Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahren ohne Führerschein – das ist für viele Menschen dasselbe. Dabei gibt es einen signifikanten Unterschied: Das eine ist eine Ordnungswidrigkeit, das andere eine Straftat. Welche Konsequenzen du zu befürchten hast, wenn du ohne Fahrerlaubnis Auto fährst, erfährst du hier.
Fahren ohne Führerschein: eine Ordnungswidrigkeit
Zunächst klären wir die Begrifflichkeiten: Bei dem Führerschein handelt es sich um das Dokument, also um die kleine Plastikkarte in deiner Geldbörse, und die Fahrerlaubnis ist die Genehmigung, ein Fahrzeug zu führen. Wenn du auf öffentlichen Straßen ein Kraftfahrzeug lenkst, bist du dazu verpflichtet, eine Fahrerlaubnis zu besitzen und einen gültigen Führerschein als Nachweis mitzuführen. Die Fahrerlaubnis erhältst du, indem du eine erforderliche Ausbildung und eine Prüfung erfolgreich abschließt.
Wenn du in eine Fahrzeugkontrolle gerätst, die Fahrerlaubnis besitzt, aber deinen Führerschein vergessen hast, begehst du eine Ordnungswidrigkeit. Diese wird mit 10 Euro geahndet und meist musst du einige Tage nach der Verkehrskontrolle deinen Führerschein bei einer Polizeidienststelle vorzeigen. Warum es in einigen Fällen jedoch ratsam sein kann, ohne Führerschein unterwegs zu sein, liest du hier.
Fahren ohne Fahrerlaubnis: eine Straftat
Die Gründe, warum jemand keine Fahrerlaubnis hat, sind:
- die Fahrerlaubnis wurde nie erteilt
- es wurde ein Fahrverbot ausgesprochen
- die Fahrerlaubnis wurde entzogen
Bei einigen Vergehen im Straßenverkehr folgt als Konsequenz nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch ein Fahrverbot, das zwischen 1 und 6 Monate betragen kann. In dieser festgelegten Zeit liegt deine Fahrerlaubnis sozusagen auf Eis und du musst deinen Führerschein abgegeben. Allerdings erhältst du diesen nach Ablauf des Fahrverbots wieder zurück und deine Fahrerlaubnis ist wieder gültig.
Es gibt jedoch auch schwere Fälle, in denen die Fahrerlaubnis komplett entzogen wird. Dies ist vor allem bei schwerwiegenden Vergehen, wie beispielsweise Trunkenheit am Steuer, Fahren unter Alkoholeinfluss oder Gefährdung des Straßenverkehrs, der Fall. Mit dem Entzug der Fahrerlaubnis erlischt deine staatliche Genehmigung, bestimmte Kraftfahrzeuge zu fahren. Willst du diese wieder erlangen, musst du die Fahrerlaubnis nach Ablauf einer Sperrfrist erneut beantragen. Hierfür musst du erneut eine Prüfung oder ein Medizinisch-Psychologisches Gutachten (MPU) ablegen.
Das Strafgesetzbuch macht hier übrigens keine Unterschiede, ob dir die Fahrerlaubnis für eine bestimmte Zeit entzogen wurde oder du niemals zuvor eine Fahrerlaubnis besessen hast: Das Fahren ohne Fahrerlaubnis ist in jedem Fall eine Straftat.
Saftige Geldstrafe oder Freiheitsstrafe
Sollte man dich beim Fahren ohne Fahrerlaubnis erwischen, droht dir eine saftige Strafe. Laut § 21 StVG wird diese Straftat mit einer Geldstrafe geahndet, diese beträgt zwischen fünf und 360 Tagessätzen. Ab einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen giltst du als vorbestraft. Bei Wiederholungstätern kann auch eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr verhängt werden.
Ebenfalls möglich ist, dass dir für die Erteilung einer erneuten Fahrerlaubnis eine Sperre ausgesprochen wird, diese kann zwischen 6 Monaten und 5 Jahren betragen. In besonders schweren Fällen kann diese Sperre auch lebenslang ausfallen. Zusätzlich kann das Fahrzeug, das beim Fahren ohne Fahrerlaubnis benutzt wurde, beschlagnahmt und unter Umständen vernichtet werden.
Wenn du als Fahrzeughalter wissentlich jemanden ohne Fahrerlaubnis mit deinem Auto fahren lässt, drohen dir die gleichen Strafen.
Übrigens: Baust du beim Fahren ohne Führerschein einen Unfall, kommt in der Regel deine Haftpflichtversicherung für den entstandenen Fremdschaden auf. Allerdings kann deine Versicherung dich in Regress nehmen und bis zu 5000 Euro von dir zurückfordern.
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Quelle: carwow.de
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