Radfahrer und Autofahrer werden in Deutschland wahrscheinlich keine Freunde mehr. Je nachdem, welchen fahrbaren Untersatz man wählt, schimpft man über die anderen. Nichtsdestotrotz haben Fahrradfahrer im Falle eines Unfalls meist das Nachsehen. Doch der „holländische Griff“ kann im Straßenverkehr Leben retten.
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Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) ist das deutsche Radverkehrsnetz „ein unzumutbarer Flickenteppich aus zusammenhanglosen, zu schmalen, unverständlichen und schlecht gemachten Radweg-Lösungen“. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen zwischen Fahrradfahrern und Autofahrern. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im vergangenen Jahr fast 450 Radfahrer. Jeder siebte Verkehrstote war demzufolge mit dem Fahrrad unterwegs. Vielen Unfällen kann man mit einem einfachen Trick vorbeugen.
Die Gefahr von „Dooring“-Unfällen
Sobald sich Fahrradfahrer und Autofahrer eine Straße teilen, kommt es regelmäßig zu gefährlichen Situationen. Wie zum Beispiel zu den sogenannten „Dooring“-Unfällen. Diese ereignen sich, wenn ein Autofahrer plötzlich seine Autotür öffnet, während ein Fahrradfahrer vorbeifährt.
Der Radfahrer hat in diesem Moment keine Möglichkeit, dem Auto auszuweichen und kollidiert mit der Tür. Viele Radfahrer haben Angst vor einem „Dooring“-Unfall, weil er so unberechenbar ist. Da der Fahrradfahrer bei einem Unfall frontal auf die Tür knallt und sich die Oberkante der Fahrertür in Kopfhöhe befindet, können schwere Verletzungen aus einem Aufprall resultieren.
Laut einer Forsa-Umfrage, die im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), in Auftrag gegeben wurde, haben 45 Prozent der Befragten schon einmal beinahe einen „Dooring“-Unfall erlebt. Sechs Prozent waren bereits in einen „Dooring“-Unfall verwickelt.
Genialer Trick: Der „holländische Griff“ kann Leben retten
Dass die Niederlande in Bezug auf Fahrradsicherheit weiter sind als wir, ist kein Geheimnis. Und so wundert es nicht, dass von dort auch ein genialer Trick kommt, der im Straßenverkehr Leben retten kann. Beim „holländischen Griff“ öffnet der Autofahrer die Tür einfach mit der Tür abgewandten Hand. So nutzen die Fahrer also ihre rechte Hand zum Öffnen der Tür, Beifahrer ihrer linke.
Mit dem „holländischen Griff“ dreht sich automatisch dein Oberkörper nach hinten, sodass du ganz einfach einen Schulterblick machen kannst. So kannst du heranfahrende Radfahrer leicht erkennen. Seit den 1970er-Jahren wird dieser spezielle Griff in den meisten niederländischen Fahrschulen erklärt, doch hierzulande ist er noch nicht sehr bekannt.
Auch wenn die Drehung des Oberkörpers nicht vollständig ausreicht, um Radfahrer oder E-Scooter-Fahrer zu erkennen, bietet sie doch einen wichtigen Impuls für den notwendigen Schulterblick, der vor jedem Türöffnen selbstverständlich sein sollte. Denn laut § 14 StVO muss sich derjenige, der ein- oder aussteigt, so verhalten, dass eine Gefährdung anderer am Verkehr Teilnehmenden ausgeschlossen ist.
Wenn du den „holländischen Griff“ in deine Autofahrroutine integrierst, kannst auch du dazu beitragen, dass Radfahrer auf der Straße sicherer unterwegs sind.
Quelle: utopia.de
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