Kinder – besonders die kleinsten – schwanken ständig zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Innerhalb weniger Sekunden kann die bis eben noch heile Welt für die Kurzen zusammenbrechen. Und dafür braucht es meist nicht einmal besonders triftige Gründe. Doch wie kannst du ein bitterlich weinendes Kind bestmöglich trösten? Diese 5 Sätze helfen dir dabei!
Zunächst solltest du wissen, dass weinende Kinder instinktiv Trost bei ihren Eltern suchen. Auch wenn du die Ursache des Gefühlsausbruches vielleicht nicht nachvollziehen kannst, weise dein schluchzendes Kind nicht ab. Mit wenigen Sätzen kannst du die Tränen schnell wieder trocknen.
Das sollte dein Kind unbedingt von dir hören
Kinder verfügen über ein kunterbuntes Potpourri an Emotionen. Neben Glück und Freude spielen natürlich auch Wut, Trauer und Schmerz in der kindlichen Entwicklung eine wichtige Rolle. Ohne den Ausbruch der positiven wie auch negativen Gefühle entwickeln sich Kinder nicht zu stabilen und gesunden Persönlichkeiten. Dennoch müssen die lieben Kleinen natürlich nicht länger als nötig in der Tränenspirale gefangen sein.
Mit diesen 5 Sätzen kannst du dein Kind schnell trösten:
1. „Erzähle, was los ist – ich höre dir zu.“
Hand aufs Herz: Würdest du zu einem Erwachsenen, der ganz plötzlich zu weinen anfängt, sagen: „Nun hör mal auf zu weinen!“? Bestimmt nicht. Warum verlangen wir dann in der Erziehung so oft von unseren Kindern, dass sie die Tränen herunterschlucken und sich „nicht so anstellen“ sollen? Solch eine harsche Abweisung kann die Beziehung zwischen Eltern und Kindern nachhaltig belasten.
Begib dich stattdessen auf Augenhöhe und bitte dein Kind, dir zu erzählen, was los ist. Zeige ihm, dass du da bist und ihm zuhörst. Meist beruhigen sich Kinder dann nach kurzer Zeit von selbst, wenn sie das Erlebte wiedergeben sollen.
2. „Das ist schlimm für dich, das weiß ich.“
Die Gründe, warum Kinder in Tränen ausbrechen, sind so vielfältig wie willkürlich. Da reicht ein verlorener Sticker schon aus, um alle Dämme brechen zu lassen. Für dich ist das vielleicht keine große Sache, schließlich besitzt der Nachwuchs noch viele andere Sticker, doch für Kinder bricht in solch einem Fall schnell die Welt zusammen.
Wichtig ist, dass du in der Erziehung den Schmerz deines Kindes ernst nimmst. Tu den Verlust des Stickers also nicht als Lappalie ab, sondern zeige Verständnis. Erwachsenen gegenüber sind wir oftmals nachsichtiger, was den impulsiven Ausbruch von Emotionen betrifft.
3. „Zusammen finden wir eine Lösung, ganz sicher.“
Im Falle eines verlorenen Stickers bedeutet es nicht, dass du deinem Kind als Lösungsvorschlag einen neuen Sticker kaufen musst. Guckt euch vielleicht zusammen die restlichen Sticker an, sucht einen neuen Lieblingssticker heraus oder besprich mit deinem Kind, warum der verloren gegangene Sticker so besonders war.
Oftmals reicht es schon, wenn dein Kind spürt, dass du seine Sorgen ernst nimmst und es nicht kaltherzig abwimmelst.
4. „Das würde mich an deiner Stelle auch traurig machen.“
Wenn man sich von seinem Gegenüber verstanden fühlt, gibt das auch uns Erwachsenen ein gutes Gefühl. Wenn wir in unserem Schmerz einen Verbündeten finden, ist die eigene Trauer gleich leichter zu ertragen. Nicht umsonst heißt es: geteiltes Leid ist halbes Leid.
Dies gilt auch bei der Erziehung der Kleinsten. Zeige deinem Kind, dass du seinen Verlust, seine Trauer und seinen Schmerz nachvollziehen kannst und dich ihm verbunden fühlst. Dies stärkt dein Kind, seinen Emotionen auch in Zukunft Raum zu geben. Das ist für den späteren Beziehungsaufbau mit anderen Menschen als den engen Bezugspersonen wichtig.
5. „Es ist völlig okay, dass du weinst. Gefühle müssen raus.“
Jungs haben es in der Erziehung oft schwieriger als Mädchen. Weinen wird immer noch als Schwäche beim männlichen Geschlecht angesehen, sodass sie meist schon früh zu hören bekommen, dass sie sich doch nicht so anstellen sollen.
Dabei ist es für alle Kinder wichtig, Gefühle zu zeigen und diese auch zeigen zu dürfen. Wenn Kinder schon früh vermittelt bekommen, dass sie negative Gefühle unterdrücken sollen, werden sie auch als Erwachsene nur schwer in der Lage sein, Gefühle zu zeigen.
Jetzt nutzen die kleinen Schlawiner Tränen auch gerne als emotionales Druckmittel: Mama kauft das Eis nicht, ein ausgeprägter Weinanfall wird das schon richten. Hier müssen Eltern in der Erziehung natürlich differenzieren können, welcher Grund den Tränen zugrunde liegt.
Doch auch wenn Kinder herzzerreißendes Weinen gelegentlich aus Kalkül einsetzen, solltest du ihren Gefühlsausbruch dennoch ernst nehmen und dein Kind trösten. Kinder müssen erst lernen, ihre Gefühle zu regulieren, sie testen immer wieder Grenzen aus und überprüfen, wie viel Einfluss ihr Verhalten auf Erwachsene hat.
Wenn du als gutes Beispiel vorangehst und deine Kinder auf ihren emotionalen Hoch- und Tiefflügen unterstützend begleitest, wird dein Kind als Heranwachsender keine Probleme haben, sich mit seinen Gefühlen angemessen auseinander zu setzen.
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Quelle: eltern.de
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