Die Arbeitsplatte hat in der Küche vieles zu leisten: Zum einen dient sie als Abstellfläche und Unterlage beim Kochen, Backen oder Zubereiten. Dafür muss sie robust und pflegeleicht sein. Zum anderen ist die Arbeitsplatte jedoch auch ein zentraler Blickfang, der den Gesamteindruck einer Küche maßgeblich prägt. Selbst die schönste Schrankfront wirkt blass, wenn das Laminat der Arbeitsplatte fleckig, zerkratzt und vergilbt ist.
Neue Arbeitsplatten sind allerdings teuer. Wer gar hochwertige Holz- oder Steinplatten haben möchte, muss mit einem deutlichen Loch im Budget rechnen. Doch gibt es einen Trick, der nicht nur erstaunlich günstig ist, sondern auch noch superedle und strapazierfähige Arbeitsplatten hervorbringt: Verkleide dein verschlissenes Exemplar einfach mit Beton!
Dafür benötigst du:
- Malerkrepp
- Schleifschwamm oder Schleifmaschine
- 1 Packung stabilen Estrich-Beton
- 1 Fugenspachtel
- 1 Dose Betonlasur
- Pinsel
Als ersten Schritt nimmst du den Schleifschwamm zur Hand und raust die gesamte Oberfläche auf, die du bearbeiten willst. Wer eine Schleifmaschine zu Hause hat, kann natürlich auch diese verwenden. Das Laminat-Furnier muss allerdings nur „Grip“ bekommen, nicht beseitigt werden. Den Staub wischst du nach dem Schleifvorgang ab.
Als Nächstes klebst du sorgfältig sämtliche Kanten ab. Auch eine Schutzfolie über der Schrankfront und am Boden kann nicht schaden. Der Beton lässt sich zwar im feuchten Zustand ganz leicht abwischen, man spart sich durch das Abkleben jedoch unnötige Arbeit. Entfernst du Spüle und Leisten vor deiner „Beton-Attacke“, sieht das Ergebnis nachher sogar noch sorgfältiger aus.
Im dritten Arbeitsschritt wird die Betonmasse aufgetragen. Rühre dafür den Beton mit Wasser gemäß der Packungsangabe klumpenfrei an. Nun verteilst du die Betonmasse mit dem Fugenspachtel gleichmäßig und in mehreren Schichten. Zwischen jeder Schicht lässt du den Beton etwas antrocknen. Sobald deine Betondecke circa 5 Millimeter dick ist, ist sie perfekt. Vergiss die Ränder und Unterseiten nicht!
Wichtig: Damit deine Arbeitsplatte auch etwas aushält, kommt es nicht zuletzt auf einen schlagfesten Beton an. Lass dich hierzu im Baumarkt beraten.
Ist alles getrocknet (je nach Produkt und Auftrag nimmt das bisweilen 24 Stunden in Anspruch), kann man das Ergebnis bereits erahnen. Damit die Arbeitsplatte aber künftig als Unterlage zum Abstellen taugt, musst du viertens noch die Unebenheiten abschleifen. An den Rändern sollten keine scharfen Kanten überstehen.
Schritt Nummer fünf ist der letzte: Jetzt kommt der Firnis, damit sich keine unschönen Kaffeeränder oder Paprikaflecken auf der Oberfläche festsetzen. Als Firnis kannst du eine glänzende oder eine matte Lasur nehmen. Matte Lasur unterstreicht den rauen, urigen Charakter des Betons; glänzende Lasur erinnert an polierten Granitstein.
Hättest du gedacht, dass eine Küchenarbeitsplatte so einfach aufzuwerten ist? Der Beton-Look sieht übrigens im Kontrast mit braunen Schranktüren besonders elegant aus. Das Beste aber ist: Die Betonverkleidung lässt sich abschleifen und immer wieder neu gestalten. So brauchst du nie wieder eine neue Arbeitsplatte zu kaufen.
Du möchtest noch mehr Anregungen und Beispiele sehen? Bitte sehr:
Vorher …
… und nachher:
Küche im Landhausstil zum einen …
… und zum anderen:
Dunkler Beton …
… und heller Beton:
Tee-Ecke …
… und Frucht-Ecke:
Du siehst, auch hinsichtlich der Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten hat Beton einiges zu bieten. Teile diesen genialen Trick mit allen Freunden!