Sobald die Sonne vom blauen Himmel lacht, zieht es die meisten Menschen nach draußen zu einem Spaziergang durch den Wald oder den Park. Es gibt ja auch nichts Schöneres, als die frische Luft, das Vogelgezwitscher und die beruhigende Atmosphäre der Natur zu genießen. Wenn du bei einem deiner Ausflüge jedoch einen schwarzen Beutel an einem Baum entdeckst, solltest du deine Beine in die Hand nehmen und schnell das Weite suchen. Hier ist nämlich Gefahr im Verzug! Grund ist der Eichenprozessionsspinner, der als unsichtbare Gefahr in den Bäumen lauert. Was die schwarzen Beutel mit den kleinen Kriechern zu tun haben, erfährst du hier!
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, deren Raupen in der Zeit zwischen Mai und Juni gefährliche Brennhaare entwickeln. Diese Haare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das bei Kontakt mit Haut und Schleimhaut, einschließlich Auge und Lunge, starke Irritationen und Entzündungen auslöst. Auf der Haut, besonders an direkt betroffenen Stellen wie Armen, Beinen, Nacken und Gesicht treten in der Regel innerhalb von 24 Stunden Quaddeln und starker Juckreiz auf.
Dass ein Spaziergang im Wald mit schmerzhaften Entzündungen endet, möchte wahrscheinlich niemand. Um ahnungslose Spaziergänger zu schützen, sind die schwarzen Beutel an den Bäumen.
So erkennst du befallene Bäume
Wie der Name schon verrät, befallen die Raupen hauptsächlich Eichen. Die Gespinste der Eichenprozessionsspinner sehen aus wie ein Nest aus unzähligen weißen Fäden, das am Baum hängt. Bei ihrer Futtersuche bilden sie bis zu zehn Meter lange Ketten, die sogenannten Prozessionen, und fressen in großen Gruppen die Gehölze kahl. Dabei verlieren sie die nahezu unsichtbaren Brennhaare, die auch Jahre später noch giftig sind und allergische Reaktionen hervorrufen können.

Solltest du mit den Brennhaaren in Kontakt gekommen sein, entferne sofort deine Kleidung, dusche gründlich und suche bei starken Reaktionen einen Arzt auf.
Aber wie identifizierst du nun, ob ein Baum vom Eichenprozessionsspinner befallen ist? Hier kommt ein wichtiger Hinweis ins Spiel:
Wenn du einen schwarzen Beutel am Baumstamm entdeckst, halte unbedingt Abstand!
Dieser schwarze Beutel ist eine sogenannte EPS-Falle (Eichenprozessionsspinner-Falle), die von Forstämtern oder Gemeinden angebracht wurde. Sie ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass in diesem Bereich Eichenprozessionsspinner aktiv sind.
Wie funktioniert die schwarze Falle gegen Eichenprozessionsspinner?
Die unscheinbaren schwarzen Beutel nutzen das natürliche Verhalten der Raupen aus: Wenn die Tiere in ihrer typischen Prozession den Baumstamm hinunterwandern und nach dunklen Verstecken für ihre Ruhepausen suchen, werden sie von dem schwarzen Beutel angelockt. Zusätzliche Pheromone im Beutel verstärken die Anziehungskraft.
Die Raupen krabbeln durch ein spezielles Rohr in den Beutel, dessen Innenwände so glatt beschichtet sind, dass ein Entkommen unmöglich ist. Die Abdichtungen zum Stamm hin verhindern, dass die Tiere einen anderen Weg finden. Im Inneren des Beutels erwartet die Raupen ein trauriges Schicksal: Sie vertrocknen durch die Sonnenwärme, die den schwarzen Beutel schnell aufheizt.
Ein cleverer Sicherheitsaspekt: Der Beutel ist unten mit Sand beschwert, damit er nicht im Wind flattert und die gefährlichen Brennhaare freigesetzt werden.
Das solltest du tun, wenn du eine EPS-Falle oder Warnschilder siehst
Wenn dir bei einem Spaziergang ein schwarzer Beutel am Baum begegnet, halte unbedingt Abstand! Die Brennhaare sind extrem leicht und können mehrere hundert Meter durch die Luft getragen werden. Besonders bei trockenem, windigem Wetter ist Vorsicht geboten.
In stark betroffenen Gebieten findest du oft auch Warnschilder, die manchmal sogar das komplette Betreten bestimmter Bereiche untersagen. Nimm diese Warnungen ernst – sie dienen deiner Gesundheit!
Wenn du einen befallenen Baum entdeckst, an dem weder EPS-Falle noch Warnschild zu sehen sind, informiere umgehend das zuständige Gesundheits- oder Gartenamt. Die Beseitigung der Raupen und Gespinste wird dann von ausgebildeten Schädlingsbekämpfern übernommen.
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Fazit
Für Naturliebhaber gilt: Wachsamkeit kann unangenehme gesundheitliche Folgen verhindern. Bei Sichtung schwarzer Beutel an Eichen solltest du Abstand halten, bei Warnhinweisen diese unbedingt befolgen und wenn du einen Befall entdeckst, die zuständigen Behörden informieren. Mit diesem Wissen steht einem sicheren Naturerlebnis auch in der Eichenprozessionsspinner-Saison nichts im Wege – vorausgesetzt, du respektierst die schwarzen Beutel als das, was sie sind: ein wichtiges Warnsignal zum Schutz unserer Gesundheit.

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Quelle: chip.de