeren, die im Schatten gut gedeihen. Jene nämlich, die auch in der Natur im Wald – also im (Halb-)Schatten – wachsen. Dazu zählen Himbeeren, Brombeeren und Walderdbeeren. Es kann allerdings sein, dass die Erträge geringer ausfallen, sie also nicht so viele Früchte tragen wie an einem sonnigen Standort.
Tipp: Bei Beeren sollte man darauf achten, dass die obere Erdschicht aus saurem Torf besteht. So fühlen sie sich am wohlsten.
4. Wurzelgemüse
Auch Wurzelgemüse wie Kartoffeln, Radieschen oder Karotten kann man prima im Schatten anbauen. Dabei muss man jedoch etwas Geduld haben. Denn je sonniger, desto schneller wachsen die Pflanzen. Idealerweise baut man Wurzelgemüse also im Halbschatten an. Ein feuchter Boden sowie ein luftiger Standort beugen Austrocknung und dem Befall durch Möhren- oder Zwiebelfliegen vor.
Tipp: Achte darauf, welche Gemüsesorten zu welcher Jahreszeit ausgesät werden müssen. Späte Pastinaken-Sorten kann man beispielsweise bis in den Winter hinein noch ernten.
5. Spinat
Spinat liefert dem Körper nicht nur wertvolle Nährstoffe wie Magnesium und Eisen, sondern schmeckt auch gut. Noch besser ist, dass er sich im Schatten ausgesät sehr wohlfühlt. Spinat wäcchrhst im Schatten zwar ebenfalls etwas langsamer, dafür besteht jedoch nicht die Gefahr, dass er zu schnell schießt und nach der Ernte herb schmeckt.
Tipp: Spinat braucht nur kurz nach der Aussaat etwas Dünger. Danach reicht es aus, wenn er von Unkraut befreit bleibt und regelmäßig bewässert wird.
6. Kräuter
Was beim Kochen nicht fehlen darf, sind lecker Kräuter. Diese haben den Vorteil, dass man sie nicht nur platzsparend in einem Topf, sondern auch im Schatten anbauen kann. Petersilie, Dill, Schnittlauch und Minze fühlen sich im Halbschatten sehr wohl. Wer den Pflanzen gar keine Sonne bieten kann, sollte auf Waldmeister oder Bärlauch zurückgreifen.
Tipp: Achte darauf, dass du nur Kräuter nebeneinander pflanzt, die sich „verstehen“. Beispielweise konkurrieren Petersilie und Dill miteinander um die Nährstoffe, weshalb man diese Kräuter nicht nebeneinander ins Beet setzen sollte.
Wer hätte gedacht, dass man so viele verschiedene Gemüsesorten auch im (Halb-)Schatten anpflanzen kann? Das macht direkt Lust darauf, die ersten Pflanzen für den Balkon oder Garten anzuziehen.
Quellen: comment economiser, mein schöner garten, plantura garden, gartengeheimnis, meine ernte, br
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