Seit Kindheitstagen freut man sich darauf, pünktlich zum Weihnachtsfest den Weihnachtsbaum zu schmücken. In Deutschland werden jährlich etwa 29 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Nach dem Weihnachtsfest ziehen die Bäume wieder aus und landen auf dem Müll. So haben die Weihnachtsbäume vom Samenkorn bis zur Entsorgung eine Lebenszeit von nur acht bis dreizehn Jahren – ungefällt können sie zwischen 300 und 1.000 Jahre wachsen.
Wie wäre es also in diesem Jahr mal mit einem Christbaum im Topf? Mittlerweile kann man kleine Bäume kaufen, die jedes Jahr größer werden und die man irgendwann im Garten einpflanzen kann. Aber es gibt auch die Möglichkeit, einen Weihnachtsbaum zu mieten und nach dem Weihnachtsfest wieder abzugeben. Wie das geht, erklären wir dir hier.
Welche Vorteile hat ein Christbaum im Topf?
Vorteil 1
Der gemietete Weihnachtsbaum wird im Topf geliefert, sodass er „weiterleben“ darf. So kann der Baum im Garten eingepflanzt werden, wenn er als nachhaltiger Weihnachtsbaum ausgedient hat. Ein Vorteil: Die Tanne wandelt CO₂ in Sauerstoff um. Besonders nützlich, wenn an Heiligabend die ganze Familie gemeinsam in der geheizten Stube versammelt ist.
Vorteil 2
Wer für den Weihnachtsbaum keine Transportmöglichkeit hat, dem wird die gemietete Tanne bequem nach Hause geliefert und an einem Wunschdatum nach dem Weihnachtsfest auch wieder abgeholt.
Vorteil 3
Gefällt einem der geschmückte Weihnachtsbaum so gut, dass man ihn behalten möchte, gibt es viele Anbieter, die einem die Möglichkeit lassen, den Christbaum im Topf nach dem Weihnachtsfest käuflich zu erwerben. Wer sich vorher schon für einen Kauf entscheidet, bekommt oftmals einen kleinen Rabatt.
Vorteil 4
Ein weiterer Vorteil, den ein lebender Baum hat: Er nadelt viel weniger. Da die Wurzeln ausreichend mit Wasser versorgt werden, vertrocknen die Nadeln nicht so schnell, folglich verliert der Baum auch wesentlich weniger Nadeln.
Was muss ich beachten, wenn ich einen Weihnachtsbaum mieten möchte?
Damit das Mieten eines nachhaltigen Weihnachtsbaums auch wirklich ökologisch sinnvoll ist, gilt es ein paar Dinge zu beachten:
Kurze Wege
Du solltest dir einen Anbieter suchen, der den Christbaum im Topf aus der Region liefert. „Damit der Miet-Baum wirklich nachhaltig ist, am besten eine lokale Baumschule oder einen nahegelegenen Forstbetrieb wählen“, erläutert Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte der ERGO Group. Ansonsten werde unnötig CO₂ ausgestoßen.
Abholung
Darüber hinaus solltest du dich vorher informieren, ob der Vermieter des Weihnachtsbaums ihn nach der Abholung wirklich wieder einpflanzt. Andernfalls hat deine gute Tat keine positiven Folgen für die Umwelt.
Die richtige Pflege
Die Pflege des Christbaums im Topf ist das A und O, damit der Baum nach dem Weihnachtsfest wieder draußen eingepflanzt werden kann. Dazu sollte er nach der Anmietung zuerst an einem schattigen, frostfreien und windgeschützten Ort gelagert werden. Dort kann er sich akklimatisieren, bevor er in der warmen Wohnung aufgestellt wird. Die Garage und der Hausflur sind dafür gut geeignet.
Nach dieser Eingewöhnungsphase kannst du den Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken. Jetzt muss der nachhaltige Weihnachtsbaum nur noch regelmäßig gegossen werden, damit die Nadeln und Wurzeln nicht austrocknen.
Achtung: Besprühe den Christbaum auf keinen Fall mit Kunstschnee, denn das schädigt den Baum und er stirbt ab.
Was mache ich, wenn mir der Baum nicht gefällt?
Hast du den Baum selbst ausgesucht und transportiert, musst du mit deiner Entscheidung leben. Wurde der Baum jedoch verschickt oder geliefert, kannst du von deinem Widerrufsrecht Gebrauch machen und den Christbaum im Topf zurückschicken. Dabei solltest du jedoch darauf achten, den Baum ausreichend gegen Schäden zu sichern. Denn in diesem Fall haftet der Kunde.
Kommt der Baum schon beschädigt an, hat man ebenso Anspruch auf einen Ersatz oder darauf, den Baum zurückzugeben. „Nachhaltig ist solch eine Retoure allerdings nicht. Der Mieter sollte also gut überlegen, ob ein Widerruf wirklich notwendig ist“, gibt Michaela Passat, Juristin der ERGO Group zu bedenken.
Geht der Christbaum im Topf trotz guter Pflege ein, muss man sich mit dem Vermieter einigen. Am besten schaust du vor dem Abschließen des Mietvertrags in die Geschäftsbedingungen, dort sind in der Regel die Konditionen für einen solchen Fall aufgelistet.
Weitere Ideen für einen nachhaltigen Weihnachtsbaum
Du möchtest nicht auf einen klassischen Weihnachtsbaum verzichten, aber trotzdem auf Nachhaltigkeit achten? Dann kannst du zum Beispiel darauf achten, nur Weihnachtsbäume, die mit dem FSC- oder EU-Bio-Siegel versehen sind, zu kaufen.
Bäume aus deiner Region, die nicht auf dafür extra abgeholztem Gelände aufgezogen werden, sondern aus dem Wald stammen, sind ebenfalls eine prima Alternative. Hierfür kannst du dich mit dem örtlichen Förster in Verbindung setzen.
Du kannst auch ganz auf eine Tanne als Weihnachtsbaum verzichten und andere Materialien nutzen, um weihnachtlich zu dekorieren.
Super, dass es mittlerweile Alternativen für den nur zur einmaligen Nutzung gefällten Weihnachtsbaum gibt. Hast du schon einmal einen Christbaum im Topf gemietet oder hast du es dieses Jahr vielleicht vor?
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Quellen: ergo, paderbaeumchen
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