Der Abfall in der Mülltonne sagt viel über die Mitglieder eines Haushalts aus. So verrät der Müll nicht nur, was man gerne isst, sondern mitunter auch, womit man sich in der Freizeit beschäftigt oder welche heimlichen Gelüste man hat. Kurz gesagt: Niemand möchte, dass der private Müll genauestens kontrolliert wird. Doch wie sieht die Realität aus?
Chip in der Mülltonne: Wird mein Müll kontrolliert?
Ist dir schon mal der kleine Chip am Rand der Mülltonne aufgefallen, der wie ein großer Knopf aussieht? Der sogenannte Transponder ist tatsächlich dafür da, die Entleerung deiner Mülltonne zu „überwachen“. Und auch der Strichcode an der Mülltonne hat eine Kontrollfunktion. Hier erfährst du alles, was du darüber wissen musst.
Vermieter und Müllwerker dürfen deinen Müll kontrollieren. So überprüfen Müllwerker zumindest oberflächlich, ob du deinen Müll korrekt getrennt hast. Zum Beispiel, ob sich noch Plastik im Biomüll befindet oder Essensreste in der Papiertonne liegen. Hast du die Mülltonne falsch befüllt, kann es sein, dass die Müllwerker diese nicht entleeren und mit einem Vermerk am Straßenrand stehen lassen. Die Müllwerker überprüfen übrigens auch, ob der Müll (verbotenerweise) gepresst wurde. Schließlich sind die Müllgebühren für eine Tonne mit weniger Fassungsvermögen geringer als die der größeren. Wer Geld sparen möchte, könnte auf die Idee kommen, den Müll zu pressen, um mehr Abfall in einer kleinen Tonne unterzubringen. Das ist allerdings verboten.
Auch der Vermieter darf den Müll kontrollieren. Er ist nämlich dazu verpflichtet, seinen Mietern genügend Mülltonnen zur Verfügung zu stellen. Wenn er dabei bemerkt, dass die Mülltonnen ständig überfüllt sind oder regelmäßig Biomüll im Restmüll landet, muss er ggf. die Anzahl der Tonnen anpassen. Darüber hinaus kontrolliert der Vermieter ebenfalls die korrekte Mülltrennung, um sicherzustellen, dass die Müllwerker die Tonnen auch entleeren. In einem Haus mit mehreren Mietparteien wäre eine ausfallende Leerung der Mülltonnen noch schlimmer als in einem kleinen Privathaushalt.
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Was bedeutet der Strichcode auf meiner Mülltonne?
Jede Mülltonne ist außerdem mit einem Strichcode versehen, welcher für die Registrierung bei der Leerung benötigt wird. Darüber hinaus wird so sichergestellt, dass nur Mülltonnen entleert werden, für die auch eine entsprechende Müllgebühr gezahlt wird. Ebenfalls wird durch den Code verhindert, dass Mülltonnen, die am Straßenrand stehen, aber eigentlich nicht für die Entleerung vorgesehen sind, geleert werden. Zusammengefasst wird der Strichcode also vor allem für die Gebührenabrechnung benötigt. Er kann aber auch dabei helfen, eine Mülltonne ihrem richtigen Besitzer zuzuordnen. Über den Code gelangt man nämlich zu den Adressdaten des zugehörigen Haushalts.
Welche Funktion hat der Chip an meiner Mülltonne?
Zusätzlich sind viele Mülltonnen mit einem Transponder ausgestattet. Der Chip ist etwa so groß wie eine 2-Euro-Münze und befindet sich meistens unter dem oberen Rand der Mülltonne an der sogenannten Schüttkante. Er enthält einen eindeutigen Code, um die Mülltonne identifizieren zu können und sie einem bestimmten Grundstück zuordnen zu können. Diese Daten sind wichtig, um die Abstände zwischen den Leerungen zu bestimmen und so die Müllgebühr berechnen zu können.
Muss eine Mülltonne häufiger geleert werden, erhöhen sich auch die Kosten für den jeweiligen Haushalt. Personen, die weniger Müll produzieren, profitieren demnach von dem Chip. Wird die Mülltonne seltener geleert, sinken dadurch auch die Müllgebühren.
Weder der Strichcode noch der Chip kontrollieren also den Inhalt deine Mülltonne. Dennoch schadet es nicht, deren genaue Funktion zu kennen. Und auf eine korrekte Mülltrennung gilt es im Sinne der Umwelt ohnehin zu achten. 14 Fehler, die du dabei vermeiden solltest, findest du in diesem Beitrag.
Quelle: t-online
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