Wenn du dich im Sommer draußen mit einem Stück Kuchen oder einer Limonade niederlässt, sind die Wespen oft nicht weit. Es mag so aussehen, als hätten sie nur ein Interesse an deinen süßen Leckereien, aber ihr Speiseplan ist weitaus vielseitiger und spannender. Was fressen Wespen also eigentlich?
Was fressen Wespen: Hunger nach Fleisch
Wespen benötigen, besonders in den frühen Stadien ihres Lebenszyklus, viel Eiweiß, um ihre Brut zu ernähren. Dabei fressen sie vor allem andere Insekten. Dazu gehören Fliegen, Raupen und sogar Spinnen. Diese Beute wird gefangen, zerkaut und in den Bau gebracht, wo sie an die Larven verfüttert wird. Die Larven wiederum geben den erwachsenen Wespen eine süße Flüssigkeit als Gegenleistung für das Futter – eine Art „Zuckerlösung“, die den erwachsenen Wespen zusätzliche Energie liefert.
Dieser Jagdinstinkt macht Wespen zu nützlichen Helfern in der Natur, da sie die Anzahl von Schädlingen in Schach halten. So unangenehm sie uns manchmal auch erscheinen mögen, tragen sie doch dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.
Zuckerhaltige Köstlichkeiten
Im Laufe des Sommers und besonders im Spätsommer, wenn die Larvenanzahl zurückgeht, ändert sich die Ernährung der Wespen. Dann siehst du sie häufiger an süßen Nahrungsmitteln, denn die erwachsenen Wespen brauchen Energie in Form von Zucker. Sie trinken gerne Nektar von Blumen, aber wenn sich die Gelegenheit bietet, bedienen sie sich auch an Obst, Limonade, Marmeladen oder Kuchen. Alles, was süß und leicht zugänglich ist, zieht sie magisch an.
Diese Vorliebe für Süßes führt oft zu den bekannten „Wespenplagen“ beim Grillen oder im Biergarten. Doch auch hier erfüllen sie einen Zweck, indem sie dazu beitragen, überreifes Obst zu entsorgen und den natürlichen Zuckerhaushalt im Ökosystem zu regulieren.
Wespen sind also alles andere als wählerisch. Sie fressen sowohl Fleisch als auch Süßes und erfüllen dadurch verschiedene Aufgaben in der Natur. Wenn du das nächste Mal von einer Wespe belästigt wirst, denke daran, dass sie ein wichtiger Teil des natürlichen Kreislaufs ist – auch wenn sie gerade an deinem Apfel knabbert.
Quelle: t-online
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