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Warum du Bremsenstiche niemals aufkratzen solltest

Ein Bremsenstich ist äußerst schmerzhaft. Wann der Stich der sogenannten „Blinden Fliege“ gefährlich werden kann, erfährst du hier.

Eine Bremse sitzt auf der Haut.
© IMAGO / Zoonar

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Neben Mücken, Bienen und Wespen gibt es noch eine weitere Insektenart, die schmerzhafte Wunden auf der Haut verursacht: Bremsen sind Fliegen, die sich von tierischem oder menschlichem Blut ernähren. Und ihre Bisse können sehr schmerzhaft sein. Wann ein Bremsenstich sogar gefährlich werden kann, erfährst du hier.

Streng genommen handelt es sich bei einem Bremsenstich eigentlich um einen Biss. Die weiblichen Bremsen haben ein scharfes, messerartiges Mundwerkzeug. Mit diesem sägen sie die Haut ihres Opfers an und zerreißen die Blutgefäße regelrecht. Von dem austretenden Blut ernähren sie sich. Sie benötigen das Blut für die Eierproduktion. Männliche Bremsen hingegen sind friedliche Insekten, die sich von Nektar und Pollen ernähren.

Daran erkennst du einen Bremsenstich

Eine Bremse sitzt auf der Haut.
Bremsenstiche können äußerst schmerzhaft sein. Foto: stock.adobe.com – Ruediger Schulz

Wer schon einmal von einer Bremse gestochen wurde, erinnert sich bestimmt noch an die Schmerzen. Die eigentlich unscheinbar aussehenden Bremsen gehören zwar zur Familie der Fliegen, sie zählen jedoch auch zu den blutsaugenden Insekten. Sie pirschen sich lautlos und äußerst schnell heran und dann kommt der Schmerz meist mit voller Wucht.

Anders als bei Mücken, die unsere Haut beim Stechen betäuben, sodass sie ungestört das Blut trinken können, geht die Bremse äußerst brutal vor, um an das Blut von Mensch und Tier zu gelangen. Ihre scharfen Mundwerkzeuge hinterlassen schmerzhafte Wunden auf der Haut und wegen des gerinnungshemmenden Sekrets, das die Bremsen beim Biss injizieren und das den Blutfluss in Schwung halten soll, beginnen die Bisse nach kurzer Zeit heftig zu jucken.

Diese Symptome treten bei einem Bremsenstich auf

  • Schmerzen an der Einstichstelle direkt beim Stich
  • die Haut rötet sich
  • nach kurzer Zeit tritt ein starker Juckreiz auf
  • die Wunde blutet nach und schwillt stark an
  • es bilden sich Quaddeln

Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen solltest du kennen

Starke Reaktion auf einen Bremsenstich an einem Arm
Manche Menschen reagieren sehr stark auf einen Bremsenstich. Foto: IMAGO / blickwinkel

Wenn der Bremsenstich nicht richtig behandelt wird, kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Um die Beschwerden zu lindern, kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Du solltest die Wunde mit Wasser auswaschen und mit einem Desinfektionsmittel behandeln.
  • Halte einen mit heißem Wasser getränkten Waschlappen oder einen erhitzten Löffel (Vorsicht: Verbrennungsgefahr!) an die Einstichstelle. Auch Hitzestifte gegen Insektenstiche sind eine gute Wahl. Hitze zerstört das Eiweiß, das sich in dem Sekret der Bremse befindet. Dadurch wird der Juckreiz deutlich gelindert.
  • Anschließend solltest du die Stelle gut kühlen. Nutze hierfür am besten Kühlpacks oder Eiswürfel, die in ein Tuch eingewickelt sind. Auch Gels mit Aloe vera können dabei helfen, die Schwellung sowie die Schmerzen zu lindern.
  • Bremsenstiche sollten nie aufgekratzt werden! Wenn du dem Juckreiz nicht widerstehen kannst, schütze die Stelle am besten mit einem Pflaster.

Kann man einem Stich vorbeugen?

zwei Pferde auf der Koppel
Bremsen halten sich auch in der Nähe von Tieren, vor allem von Pferden, auf. Foto: stock.adobe.com – Grubärin

Wie bei allen anderen Insektenstichen auch, ist es äußerst schwierig, einem Bremsenstich vorzubeugen. Doch es gibt einige Verhaltensweisen, die es den Bremsen zumindest etwas schwerer machen, an unser Blut zu kommen.

  • Bremsen werden wie Mücken auch von Körpergeruch angezogen. Solltest du viel schwitzen, achte unbedingt auf eine ausreichende Körperhygiene. Ein frisch geduschter Körper wird von Bremsen seltener angeflogen.
  • Bremsen lieben es feucht und warm, deshalb sind sie vorwiegend an Gewässern unterwegs. Wenn du an schwülen und heißen Tagen einen großen Bogen um Bäche, Seen, Tümpel oder Flüsse machst, verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines Bremsenstiches.
  • Insektenschutzsprays riechen zugegeben ziemlich aufdringlich. Aber genau diesen Geruch können Bremsen ebenso wie andere stechende Insekten nicht leiden. Schütze dich also mit diesen praktischen Sprays.
  • Bremsen können auch durch dünne Kleidung stechen. Sollte es draußen nicht zu warm sein, achte also auf lange, dickere Kleidung.

Wann können Bremsenstiche gefährlich werden?

eine stark geschwollene Hand infolge eines Insektenstichs
Bei starken Schwellungen solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Foto: stock.adobe.com – SENTELLO

Bremsen können ebenso wie Zecken Borreliose übertragen. Solltest du nach einem Stich die typische Wanderröte rund um die Einstichstelle entdecken, suche unbedingt einen Arzt auf. Zusätzlich können die Stiche gefährlich werden, wenn sie aufgekratzt werden. Dadurch kann sich der Stich entzünden und es gelangen möglicherweise Keime und Bakterien ins Blut. Auch hier ist der Gang zum Arzt unumgänglich.

Da es Menschen gibt, die noch nie von einer Bremse gestochen wurden, wissen diese natürlich nicht, ob sie allergisch auf diese lästigen Blutsauger reagieren. Wenn du diese Symptome nach einem Bremsenstich bei dir bemerkst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen:

  • Eine Schwellung der Einstichstelle ist normal, weitere Schwellungen abseits der Einstichstelle jedoch nicht.
  • Du erleidest Atemnot oder einen Schockzustand.
  • Du hast Hitzewallungen und Schüttelfrost.

In den meisten Fällen sind Bremsenstiche zwar äußerst unangenehm, aber ungefährlich. Solltest du das nächste Mal von einer Bremse attackiert werden, denke daran, dass das Bremsenweibchen nur seinen Nachwuchs füttern möchte. Das macht den Stich zwar nicht weniger schmerzhaft, lindert aber vielleicht den Groll auf diese Plagegeister etwas.

Quelle: t-online.de
Vorschaubilder: ©IMAGO / Zoonar
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