9. Röntgenstrahlen zur Haarentfernung
Nachdem Konrad Röntgen die nach ihm benannte Strahlung entdeckt hatte, experimentierten überall auf der Welt unzählige mehr oder weniger sachkundige Menschen damit herum. Zwar wurde recht schnell klar, dass die Strahlung stark gesundheitsschädigend ist, doch das hielt Albert Geyser, einen deutschstämmigen Mediziner, nicht davon ab, in Nordamerika ordentlich Kasse zu machen.
Er baute eine große Filialkette an Schönheitssalons auf, in denen mittels Röntgenstrahlung stark behaarte Frauen auf angeblich sanfteste Art und Weise von ihrem Haarwuchs befreit wurden. Das klappte zwar, aber mitunter Jahrzehnte später litten unzählige von ihnen an Tumoren und anderen Erkrankungen. Trotzdem lief das Geschäft durch zahlreiche Trittbrettfahrer bis in die 1940er Jahre weiter. Der Satz „Wer schön sein will, muss leiden“ bekommt hier eine zutiefst bittere Note.