Die Langkopfwespe, bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Dolichovespula media, ist eine der auffälligeren Vertreterinnen der Wespenfamilie. Diese Wespe, die häufig in Gärten und Wäldern Europas anzutreffen ist, beeindruckt durch ihre Größe und ihr spezifisches Verhalten.
Aussehen und Merkmale
Die Langkopfwespe zeichnet sich durch ihren – im Vergleich zu Kurzkopfwespen wie der Deutschen Wespe – auffällig langen Kopf aus. Eben dieser verleiht ihr dann auch ihren Namen. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 20 mm und besitzt eine charakteristische schwarz-gelbe Färbung. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind ihre verhältnismäßig langen Mandibeln, die sie bei der Nahrungssuche effektiv einsetzen. Die Weibchen sind größer als die Männchen und haben einen stärker ausgeprägten Kopf.
Lebensraum und Verhalten
Langkopfwespen bevorzugen offene, sonnige Standorte wie Gärten, Waldlichtungen oder Wiesen. Sie bauen ihre Nester oft in Büschen oder an Gebäuden. Diese Nester sind papierartig und bestehen aus einer speziellen Masse, die die Wespen aus zerkauten Holzfasern herstellen. Die Kolonien sind vergleichsweise klein und bestehen meist aus wenigen Hundert Individuen. Das Nest wird von einer Königin gegründet, die nach der Überwinterung im Frühjahr mit dem Nestbau beginnt. Arbeiterinnen übernehmen dann die Versorgung der Brut und die Verteidigung des Nestes. Langkopfwespen sind weniger aggressiv als einige andere Wespenarten und greifen selten Menschen an, es sei denn, sie fühlen sich bedroht.
Nahrung und ökologische Bedeutung
Die Langkopfwespe ernährt sich hauptsächlich von Nektar und süßen Pflanzensäften. Ihre Larven werden mit Insekten gefüttert, die die Arbeiterinnen jagen. Dadurch tragen Langkopfwespen zur Kontrolle von Insektenpopulationen bei und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ihre Bestäuberaktivitäten tragen zudem zur Vermehrung vieler Pflanzen bei, was sie zu einem wertvollen Bestandteil der natürlichen Umwelt macht.
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