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Mit diesen 8 Tricks holst du dein Kind aus der Zuckerfalle

Kinder lieben Süßigkeiten. Doch wenn aus der Ausnahme Gewohnheit wird, solltest du handeln. Diese 8 Tipps helfen deinem Kind bei der Zuckerentwöhnung.

Kleines Mädchen hält pinke Zuckerwatte in den Händen
© IMAGO / Cavan Images

Irre: DAS passiert mit dir, wenn du 1 Woche lang keinen Zucker isst

Veränderungen, die nach 1 Woche ohne Zucker zu erwarten sind.

Zuckerfrei bis zwei – kennst du diesen Spruch? Er bezieht sich darauf, dass der Grundstein für das spätere Essverhalten von Kindern in den ersten 1000 Tagen gelegt wird, angefangen von der Befruchtung der Eizelle. Bis zum 2. Geburtstag bildet sich bei Kindern der Geschmackssinn heraus und somit Vorlieben für bestimmte Lebensmittel. Um Kinder nicht zu zeitig an Zucker zu gewöhnen, raten Ärzte, in den ersten beiden Lebensjahren auf zuckerhaltige Lebensmittel zu verzichten. Doch ist dies überhaupt möglich? Und wenn der Nachwuchs bereits in den Zuckerbrunnen gefallen ist: Wie kannst du deinem Kind bei der Zuckerentwöhnung helfen?

Zucker: die süße Gefahr

Kind nimmt Bonbons aus einem Vorratsglas
Alle Kinder lieben Süßes, dabei ist Zucker so schädlich für den menschlichen Körper. Foto: stock.adobe.com – Racle Fotodesign

Zucker ist in jeder Hinsicht ungesund für den Körper: Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Karies und Darmprobleme sind Erkrankungen, die auf einen erhöhten Zuckerkonsum zurückzuführen sind. Dabei braucht der menschliche Körper ein gewisses Maß an Kohlenhydraten (hierzu zählen auch der Fruchtzucker in Obst und der Milchzucker in Milchprodukten), um Energie zu gewinnen. Für diese Energiegewinnung reicht jedoch die Menge an Kohlenhydraten aus, die wir zu uns nehmen, wenn wir natürliche Lebensmittel essen. Industriezucker braucht unser Körper schlicht und einfach nicht.

Das Schlimme ist jedoch, dass Zucker süchtig macht. Wenn dein Kind erst einmal auf den verführerisch süßen Geschmack gekommen ist, will es immer mehr und mehr. Und ebenso wie bei anderen Suchtmitteln kann auch beim Zucker die Entwöhnung zur Qual werden. Doch deine Aufgabe als Elternteil ist es, dein Kind zu schützen. Wenn dein Kind auf eine heiße Herdplatte fassen oder auf die viel befahrene Straße rennen möchte, hältst du es auch zurück und beschützt es vor der Gefahr. Ein konsequentes „Nein“ zum Zucker ist im Grunde dasselbe.

Zuckerentwöhnung: So kann es funktionieren

Mutter versucht ihren weinenden Sohn mit einer Zuckerstange zu trösten
Wenn Kinder weinen, sind Süßigkeiten zum Trösten nicht weit. Foto: IMAGO / Niehoff

Viel zu schnell sind quengelnde und motzende Kinder mit einem süßen Trinkpäckchen oder einem Stück Schokolade ruhig gestellt. Im stressigen Alltag fehlt Eltern bisweilen die Zeit und Energie, um bockige Wutanfälle ihrer Kinder konsequent und erzieherisch wertvoll zu begleiten. Ein Griff in die Süßigkeitenschublade und aus dem zuvor biestigen Giftzwerg wird wieder der süße, kleine Engel.

Ein Keks hier, ein Bonbon da – schnell stecken Kinder in der Zuckerfalle und möchten immer mehr von dem süßen Zeug. Jetzt seid ihr als Eltern gefragt, eurem Kind aus der Zuckerfalle zu helfen. Mit diesen 8 Tipps zur Zucker-Entwöhnung könnt ihr den Zuckerkonsum bei eurem Kind nachhaltig reduzieren – doch bedenke: Es wird für euch alle nicht einfach werden!

1. Zieht gemeinsam an einem Strang

Wenn ihr konsequent den Zuckerkonsum bei eurem Kind reduzieren wollt, müssen alle mitmachen. Die Großeltern, Freunde und Nachbarn – alle Personen, bei denen euer Kind gelegentlich zu Besuch ist, müssen das gleiche Ziel verfolgen wie ihr. Es ist nämlich sehr kontraproduktiv, wenn es bei euch zu Hause nur noch Gemüsesticks zum Knabbern gibt, und Oma ein Potpourri an Süßkram für das Enkelkind bereithält.

2. Kleine Schritte statt große Sprünge

Von heute auf morgen alle zuckerhaltigen Produkte aus dem Haushalt zu entfernen, ist sicherlich möglich, jedoch wenig sinnvoll. Da sich dein Kind auch nicht ganz plötzlich an den Zucker gewöhnt hat, sollte auch eine Zuckerentwöhnung schrittweise erfolgen. Gab es sonst abends immer einen Saft zu trinken, gibt es von nun an nur noch Schorle. Statt gesüßtem Apfelmus zum Nachtisch bekommt der Nachwuchs Apfelmark. Diese, wenn auch zunächst kleinen Veränderungen, stoßen wahrscheinlich auf wenig Akzeptanz bei deinem Kind – doch du musst jetzt durchhalten.

3. Werde zum Zucker-Detektiv

Mutter und Tochter stehen in der Küche und bereiten Essen zu
Wenn ihr Lebensmittel gemeinsam frisch zubereitet, könnt ihr auf die Zuckermenge achten. Foto: IMAGO / Westend61

Man kann sich gar nicht vorstellen, in welchen Lebensmitteln überall Zucker enthalten ist. Er versteckt sich nahezu überall! Besonders in hochverarbeiteten Lebensmitteln wird er oftmals „eingeschmuggelt“. Diese solltest du also bestenfalls meiden und stattdessen so viel wie möglich selbst zubereiten. Anstelle des fertigen Müslis mischst du es einfach selbst zusammen und statt eines gekauften Fruchtjoghurts süßt du Naturjoghurt mit frischem Obst. Dies ist zugegeben mit viel Aufwand verbunden und im Alltag nicht immer umzusetzen. Doch jedes hochverarbeitete Lebensmittel, das du durch ein selbst zubereitetes ersetzt, hilft deinem Kind bei der Zuckerentwöhnung.

4. In Maßen und nicht in Massen

Kinder sind kleine Naschkatzen. Wenn sie einmal ein Stückchen Schokolade genascht haben, verankert sich der Geschmack fest im Gehirn und das Kind giert nach mehr. Zuckerentwöhnung bedeutet kein radikales Zuckerverbot. In Maßen darf dein Kind ruhig ab und an etwas naschen, es sollte jedoch stets die Ausnahme bleiben. Es kann sinnvoll sein, wenn du gemeinsam mit deinem Kind eine Tages- oder Wochenration Süßigkeiten festlegst. So lernt dein Kind, sich die Naschereien einzuteilen.

5. Naschen zu bestimmten Uhrzeiten

Es mag zunächst etwas ungewöhnlich klingen, aber vereinbart für das Naschen bestimmte Uhrzeiten. So vermeidest du, dass dein Kind seine rationierten Süßigkeiten zwischendurch und nebenbei isst. Vielmehr sollte das Genießen des Süßkrams bewusst geschehen, am besten als Nachtisch. Dass es abends nach dem Zähneputzen keine Süßigkeiten bzw. keinen süßen Saft und auch keine Schorle mehr gibt, sollte auch ohne Zuckerentwöhnung klar sein.

6. Sucht gemeinsam gesunde Alternativen

Selbstgemachte Apfelchips in Schalen
Gesunde Apfelchips kannst du ganz einfach selbst machen. Foto: IMAGO / Panthermedia

Auch wenn Zucker gleich Zucker ist, zumindest für das Belohnungszentrum unseres Gehirns, wird es dich große Überzeugungskraft kosten, dein Kind von der zartschmelzenden Schokolade hin zu einem knackig-süßen Apfel zu bekommen. Aber vielleicht findet sich ja etwas anderes Gesundes, das dein Kind gerne nascht. Trockenfrüchte zum Beispiel, Vollkornkekse, selbst gemachte Apfelchips oder reife Kirschen schmecken auch sehr lecker und vor allem schön süß!

7. Setze Süßigkeiten nie als Druck- oder Belohnungsmittel ein

Nahrungsmittel sollten nie dazu benutzt werden, ein bestimmtes Verhalten bei Kindern zu erzielen. Weder als Belohnung noch zum Trösten sind Gummibärchen und ähnliches geeignet. Und auch als Geschenke sollten Süßigkeiten nicht überreicht werden. Dadurch lernen Kinder nämlich von klein auf, dass wir Bedürfnisse mit Essen stillen können, ohne dabei hungrig zu sein: Du bist traurig – dann bekommst du ein Aufmunterungseis, du trödelst beim Anziehen – der Keks motiviert dich, dich zu beeilen, du hast dein Zimmer aufgeräumt – lass die den Belohnungslutscher schmecken.

Da süße Geschenke und Trostpflaster sehr beliebt sind, werden dein Kind und du von nun an gemeinsam in den sauren Apfel beißen müssen, um der Konditionierungsfalle zu entgehen. Biete als Trost, Belohnung oder Geschenk stattdessen an, gemeinsam ein Buch zu lesen, zu kuscheln oder zu toben.

8. Sei ein Vorbild

Mann isst heimlich einen Donut am offenen Kühlschrank
Als Eltern solltet ihr natürlich als gutes Beispiel vorangehen. Foto: stock.adobe.com – New Africa

Eigentlich müsste dieser Punkt an erster Stelle stehen, denn du bist als Elternteil natürlich das Vorbild Nummer 1 für dein Kind. Du kannst nicht Wasser predigen und Wein trinken. Also heißt es auch für dich von jetzt an: Weg mit dem Zucker! Wenn ihr als Eltern mit gutem Beispiel vorangeht und eurem Kind einen gesunden Umgang mit Nahrungsmitteln vorlebt, wird es sich an eurem Verhalten orientieren. Lass also den Schokoriegel im Schrank liegen und beiße stattdessen ebenfalls herzhaft in einen Apfel.

Die Zuckerentwöhnung bei deinem Kind wird wahrscheinlich nicht einfach sein. Langfristig ist sie aber unvermeidlich für ein gesundes Heranwachsen.

Quelle: eltern.de
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